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Ein Kerl macht noch keinen Sommer

Ein Kerl macht noch keinen Sommer

Titel: Ein Kerl macht noch keinen Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Milly Johnson
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hier war schließlich seine Welt, nicht ihre. Er war Glanz und Glamour und Mercedes mit Chauffeur. Sie war eine Frau aus Barnsley, deren Vorstellung von aufregender Mode, bevor sie Vladimir Darq kennen gelernt hatte, ein Schlussverkauf bei Dorothy Perkins gewesen war. Sie war sein fait accompli . Die Worte dieser spindeldürren Oona-Frau schossen ihr wieder durch den Kopf. Zickig, aber wahr. Ja, Vladimir hatte ihr das Gefühl gegeben, schön zu sein, wie er es geschworen hatte. Er hatte ihr ein mit winzigen Perlen besetztes Korsett geschickt, und ihr Körper war so stolz darauf, es für ihn zu tragen. Sie, Anna Brightside, vierzig Jahre alt, aus der Courtyard Lane, war die Mühe wert, die Zeit wert, den Aufwand wert . Und Frauen weltweit würden bald ihre eigene Darq-Seite entdecken, weil dieser inspirierende Mann der Ansicht war, sie sollten mindestens ebenso hoch, wenn nicht noch höher geschätzt werden als seine Promi-Kundinnen.
    Ihre Arbeit hier war erledigt. Sie gehörte in die gewöhnliche Welt, und sie sollte besser früher als später dorthin zurückkehren, denn die Komplikationen kündigten sich schon jetzt an. Sie lief höchste Gefahr, sich in seine zärtliche Wesensart und seine Verehrung für sie zu verlieben, und dabei konnte sie nur verletzt werden. Ja, er hatte ihre innere Sirene zum Leben erweckt. Das Problem war nur, diese Sirene wollte ihn. Er hatte sie auf ein so hohes Podest gestellt, dass sie sich nicht sicher war, ob ein normales Leben für sie überhaupt noch möglich war.
    Es war an der Zeit, nachhause zu fahren und sich mit Tony zu befassen. Sie würde sich anhören, was er zu sagen hatte, und dann entscheiden, was sie wollte. Was sie wollte.
    Sie warf einen letzten Blick in den herrlichen Saal, der mit riesigen Monden und Sternen vor schwarzen Samtvorhängen geschmückt und voller Musik und Geplauder und beeindruckender Leute war. Sie erhob ihr Glas in Vladimir Darqs Richtung und nahm einen kräftigen Schluck Champagner.
    Viel Glück, Vladimir. Ich wünsche dir alles, was dich glücklich macht.
    Anna strich Luno über seinen großen Kopf, und dann schlüpfte sie zur Haustür hinaus, wo die kostenlosen Taxis für die Gäste warteten. Sie glaubte, unbemerkt entkommen zu sein.
    Der Taxifahrer nahm eine falsche Abzweigung. Er tippte wie wild in sein Navigationssystem, während er zur Entschuldigung erklärte, er habe den Job erst seit einer Woche. Er fuhr keinen großen Umweg, aber als sie um die Ecke in die Courtyard Lane einbogen, sah Anna, dass Vladimir Darq bereits vor ihrer Haustür stand, im Mondschein so blass, dass er wie ein Besucher aus einer anderen Welt aussah.
    »Wie … wie sind Sie denn so schnell hierhergekommen?«, waren ihre ersten atemlosen Worte an ihn, nachdem sie aus dem Taxi gestiegen war und sich mit einem Wink von dem Fahrer verabschiedet hatte. »Und warum haben Sie einen blauen Stöckelschuh in der Hand?«
    Er hielt ihr den Schuh hin.
    »Den haben Sie verloren, als Sie von meinem Ball davongelaufen sind, Cinderella. Oder etwa nicht?«
    Anna hob ihr Kleid an, sodass Vladimir ihre Füße sehen konnte. Beide steckten in Schuhen.
    »Nein, habe ich nicht«, sagte sie.
    »O Gott«, sagte er und rieb sich die Stirn. »Ich habe ihn draußen bei den Wagen gefunden. Ich dachte … na, dann wird bald irgendjemand sehr wütend auf mich sein.«
    »Stinksauer«, sagte Anna lächelnd. »Außerdem ist der Schuh riesig!«
    Er hätte gut in die Norfolk Broads gepasst.
    »Warum sind Sie geflüchtet, Anna?« Wie immer sprach er ihren Namen eher wie Ah-na als wie Anna aus. Wie einen Seufzer.
    »O Vladimir, was glauben Sie denn?« Anna seufzte nun selbst tief. »Sehen Sie mich doch an. Sehen Sie, wo ich lebe!« Sie deutete hinter sich auf das kleine Haus. »In einem Reihenhaus mitten in Barnsley. Ich arbeite in einem Büro. Ich jette nicht nach Mailand. Ich habe keine Freunde, die Popstars sind. Sie haben mir das Gefühl gegeben, wundervoll zu sein. Und jetzt muss ich in meiner eigenen Welt wundervoll sein.« Falls ich das überhaupt noch kann, nachdem Sie meine Welt so auf den Kopf gestellt haben, dass ich nicht mehr weiß, wohin zum Teufel ich gehöre, Sie Vampir-Monster .
    »Sie könnten nach Mailand fliegen und sich unter die Popstars mischen.«
    »Ja, na klar, ich könn… Mw!«
    Sie hatte keine Chance, ihren Satz zu beenden, denn Vladimir Darq überbrückte die Distanz zwischen ihnen in einer Nanosekunde, nahm Anna unsanft in seine Arme und erstickte ihre Worte mit seinen

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