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Ein Kerl macht noch keinen Sommer

Ein Kerl macht noch keinen Sommer

Titel: Ein Kerl macht noch keinen Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Milly Johnson
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»Und jetzt zeigt mir die ganzen hässlichen Kommentare über meinen schwabbeligen Bauch, die ihr rausgeschnitten habt.«
    »Niemand hat etwas von Ihrem Bauch gesagt, was kein Wunder ist, wo Sie ja kaum einen haben«, sagte Jane. »Der negativste Kommentar war, dass Sie für älter gehalten wurden, als Sie sind, und dass Ihre Unterwäsche nicht gut ist, und ich glaube, das war nicht kritisch gemeint.«
    »Oh!« Anna war schockiert. Gab es in Leeds viele Blinde?
    »Okay, machen wir Schluss für heute«, sagte Mark. »Nächste Woche wieder bei Vlad, Anna, um sieben geht’s los.« Er schüttelte den Kopf bei der Vorstellung, wieder abends zu filmen. »Diese verdammten Vampire!«
    »Danke für die aufmunternden Worte!«, lächelte Jane. »Jetzt geht’s mir schon viel besser, und ich werde bei dieser Besprechung am Dienstag mein Bestes geben.« Sie umarmte Anna fest, und dann verschwand sie in den Crew-Wagen.
    Anna winkte ihnen zum Abschied. Sie wünschte, jemand hätte sie selbst vor all den Jahren in das große Geheimnis eingeweiht, dass sie ihre Jugend besser zu schätzen wissen sollte. Sie fragte sich, welchen Lauf ihr Leben dann genommen hätte.
    Anna erlag der Versuchung und fuhr am Samstagnachmittag auf dem Weg zur Drogerie, wo sie sich ein Haarfärbemittel kaufen wollte, an dem Friseursalon vorbei.
    Tony und Lynette schnitten ihren Kunden die Haare und sahen sehr fröhlich aus. Warum war in seiner Welt alles in bester Ordnung, obwohl er doch der Dreckskerl war? Selbst der Kater beäugte sie, wenn sie ihn in dem kleinen Gemeinschaftsgarten sah, den sich die acht Häuser teilten, als sei sie eine Hinterlassenschaft in seinem Katzenklo. Diese verdammten Verführerinnen – Frauen mit wippenden Brüsten, so wie Lynette, oder die Lachs kauften, so wie Edna, die Witwe. Frauen sollten füreinander da sein und nicht hinter Männern her sein, die einer anderen gehörten.
    Wütend und verletzt, wie sie war, stürmte sie zurück ins Haus, als sie auf einmal begriff, dass sie es zum ersten Mal geschafft hatte, ihren Verflossenen zu sehen, ohne in Tränen auszubrechen. Es war ein winziger Schritt nach vorn, aber immerhin ein Schritt in die richtige Richtung.
    Sie riss sich zusammen und rührte das Haarfärbemittel an. Als sie es wieder auswusch, hatte sie sich fünf Jahre jünger gemacht.
    Grace passte auf Sable auf, während Sarah zur Meadowhall fuhr, um ein paar Sachen für das neue Baby zu kaufen. Sobald Sable bei ihnen abgeliefert war, verschwand Gordon natürlich in seinen Schrebergarten, und Grace kümmerte sich wieder um ihre Wäsche, während Sable mit einem alten Filzpuzzle von Paul spielte.
    Als Grace den Wäschekorb ausleerte, sah sie auf einmal, dass ihr neues Kleid vorn eingerissen war. Das ärgerte sie, denn sie hatte es wirklich gemocht. Sie konnte sich nicht erinnern, damit irgendwo hängengeblieben zu sein, und wieso war es ihr gestern Abend nicht aufgefallen, als sie es ausgezogen und in den Wäschekorb geworfen hatte? Sie schüttelte den Kopf, als sie sah, dass es ein Riss war, der sich nicht mehr nähen ließ. Sie würde es wegwerfen müssen. Jammerschade, dachte sie. Sie konnte sich beim besten Willen nicht erklären, wie es dazu gekommen war.
    Dawn hatte Calum zu Muriel gefahren, da »noch ein paar DVD s gekommen waren, die er sichten musste«.
    »Noch mehr? Machst du einen Laden auf?«, hatte Dawn gefragt.
    »Halt du dich da raus, Missy«, hatte er geantwortet und ihr einen leichten Nasenstüber gegeben.
    Sie setzte sich zu dem trägen Windhund aufs Sofa, während ihr Verlobter oben herumkramte.
    »Bette hat mir die Kleider gezeigt. Sie werden wundervoll aussehen«, sagte Muriel. »Jetzt dauert es nicht mehr lange, und du wirst eine Mrs. Crooke sein, genau wie ich.«
    »Nicht mehr lange«, sagte Dawn lächelnd, aber es war ein Lächeln, das sie mühsam an den Mundwinkeln hochziehen musste. Was zum Teufel war denn bloß los mit ihr? Vor langer Zeit einmal hätte sie bei dem Gedanken, seinen Namen anzunehmen, noch wehmütig geseufzt. Aber in der letzten Woche hatte sie nicht ein einziges Mal ihren neuen Namenszug geübt. Ihr Kopf war voll von Musik anstatt von der Hochzeit.
    Es klingelte an der Tür.
    »Kannst du aufmachen, Liebes?«, fragte Muriel, die nach ihren Zigaretten suchte. Dann sah sie, dass der Windhund auf ihnen saß, und fluchte laut.
    »Ich würde gern mit Calum Crooke wegen ein paar DVD s sprechen«, sagte der offiziell aussehende Mann auf der Türschwelle. »Ist Mr. Crooke da?«
    O Gott,

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