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Ein Kerl macht noch keinen Sommer

Ein Kerl macht noch keinen Sommer

Titel: Ein Kerl macht noch keinen Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Milly Johnson
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beharrte Vladimir, daher ließ sich Anna auf einen Stuhl fallen, und Vladimir nahm ihr gegenüber Platz, die kräftigen Arme auf seine Schenkel gestützt. Licht tänzelte in seinen Augen, und der Anflug eines Lächelns umspielte seine weichen, großzügigen Lippen.
    »Und, finden Sie, es ist alles gut gelaufen?«, fragte sie.
    Vladimir starrte sie hart an, die Brauen in der Mitte gefurcht. Dann, als er begriff, dass sie keinen Witz machte, warf er den Kopf zurück und lachte. Er wiederholte auf Rumänisch, was sie soeben zu ihm gesagt hatte, für Maria und Leonid, und sie fielen in sein Lachen mit ein.
    » M-a întrebat dac a este destul de bun a ! « Dann wandte sich Vladimir wieder an sie. » Tue glume s ti? Soll das ein Witz sein? Es war fantastisch. Sie waren fantastisch, Anna, eine Königin. O regin a ! Es war richtig von mir, zu warten, bis ich Sie gefunden hatte. Das weiß ich mit Sicherheit!«
    »O mein Gott.« Anna nahm einen kräftigen Schluck Wein. Ihr Körper stand unter Schock von diesen ganzen Komplimenten, die sie auf einmal bekommen hatte.
    Bald hatte die Filmcrew alles eingepackt und war fast schon im Aufbruch. Das ganz normale Leben lauerte gleich um die Ecke auf Anna. Jetzt konnte sie sich wieder von ihrer hochnäsigen Mieze ignorieren lassen und darauf warten, dass ihr Freund sich endlich entschied, wer die tolleren Brüste hatte – seine Verlobte oder seine jugendliche Konkubine.
    Anna kippte den letzten Rest Wein hinunter und schlüpfte dann hinter dem Wandschirm wieder in ihre Alltagskleider. Bruce wartete auf der anderen Seite auf sie, als sie wieder zum Vorschein kam.
    »Ich habe mich noch gar nicht dafür bedankt, dass Sie Jane ein bisschen Verstand eingetrichtert haben«, sagte er. »Sie haben ihr ihren Job gerettet, und ein paar von uns anderen vermutlich auch.« Er drückte ihr einen dicken Kuss auf die Wange. Und dann tauchte Mark mit dem größten Blumenstrauß der Welt auf. »Von uns allen«, sagte er. »Ein paar Blumen für eine Frau, die vor unseren Augen völlig aufgeblüht ist.«
    Anna brach aus allen möglichen unterschiedlichen Gründen in Tränen aus. Sie war völlig überwältigt von dem Geschenk, aber sie würde diese Samstage auch so vermissen. Der Gedanke, nie wieder diese heftigen rumänischen Wortwechsel zu hören und sich zu fragen, was sie alle zu bedeuten hatten, tat ihr fast körperlich weh. Aber das alles war gar nichts, verglichen mit dem Gedanken, nie wieder Vladimir Darqs Hände auf ihren Schultern zu spüren, und seinen Atem auf ihrer Haut.
    »Sie werden begeistert von der Sendung sein«, sagte Jane lächelnd, während sie in den Crewwagen stieg. »Wir haben auch noch ein paar Überraschungen !«
    »Das klingt ja bedenklich.« Anna verzog das Gesicht.
    »Vertrauen Sie uns«, sagte Jane. »Sie waren wundervoll. Bleiben Sie so umwerfend.« Und dann fuhren sie weg und winkten und lächelten und warfen Kusshände, und Anna wischte sich ihre feuchten Augen und winkte zurück, bis ihr der Arm wehtat. Dann kamen Leonid und Maria und gaben ihr je drei Wangenküsse und schüttelten ihr kräftig die Hand. Sie würde sogar Maria vermissen, die sie herumkommandierte und sich mit Vladimir stritt. Vladimir .
    Der Wagen fuhr vor, um sie nachhause zu bringen. Sie wollte nicht abfahren. Aber das musste sie. Jetzt war alles zu Ende. Vladimir hielt einen kleinen schwarzen Koffer hoch.
    »Wie versprochen«, sagte er. »Ein exklusives Set mit Vladimir-Darq-Damenwäsche, eigens für Sie entworfen.«
    »Danke. Ich werde es in Ehren halten«, erwiderte Anna. Sie hoffte, dass ihre Stimme nicht versagen und sie in Verlegenheit bringen würde. Sie wagte es nicht, in seine hellblauen, golden gesprenkelten und schwarz umrandeten Augen hochzusehen. Sie war sich nicht sicher, ob sie nicht zusammenbrechen würde, wenn sie es tat.
    »Anna, ich melde mich bei Ihnen«, sagte er und hielt ihr die Wagentür auf. Ja, na klar, dachte sie. Er beugte sich zu ihr hinunter und küsste sie auf die Wange. Seine Lippen waren weich und kühl, aber die Stelle, wo sie ihr Gesicht berührt hatten, brannte auf der ganzen Fahrt nachhause.
    Grace, Niki und Christie aßen im Freien. Es war ein warmer Abend, aber Niki hatte trotzdem den riesigen Kamin im Garten entfacht, der viel Wärme verströmte, als die Luft allmählich abkühlte. Zitronenduftkerzen verscheuchten die Insekten von der Vorspeise, einem Riesengarnelen-Avocado-Salat, dem Gruyère-Champignon-Huhn und dem Sommerpudding mit Schlagsahne. Nachdem sie zum

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