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Ein Kerl macht noch keinen Sommer

Ein Kerl macht noch keinen Sommer

Titel: Ein Kerl macht noch keinen Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Milly Johnson
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entspanntem Schweigen tranken. Wie es nur gute, enge Freundinnen tun können.

Fünfundsechzigstes Kapitel
    A m Montagmorgen platzte Dawn mit einer Wucht ins Büro, als hätte sie stundenlang eine Rede einstudiert, die sie nun nicht länger für sich behalten konnte.
    »Okay«, holte sie vor der versammelten Mannschaft zu ihrer großen Neuigkeit aus. »Ich gebe einen Junggesellinnenabschied, aber, und bitte versteht mich nicht falsch, ich will nicht unhöflich erscheinen, indem ich euch nicht einlade, aber ich weiß, dass es ein grauenhafter Abend werden wird, und ich wünschte, ich könnte mich davor drücken, aber meine künftigen Schwägerinnen haben ihn organisiert, und sie haben ein paar wirklich rüpelhafte Freunde, und diese dicke, fette Frau, die die Brautjungfernkleider macht, wird auch kommen, und es wird alles absolut grässlich und peinlich werden, und ich will nicht …«
    »Würdest du dich bitte abregen!«, sagte Anna. »Und du solltest mal Luft holen, du läufst schon ganz blau an.«
    Dawn ließ sich auf ihren Stuhl fallen und stützte den Kopf in die Hände. »Sie haben ihn für übernächsten Samstag geplant. Bitte sagt mir, dass ihr alle schon etwas vorhabt. Falls ich meinen Junggesellinnenabschied mit euch allen feiere, dann lieber so wie Annas Geburtstag – wir alle bei einem gemeinsamen Essen in der Setting Sun.«
    »Machen wir, geht klar, kein Grund zur Aufregung«, sagte Christie, um sie ein bisschen aufzumuntern. »Wie lief denn die Anprobe der Brautjungfernkleider?«
    Dawn brach in Tränen aus, und ihre Kolleginnen umringten sie augenblicklich, wodurch sie sich nur noch elender fühlte.
    »Es tut mir so leid«, legte sie sich rasch eine Lüge zurecht, während Raychel ihr die Büropackung mit Taschentüchern unter die Nase hielt. »Ich weiß gar nicht, warum ich weine. Sie waren sehr hübsch; Bette hat gute Arbeit geleistet.«
    »Na, das ist doch sehr schön«, sagte Grace. Ihr fiel auf, dass alle anderen über Dawns Kopf hinweg besorgte Blicke tauschten. »Es wird sich bald alles finden, du wirst schon sehen.« Du musst deine Eltern in dieser Zeit so vermissen, dachte sie, sagte es aber nicht laut, da sie wusste, dass es Dawn vermutlich erst recht aus der Fassung bringen würde.
    Dawn nickte. Sie biss sich hart auf die Lippe, um diese dämlichen Tränen zu unterdrücken. Sie dachte ebenfalls an ihre Eltern. Was in aller Welt hätten sie gesagt, wenn sie sie in diesem Zustand gesehen hätten – und das wegen des Tages, der doch der schönste Tag in ihrem Leben sein sollte?
    Sie war nicht die Einzige mit einem mürrischen Montagmorgen-Gesicht. Anna war sehr still und so in Gedanken versunken, dass Grace sie viermal fragen musste, ob sie einen Kaffee wollte.
    »Erde ruft Anna, können Sie mich hören?«, sagte Grace.
    »Entschuldigung, äh, ja, was hast du gesagt?«
    »Willst du einen Kaffee? Ich bin an der Reihe, welchen zu holen.«
    »Ja – ja, bitte. Entschuldigung.«
    »Was ist denn los mit dir heute Morgen?«, fragte Christie. »Du siehst ja aus, als ob du eben aus einem körperlosen Schwebezustand zu uns zurückgekehrt bist.«
    Sie sahen, wie Anna innerlich mit irgendetwas rang, als sei sie sich nicht sicher, ob sie es ihnen sagen sollte oder nicht. Dann sprudelte es einfach aus ihr heraus.
    »Ich wollte eigentlich nichts sagen, aber ich bin so verwirrt. Vor ein paar Wochen hätten Tony und ich unseren Jahrestag gehabt, ich glaube, ich habe es erwähnt, als ich an dem Abend neulich im Pub so in die Luft gegangen bin – na ja, kein richtiger Jahrestag, weil wir ja nicht verheiratet sind, wie ich schon sagte, aber als ich von der Arbeit nachhause kam, stand da ein Teller vor meiner Tür. So ein Teller mit einem Bild darauf, wisst ihr, was ich meine? Mit einem Foto von mir und Tony, und darunter stand einfach nur: Zusammen . Und letzte Woche lag eine silberne Rose vor der Tür und diese Woche eine herzförmige Schachtel Ferrero Rocher.«
    Sie schwiegen alle, während sie darauf warteten, dass Anna fortfuhr.
    »Nein, das ist schon alles«, sagte Anna. »Drei Geschenke in drei Wochen und sonst nichts. Keine Anrufe, kein Überraschungsbesuch, nichts.«
    »Gott, das ist ja wie in einem dieser tschechischen Märchenfilme, die ich als Kind immer in der Kiste gesehen habe«, sagte Christie. » Drei Nüsse für Aschenbrödel hieß er, glaube ich.«
    »Na ja, dieses Aschenbrödel kann sich jedenfalls nicht denken, was der Märchenprinz im Schilde führt. Soll ich jetzt meinen drückenden Schuh

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