Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Kind, das niemand vermisst

Ein Kind, das niemand vermisst

Titel: Ein Kind, das niemand vermisst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kody DeVine
Vom Netzwerk:
Türknauf. Chloe begann gegen ihren Willen zu schluchzen. »Geh bitte nicht! Ich hab Angst!«
    Er drehte sich um und beugte sich zu ihr hinunter, dann gab er ihr einen Kuss auf die Wange. »Nicht weinen. Du weißt, ich mag keine Heulerei.«
    Sie nickte, doch je mehr sie dagegen ankämpfte, umso lauter wurden ihr Schluchzen.
    »Na dann los, komm, ich bringe dich zum Busbahnhof und du fährst zurück nach Hause«, sagte er in einem ruhigen Tonfall. Energisch schüttelte Chloe den Kopf.
    »Dann hör auf so ein Theater zu machen. Paul tut dir schon nichts. Und hier hast du ein Bett und Essen.« Mit diesen Worten ließ er sie stehen und ging davon.
     
     

     
    Als Cunningham zurück auf dem Revier war, waren seine Nerven zum Zerreißen angespannt. Niemals zuvor hatte er eine solch zähe Befragung durchgeführt, schon gar nicht an einem Kind. Mia Dunn war nicht nur eine neunmalkluge Nervensäge, sie verursachte ihm regelrecht eine Gänsehaut.
    »Wie war es bei Wendnesday Addams?«, begrüßte Haines ihn, als er seinen Mantel an die Garderobe hängte. Stirnrunzelnd sah er sie an. Dann erst begriff er.
    »Das Mädchen ist gruselig. Sie können es sich nicht einmal ansatzweise vorstellen.«
    Haines grinste. »Barton hat sie mir beschrieben. Ich wäre ja zu gern dabei gewesen.«
    »Ich hab ihm wirklich Unrecht getan. Wo steckt er?«
    »Er hatte ein schlechtes Gewissen und ist bei Olivia Burton, dem anderen Mädchen aus der Klasse.«
    »Die ist doch im Krankenhaus, wegen eines Sportunfalls, oder?«
    »Ja, aber er hat mit den Eltern geredet und sie haben es nun doch erlaubt.«
    »Wie lief die Befragung mit McGinley?«
    »Nun«, Haines blickte zur Uhr, die an der Wand über der Kaffeemaschine hing.
    »Sagen Sie nicht, er hatte nichts zu sagen!«, fuhr Cunningham sie an. Haines zuckte die Schultern.
    »Nun, irgendwie hatte er wirklich nichts zu sagen. Er war noch gar nicht da. Ich hab ihn angerufen und er behauptete, er habe es vergessen. Ich habe ihm dann gesagt, er hätte bis siebzehn Uhr Zeit hier aufzutauchen, oder ich  würde ihn persönlich abholen. Mit meinen Handschellen.«
    Cunningham blickte zur Uhr. Es war drei Minuten vor fünf. »Hat sicher Eindruck auf ihn gemacht.«
    Sie zog die Brauen zusammen, verschränkte die Arme vor der Brust und blickte Richtung Tür. »Vermutlich-« Sie brach ab, als ein hochgewachsener junger Mann mit Baseballmütze durch die Tür trat und sich sichtlich irritiert umsah. Vom Aussehen her wäre er die Idealbesetzung für einen Surferfilm gewesen, ging es Haines durch den Kopf.
    »Sind Sie Owen McGinley?«, fragte sie.
    Der Typ nahm seine Baseballmütze ab und bewegte sich so lässig auf sie zu, als befände er sich in einer Diskothek.  »Jawohl, der bin ich.« Kaugummi kauend und laut schmatzende Geräusche von sich gebend, folgte er Haines und Cunningham in  das Vernehmungszimmer.
     
    »Ehrlich, ich weiß nicht, wer Jayden umgebracht hat. Das hab ich schon diesem schlaksigem Typen mit den hektischen Flecken im Gesicht erzählt.«
    Haines musste bei der Beschreibung von  Barton ein Grinsen unterdrücken. »Woher wissen wir denn, dass Sie es nicht waren?«, fragte Cunningham.
    Sämtliche Coolness verschwand aus McGinleys Gesichtszügen. Sein rechtes Augenlid begann zu zucken. »Weil ich es nicht war.«
    »Wo waren Sie denn am Dienstag Abend?«
    »Zu Hause.«
    »Und das kann wer bezeugen?«
    »Niemand.« Er blickte an die Decke und seufzte lauf.
    »Schön. Fangen wir doch von vorne an. DC Barton sagte, Sie hätten mit dem Opfer einen Streit gehabt. Worum ging es dabei ?«
    »Nichts wichtiges. Außerdem ist das Monate her. Ich hab ihn bestimmt seit drei Monaten nicht mehr gesehen.«
    »Wenn es nicht wichtig ist, dann können Sie es uns doch sagen«, bemerkte Haines.
    »Es ging um ein Mädchen okay?« Er verschränkte die Arme vor der Brust und starrte weiterhin zur Decke.
    »Hat dieses Mädchen einen Namen?«
    »Alice.«
    »Alice Brown? Die Freundin von Jayden?« Haines stieß einen Pfiff aus.
    »Genau die Alice.«
    »Nun wird es interessant. Erzählen Sie doch einfach mal«, forderte ihn Cunningham mit ruhiger Stimme auf.
    »Es war eine einmalige Sache. Wir waren beide betrunken, haben ein bisschen rumgemacht und sie wissen schon...jedenfalls hat Jayden es rausbekommen. Glaub Alice hat's ihm erzählt. Er ging auf mich los und schrie wie ein Verrückter rum, von wegen, ich solle seine Alte in Ruhe lassen und wenn ich sie noch mal flachlegen würde, macht er mich fertig.«
    »Wann war

Weitere Kostenlose Bücher