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Ein Kerl macht noch keinen Sommer

Ein Kerl macht noch keinen Sommer

Titel: Ein Kerl macht noch keinen Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Milly Johnson
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Zukunft erklären würde.
    »Ich weiß nicht. Nach so langer Zeit hatte ich mich an dieses Leben gewöhnt. Ich blieb einfach bei ihm; der Wunsch, aus all dem auszubrechen, regte sich hin und wieder, aber ich hatte nie den Mumm, es wirklich durchzuziehen. Eine erbärmliche Antwort, ich weiß.«
    »Was für eine unglaublich traurige Geschichte, Grace. Diese ganze ungelebte Liebe.«
    Grace schluckte schwer. »Ich wollte ihn so gern lieben. Ich war ihm so dankbar wegen der Kinder, aber ich wollte auch eine echte Ehe und eine richtige Familie haben. Er war ein sehr attraktiver Mann, als er noch jünger war, sehr ernst und gesetzt und erwachsen , und er hat mich interessiert. Wir haben für dieselbe Firma gearbeitet – er in einer anderen Abteilung. Ich hatte Mitleid mit ihm, als ich im Büro das Gerücht hörte, er hätte seine Frau verloren und drei kleine Kinder zuhause. Ich konnte selbst keine Kinder bekommen, weißt du. Mir wurde als junge Frau die Gebärmutter entfernt. Und eines Tages sind wir uns zufällig im Flur über den Weg gelaufen, wir kamen ins Gespräch, und er hat mich zum Essen eingeladen. Er war sehr korrekt, respektvoll – das dachte ich zumindest.« Grace lachte verbittert auf. »Nach dem zweiten Rendezvous lernte ich seine Kinder und seine Mutter kennen, und ich habe mich auf Anhieb in sie alle verliebt. Er brauchte eine Frau und Gefährtin, und ich wollte unbedingt eine Familie, also haben wir geheiratet und die Sache unter Dach und Fach gebracht. Ich dachte, ich könnte das alles gut hinbekommen.«
    »Warst du noch Jungfrau, Grace?«
    »Nein«, sagte Grace. »Ich hatte einen Liebhaber, bevor wir geheiratet haben. Einen guten, fürsorglichen Mann. Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn ich noch Jungfrau gewesen wäre. Dann hätte ich nicht gewusst, was mir entgeht.«
    »Du armes Ding«, sagte Christie sanft.
    »Bitte, Christie, das ist nicht die ganze Geschichte. Die Kinder waren das alles wert. Ich liebe sie über alles.«
    Christie seufzte. »Und ich dachte, das Leben hätte mir übel mitgespielt, als Peter starb. Aber jetzt hast du mir gezeigt, dass das gar nicht der Fall war«, sagte sie schließlich.
    »Meinst du, du wirst je wieder heiraten?«
    Christie zuckte die Schultern. »Wer weiß schon, was die Zukunft bereithält? Aber Peter Somers kann nur schwer jemand das Wasser reichen. Manchmal verfluche ich ihn dafür.«
    »Warst du sehr glücklich?«
    Christie lächelte, und ihr Blick wurde glasig vor Zuneigung. »Er war der wundervollste Mann der Welt: freundlich, leidenschaftlich, witzig. Er war mein Ein und Alles. Es ist witzig, ich habe Peter auch auf der Arbeit kennen gelernt. Er war mein Chef, verheiratet und viel älter als ich. Er lebte in einer sexlosen, kinderlosen, unglücklichen Ehe, und ich habe ihn mit meiner Liebe von seiner Frau losgeeist. Grace, erinnerst du dich noch an diesen Abend neulich im Pub, als Anna sagte, Frauen, die sich mit verheirateten Männern einließen, hätten alles verdient, was sie bekommen? Ich dachte lange Zeit, ich sei verflucht, weil ich seine Ehe zerstört hatte. Aber ich würde alles wieder genauso machen, um ihn zu bekommen. Und in gewisser Weise kann ich mich doch glücklich schätzen, denn manche Leute finden die große Liebe ihres Lebens nie, und ich kann wenigstens sagen, dass ich sie hatte. Eine Zeit lang. Meine Strafe ist, dass ich nie wieder jemanden wie ihn finden werde, und einen Geringeren würde ich nicht in mein Bett lassen wollen. Letztendlich bezahlen wir alle für unsere Sünden.«
    »Hättet ihr denn Kinder haben können?«
    »Ich nehme es an, aber sicher bin ich mir nicht. Wir dachten, wir hätten noch alle Zeit der Welt. Wir hatten vor, später welche zu bekommen, wenn wir unsere Reiselust ausgelebt hätten, aber dann ist er so früh gestorben. Wir haben unsere Chance vertan.«
    »Oh, Christie.«
    »Im Leben gibt es eben keine Garantien – das kann ich akzeptieren, das musste ich. Es gibt eben gewisse Dinge, Kinder und ein langes Leben, die Privilegien sind, keine Grundrechte. Wir können nur das Blatt spielen, das wir ausgeteilt bekommen. Noch einen Cognac, Grace?«, war Christies Antwort darauf. »Trinken wir auf unsere Gesundheit und unser künftiges Glück und ein Malcolm-freies Leben im Büro. Mein Gott, ich weiß, es ist gemein von mir, aber ich hoffe wirklich, dieser faule Sack wird bald gefeuert.«
    Grace akzeptierte die Wendung, die das Gespräch nahm, und schenkte ihnen beiden noch einen Cognac ein, den sie in

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