Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Kerl macht noch keinen Sommer

Ein Kerl macht noch keinen Sommer

Titel: Ein Kerl macht noch keinen Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Milly Johnson
Vom Netzwerk:
Laptop aufbaute.
    »O nein, nicht schon wieder!«, stöhnte Annna.
    »Schscht«, lachte Jane. »Diesmal werden Sie begeistert sein.«
    Sie hatten zwei Bilder von ihr auf die Hauswand des Gebäudes in Leeds projiziert. Das linke Bild war dasselbe wie beim letzten Mal, auf dem sie ihre abscheuliche Unterwäsche trug, und das rechte das Foto, das Leonid letzte Woche in dem ›Darqone‹-Bodyshaper von ihr gemacht hatte. Niemand war verblüffter als Anna selbst, als sie zugab, dass sie gar nicht so schlecht aussah. Zwischen den beiden Bildern bestand auf jeden Fall ein krasser Unterschied. Auf dem rechten sah sie schlanker und jünger aus, als sei sie mit Photoshop bearbeitet worden.
    Sind das Vorher-Nachher-Bilder einer OP? , fragte ein Passant.
    Ist das dieselbe Frau?
    Diese Frau hier hat eine ganz nette Figur, aber die rechts hat eine richtig tolle Figur.
    Absolut umwerfend. Die rechts ist die jüngere Schwester, stimmt’s?
    Ich würde sagen, sie ist vielleicht sechsunddreißig, höchstens siebenunddreißig.
    » Was halten Sie von diesen Reaktionen, Anna?«, fragte Jane.
    »Ich bin erstaunt, aber auch restlos begeistert«, sagte Anna schockiert. »Bei den zweiten Aufnahmen habe ich mich so viel wohler in meiner Haut gefühlt, und das sieht man offenbar. In Vladimirs Unterwäsche fühle ich mich wirklich selbstbewusst und feminin. Das hätte ich nie gedacht.«
    »Schnitt!«, rief Mark. »Einfach fantastisch. Das wird so toll werden. Anna, wir werden das hier als Sondersendung sehr schnell herausbringen, als Pilotfilm zu der neuen Serie, also schalten Sie bitte am Donnerstag, den 19., den Fernseher ein.«
    »Welchen Monats?«
    »Diesen Monat.«
    »So bald schon!«, stöhnte Anna.
    »Zeit für Ihr volles Make-up und Ihr großes Fotoshooting-Finale!«, lächelte Jane, während sie auf Marias Stuhl zeigte und Anna sanft vorschob.
    Während Maria sie bepinselte und betupfte, hörte Anna zu, wie sich Leonid und Vladimir in sehr schnellem Rumänisch unterhielten. Es klang wie eine rückwärts abgespielte Aufnahme, die unterschwellige Botschaften über den Antichristen enthielt. Gott, sie würde diese irrsinnigen Abende vermissen. Sie würde sogar die mundfaule Maria vermissen, die jetzt ihr Haar anhob und herumwirbelte, fallen ließ und wieder anders zurechtzupfte. Anna mochte es, wenn man mit ihrem Haar spielte. Sie schloss die Augen und nickte unwillkürlich ein bisschen ein, bis sie auf einmal spürte, wie jemand sie hart mit einem Finger in die Schulter knuffte.
    »Nicht einschlafen!«, bellte Vladimir, sodass sie erschrocken hochfuhr.
    »Tue ich doch gar nicht!«, protestierte sie.
    Ausnahmsweise gab es diesmal einen Wandschirm, hinter dem sich Anna vollständig entkleiden und in die Wäsche aus dem höchsten Preissegment schlüpfen konnte, die Vladimir entworfen hatte. Professionellen Models hätte es vielleicht nichts ausgemacht, dass Fotografen und Visagisten ihren Po sahen, aber Anna schon. Sie trat hinter den Wandschirm und zog ihre Kleider aus und den samtenen Schlüpfer an, den Vladimir gemacht hatte und der sich sanft an ihre Gesäßbacken schmiegte und ihr zu versprechen schien, nicht hochzurutschen. Und obwohl er sogar ihren Bauch flachdrückte, konnte sie darin immer noch atmen und sich bücken. Egal, wie hoch das Preissegment war, diese Dinger waren einfach unbezahlbar . Dann rief sie Vladimir zu sich, damit er ihr bei dem Korsett half, einem wunderschönen roten Teil, in dem sie sich fast wie eine Königin vorkam. Der ›Darqone‹ war eine wundervolle Kreation, der die Figuren tausender Frauen verschönern würde, aber seine teuerste Kollektion war etwas, wofür es sich wirklich zu sparen lohnte. Seine Finger schlossen langsam und behutsam einen Haken nach dem anderen, und als sie seinen kalten Atem an ihrem Nacken spürte, schauderte sie leicht. Seltsamerweise gab es an diesem Abend hier nirgends Spiegel, sodass sie sich nur vorstellen konnte, wie sie aussah. Sie hoffte, wenn sie sich später im Spiegel sah, würde die Vorstellung, die sie sich von sich machte, nicht zerstört werden: schmale Taille, volle Brüste, lange Beine und die Lippen eine scharlachrote sexy Linie.
    Vladimir hielt ein Paar halterlose Strümpfe hoch, hauchdünn, schwarz und glänzend. Anna hatte noch nie so umwerfende Strümpfe gesehen. Zu ihrem Entsetzen bückte sich Vladimir, um ihr hineinzuhelfen.
    »Nein, nein, schon gut, ich schaffe das schon!«, beeilte sie sich zu sagen. Wieder spürte sie, wie ihr die Hitze in die Wangen

Weitere Kostenlose Bücher