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Ein Kerl macht noch keinen Sommer

Ein Kerl macht noch keinen Sommer

Titel: Ein Kerl macht noch keinen Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Milly Johnson
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zu hämmern, auf die es für Tonys Rose oder seinen Teller oder seine Ferrero Rochers nie gehämmert hatte.

Zweiundsiebzigstes Kapitel
    M alcolm war die ganze Woche von gehässiger Vorfreude erfüllt gewesen, und es fiel ihm sehr schwer, sie im Zaum zu halten. Aber erst am Donnerstagmorgen sah es so aus, als würde das Süppchen, das er mit seinem anonymen Brief an Diana McAskill angesetzt hatte, den Siedepunkt erreichen. Er bekam kaum noch Luft vor Aufregung, als er die hochgewachsene, elegante Gestalt der Frau seines Chefs durch das Büro marschieren sah, vorbei an seinem Schreibtisch und genau auf den Platz zu, an dem dieses Biest Christie Somers saß. Er sah, wie Christie den Blick zu der Frau hob, die sie so offensichtlich mit ihrem Mann betrog, und er wartete darauf, dass Diana McAskill ihr dieses scheinheilige Lächeln aus dem Gesicht schlagen würde. Aber nein, dazu kam es nicht, leider. Diana neigte nur den Kopf und sagte irgendetwas zu Christie, die sich daraufhin erhob und Mrs. McAskill schweigend in einen der Konferenzräume folgte. Diana Mac, überlegte er jetzt, war eben zu klassisch für einen Zickenkrieg. Sie würde Somers unter vier Augen zur Schnecke machen.
    Er wartete ein paar Minuten, bevor er sich wahllos eine Hand voll Unterlagen schnappte und entschlossen den Gang hinunterging, angeblich auf der Suche nach Christie. Was er durch die Glasscheibe der Tür zum Konferenzraum sah, war, gelinde gesagt, enttäuschend. Diana McAskill war sichtlich bestürzt, und Christie tröstete sie. Aber seine Stimmung hellte sich auf, als ihm der Gedanke durch den Kopf schoss, dass Christie ihr vielleicht die Affäre beichtete, die sie mit dem großen McAskill hatte, und dass das der Grund dafür war, weshalb seine arme Frau so weinte.
    »Kann ich Ihnen vielleicht helfen?«, lenkte Grace seine Aufmerksamkeit von dem Geschehen hinter der Glasscheibe ab.
    »Oh, äh, ich wollte Christie nur rasch das hier geben.«
    »Ich werde dafür sorgen, dass sie es bekommt.« Grace streckte die Hände danach aus. Malcolm umklammerte seine Unterlagen fester. Er hatte keine Ahnung, was er da überhaupt in die Hand genommen hatte.
    »Ach, schon gut, ich komme später nochmal wieder.«
    Er warf einen letzten verstohlenen Blick durch die Scheibe. Christie reichte Mrs. McAskill ein Taschentuch. Er konnte es nicht erwarten, die weitere Entwicklung zu sehen. Er hielt es kaum noch aus an seinem Schreibtisch vor lauter Neugier, was da los war.
    Aber zehn Minuten später kam Mrs. McAskill, jetzt wieder so gelassen und gefasst wie immer, mit Christie an seinem Schreibtisch vorbei. Zwischen den beiden Frauen war keine Feindseligkeit zu erkennen; sie plauderten sogar leise, wenn auch ernst, miteinander, während sie zusammen zum Aufzug gingen.
    Natürlich war das alles nur Schau. Es konnte nur einen Grund geben, weshalb Diana Mac geweint hatte – weil sie herausgefunden hatte, dass ihr Mann vor ihrer Nase eine Geliebte vögelte. Diese Somers war einfach ein knallhartes Biest, das seine letzten Augenblicke der Gefasstheit genoss, bevor sein dreckiges Geheimnis wie Eiter aus ihm hervorquellen würde.
    Malcolm lächelte, so sehr in seine Betrachtungen darüber vertieft, wie die Gerüchteküche demnächst brodeln und ihren Dreck durch die Luft wirbeln würde, dass er Christie gar nicht kommen sah, bis sie sich genau über seinen Schreibtisch beugte und ihren Kopf weitaus tiefer in seine Privatsphäre steckte, als ihm lieb war.
    »Sie wollten mir ein paar Unterlagen geben?«, sagte sie bissig.
    »Oh … äh … schon gut, ich glaube, das hat sich erledigt«, sagte er, auf kaltem Fuß erwischt.
    Christie rührte sich nicht von der Stelle. Sie baute sich immer noch vor ihm auf, und dann zeigte sich ein grimmiges Lächeln auf ihren Lippen.
    »Nun, ich kann nicht beweisen, dass Sie der geheimnisvolle Verfasser dieses anonymen Briefs sind«, begann sie langsam in einem bedrohlichen Ton, »aber wir wissen beide, dass Sie es sind. Wir wissen alle , dass Sie es sind.«
    Abstreiten, abstreiten, abstreiten, dachte Malcolm. Sie kann dir gar nichts beweisen. Aber es beunruhigte ihn doch, dass er so leicht als der Anstifter zu durchschauen war, und erst recht, dass sie McAskill gegenüber etwas in der Richtung erwähnen könnte. Aber sie weiß es nicht, sie hat nur einen Verdacht .
    »Ich weiß nicht, wovon Sie reden …«
    »Ach, lassen Sie doch den Scheiß, Malcolm«, fauchte Christie. »Diesmal haben Sie die Grenze wirklich überschritten. Sie haben keine

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