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Ein kleines Stück vom Himmel nur

Ein kleines Stück vom Himmel nur

Titel: Ein kleines Stück vom Himmel nur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amelia Carr
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diesen Übeltäter so schnell finden würden.« Er fummelte an seinem Pistolenhalfter herum und rückte es sich auf der Hüfte zurecht.
    Â»Ich hoffe bloß, dass Sie ihm ordentlich die Hölle heiß machen, wenn Sie ihn finden«, sagte Monica. »Es ist wirklich traurig, wenn eine Frau in Nancys Alter in ihrem eigenen Haus nicht mehr sicher sein kann.«
    Â»Kann man wohl sagen.« Offensichtlich waren Roy Vestys Gedanken aber nicht mit Nancy beschäftigt. Er verlagerte sein nicht unbeträchtliches Gewicht von einem Fuß auf den anderen.
    Â»Zum Glück hat sie jetzt ihre Familie bei sich«, sagte Monica, die es für nötig hielt, die Stille zu füllen. »Sarah ist schon seit fast einer Woche hier, und ihre Tochter und ihr Schwiegersohn sind gestern eingetroffen. Ich denke, genau das braucht sie jetzt – Gesellschaft.«
    Â»Bestimmt.«
    Â»Ja …« Monica rollte ihren Bürostuhl ein Stück vom Schreibtisch zurück, so dass sie dem Polizisten ins Gesicht schauen konnte, ohne sich den Hals zu verrenken, wurde sich aber gleich darauf unangenehm bewusst darüber, dass ihre breiten Oberschenkel, die aus den zerknitterten Shorts quollen, nun allzu deutlich sichtbar waren, und rollte den Stuhl rasch wieder zurück.
    Â»Was kann ich für Sie tun, Officer Vesty?«
    Roy. Er hatte ihr doch gesagt, sie solle ihn Roy nennen. Doch alte Gewohnheiten kann man nicht so leicht ablegen, und diesmal korrigierte er sie nicht. Er stand bloß da und schien sich irgendwie unbehaglich zu fühlen. Verdammt – er schaffte es doch tatsächlich, dass sie sich ebenfalls unbehaglich fühlte!
    Â»Möchten Sie vielleicht einen Kaffee?«, schlug sie vor.
    Â»Ein Kaffee wäre schön. Wenn es nicht zu viel Mühe macht.«
    Â»Das macht gar keine Mühe.«
    Sie schob den Stuhl wieder zurück und schaffte es, gleichzeitig aufzustehen. Wenn sie stand, sahen ihre Beine ganz okay aus. Jedenfalls nicht ganz übel, weil ihre Shorts dann die Speckfalten einigermaßen bedeckten. Ach Gott, sie sollte sich lieber mal eine Diät verordnen. Das würde sie auch. Aber nicht heute. Nicht ehe sie die Schachtel mit Krispy Kreme Doughnuts aufgegessen hätte, die sie heute auf dem Weg zur Arbeit gekauft hatte. In der Packung waren noch zwei; vielleicht hätte Officer Vesty auch gern einen. Er sah zwar eher so aus, als ob er deftiges Essen bevorzugte, aber zu einen Krispy Kreme Doughnut konnte niemand nein sagen, und einer würde ihren Hüften nicht so sehr schaden wie zwei …
    Â»Möchten Sie vielleicht einen Doughnut?«, fragte sie, als sie mit den Kaffeebechern zurückkam.
    Â»Danke, aber …«
    Â»Ich esse einen«, sagte sie, noch ehe er ablehnen konnte.
    Â»Na ja, wenn das so ist …«
    Sie holte die Doughnuts aus der Schublade, öffnete die Schachtel und stellte sie zwischen Computer und Telefon auf den Schreibtisch.
    Â»Greifen Sie zu!« Sie nahm einen Doughnut, und der lockere Puderzucker krümelte auf ihr rotes T-Shirt. Schnell klopfte sie den Zucker ab und fragte sich, wie sie das überhaupt hatte vorschlagen können; wie zum Teufel sollte sie einen Krispy Kreme Doughnut essen, ohne sich zu bekleckern; und warum war sie bloß so nervös? Ach, jetzt war es zu spät. Officer Vesty hatte schon in seinen Doughnut gebissen. Einer mit Puddingfüllung. In seinem Mundwinkel hing ein wenig Pudding.
    Â»Das ist ja mal eine seltene Leckerei«, sagte er, vor sich hin mampfend.
    Â»Für mich gar nicht so selten. Wie Sie sehen können.«
    Â»Meine verstorbene Frau hat mir nicht erlaubt, Krispy Kreme Doughnuts zu essen. Sie meinte immer, die wären schlecht für mich. Sie hat gesagt, ich würde noch an einem Herzinfarkt sterben, bevor ich meine wohlverdiente Pension bekomme. Eigentlich komisch. Jetzt hat es sie erwischt, und ich lebe immer noch.«
    Â»Ja, man muss das Leben genießen, solange es noch geht.«
    Â»Na ja«, sagte er, während er sie anerkennend musterte. »Ihnen scheinen die Doughnuts jedenfalls nicht geschadet zu haben.«
    Monica hatte nicht vor, ihm zu widersprechen.
    Â»Was ist noch mal mit Ihrem Mann passiert?«, erkundigte sich Officer Vesty. »Hatte er einen Herzinfarkt?«
    Â»Hirnblutung, nur dass sie irgendeinen anderen hochtrabenden Namen dafür hatten. Aber das war es eigentlich. Eine Hirnblutung.«
    Officer Vesty schüttelte den

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