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Ein Kerl macht noch keinen Sommer

Ein Kerl macht noch keinen Sommer

Titel: Ein Kerl macht noch keinen Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Milly Johnson
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allgemeinen Belustigung war. Sein wachsender Groll gegen McAskills Liebling schnellte noch ein bisschen höher. Die Verbindung zwischen ihr und dem großen Boss könnte selbst einem Blinden nicht verborgen bleiben, und er würde diese blonde Schlampe als McAskills Schnittchen vorführen, sobald sich die Gelegenheit dazu bot.

Vierzigstes Kapitel
    J ohn Silkstone suchte nach den richtigen Worten, während er neben Ben arbeitete. Sie verputzten benachbarte Wände mit Gips. Raychel ging ihm nicht mehr aus dem Kopf, aber er musste erst noch ein bisschen mehr herausfinden, bevor er seiner Frau von ihr erzählte.
    »Und, findest du es hier anders als in London?«, begann er.
    »O ja. Viel ruhiger.«
    »Und wie ist die neue Wohnung so?«
    »Toll. Aber es wird noch eine Weile dauern, bis wir ihr unseren Stempel aufgedrückt haben. Im Moment ist alles noch zu sauber .«
    »Na ja, genießt die Sauberkeit, bevor die Bälger kommen.« Er lachte. Für einen kleinen Jungen konnte sein eigener Sohn ein heilloses Chaos anrichten.
    Er sah Ben ganz leicht zusammenzucken, als hätten seine Worte um ein Haar einen wunden Nerv getroffen.
    Er gipste ein paar Minuten weiter, bevor er wieder anfing.
    »Und deine Frau ist auch aus Newcastle, oder?«
    »Ja«, sagte Ben nach einer verräterischen Pause.
    »Und deine Leute sind noch immer dort oben?«
    »Wir haben keine Verwandten. Es gibt nur Ray und mich.«
    »Wie alt ist deine Frau denn?«
    Ben schnellte zu John herum; er hielt seine Kelle so fest umklammert, dass seine Knöchel weiß wurden.
    »Was sollen denn diese ganzen Fragen nach meiner Frau, John?«
    »Ich mache nur Smalltalk.« John hielt die Hände wie zu einer Art Friedenszeichen hoch. Beschwichtigt gipste Ben wieder weiter.
    »Okay, ich habe gelogen«, gestand John jetzt. »Es geht um Raychel. Sie ist meiner Frau wie aus dem Gesicht geschnitten, und sie ist auf der Suche nach ihrer Schwester, Bev Collier. Sie ist in den Siebzigerjahren von zuhause weggelaufen, als sie schwanger war. Das Kind müsste jetzt ungefähr achtundzwanzig sein. Siehst du jetzt, worauf ich hinauswill?«
    Ben wandte John den Rücken zu und arbeitete weiter. Seine Stimme, als er antwortete, war ruhig. Zu ruhig, zu gemessen.
    »Ja, ich weiß, was du sagen willst. Aber das ist nicht Raychel.«
    John blieb keine andere Wahl, als das Thema fürs Erste fallen zu lassen. Er wollte nicht zu viel und zu früh drängen. Aber er hatte Bens Anspannung durchs ganze Zimmer gespürt, und jetzt war er sich hundertprozentig sicher, dass der Bursche mehr wusste, als er sich anmerken ließ.

Einundvierzigstes Kapitel
    B ei Grace zuhause war die Lage alles andere als normal. Sie litt noch immer unter den dramatischen Veränderungen, die Gordons Ausbruch in der Woche zuvor verursacht hatte. Dann, mitten in ihrer Bügelarbeit am Donnerstagabend, hatte Paul angerufen, um über Laura zu reden, und sie war noch mehr ins Grübeln gekommen.
    »Er schnappt allmählich über, Mum, und ich denke, du musst vielleicht dafür sorgen, dass er zum Arzt geht«, sagte Paul. »Ich weiß, er war schon immer aufbrausend, aber jetzt wird es allmählich lächerlich. Laura sagte, du seist im Kreuzfeuer verletzt worden?«
    »Es war ein Unfall«, beeilte sich Grace zu sagen.
    »Weißt du, ich war ja noch klein, aber ich kann mich noch gut erinnern, wie er und Mum sich oft fürchterlich gestritten haben. Sie hat ihm immer Kontra gegeben, und er hat sie einfach niedergemacht. Ich weiß noch, wie sie geweint hat – oft.«
    Grace stöhnte auf. »Das hast du mir nie erzählt.«
    »Na ja, es ist etwas seltsam, aber bei all dem, was in letzter Zeit passiert ist, kommt es mir vor, als ob Teile meines Gehirns wachgerüttelt würden, als ob bestimmte Dinge auf einmal wieder an die Oberfläche kämen. Ich weiß, du wirst sagen, die Zeit habe meine Erinnerungen verzerrt, und vermutlich hast du ja auch recht, aber es ist mehr als das. Du bist so anders als sie – sie hat sich gegen ihn zur Wehr gesetzt. Du hast immer eingelenkt und ihm seinen Willen gelassen. Er hatte nie einen Grund, dich anzuschreien und zu schikanieren.«
    »Ich bin seit fast vierundzwanzig Jahren mit deinem Vater verheiratet, Schatz. Ich glaube, ich kenne ihn selbst gut genug.« Grace versuchte verzweifelt, die Sache herunterzuspielen und zwischen Vater und Kindern nicht noch mehr Öl ins Feuer zu gießen.
    Paul seufzte am anderen Ende der Leitung. »Du hast ihn unseretwegen geheiratet, Mum. Das wissen Laura und ich. Wir sind nicht auf den

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