Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein kleines Stück vom Himmel nur

Ein kleines Stück vom Himmel nur

Titel: Ein kleines Stück vom Himmel nur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amelia Carr
Vom Netzwerk:
Stelle darüber reden müssen. Ich habe mir nur nicht zugetraut, noch eine Minute länger zu bleiben.«
    Â»Was gibt es da noch zu reden?«, unterbrach sie ihn. »Du hast ziemlich deutlich gezeigt, was du von mir hältst.«
    Â»Du hast das alles missverstanden.«
    Â»Ach, wirklich?«, schnaubte sie. »Ich mag ja vielleicht eine freche, aufdringliche Amerikanerin sein, aber eine Abfuhr erkenne ich noch ganz gut! Du wolltest mich nicht. Fertig und aus.«
    Mac bewahrte inzwischen nur noch mit Mühe die Geduld. Warum wollte sie ihn denn nicht begreifen; es war zum Verzweifeln!
    Â»Natürlich wollte ich dich«, erwiderte er mit rauer Stimme. »Viel zu sehr. Aber ich habe dir schon von Anfang an gesagt, Nancy, dass ich dir nichts geben kann. Du weißt, wie die Dinge stehen.«
    Â»Ich wusste aber nicht, dass das auch bedeutet, dass du mich ignorierst und links liegen lässt!«
    Â»Ich versuche doch gerade, das zu erklären. Wenn ich geblieben wäre … Du hast mich ganz verrückt gemacht, Nancy. Noch eine Minute länger, und ich hätte …« Er hörte auf zu reden.
    Nancys Lippe zitterte. »Und wäre das so schlimm gewesen? Ist es nicht das, was man tut, wenn man sich liebt? Nur, dass du mich nicht liebst, Mac, nicht wahr? Du liebst immer noch deine Frau!«
    Â»Natürlich liebe ich sie noch. Liebe kann man doch nicht einfach abschalten, bloß weil sie auf einmal unbequem ist. Und ich kann meiner Frau auch nicht untreu sein. Aber das heißt doch nicht, dass ich dich nicht auch liebe. Ach …!« Er wandte sich halb ab, fuhr sich mit der Hand durch das Haar und presste dann den Handballen gegen die Stirn. »Ich kann nicht erwarten, dass du das verstehst, Nancy. Ich verstehe mich ja selbst nicht …«
    Sie schmolz innerlich dahin. Er hatte gesagt, dass er sie liebe. Er hatte es wirklich gesagt, oder? Oder hatte sie sich das eingebildet?
    Â»Hast du gesagt, dass du mich liebst?«, fragte sie, voller Angst, dass sie sich schon wieder zum Narren machte.
    Â»Ja, verdammt. Das weißt du doch!«
    Â»Oh, Mac.« Sie spürte Tränen in den Augen brennen, die Tränen, die bei ihr unweigerlich dem Zorn folgten. Doch diesmal waren es Tränen einer tiefen Erleichterung. Sie berührte seinen Arm. »Ach, Mac … Ich liebe dich auch. Was sollen wir bloß tun?«
    Er schüttelte den Kopf und ließ die Schultern hängen. »Ich weiß es nicht, Nancy.«
    Â»Aber du möchtest mit mir zusammen sein?«
    Er nickte schweigend, doch seine Körperhaltung drückte Ratlosigkeit und Verzweiflung aus. Nancy dagegen fühlte sich plötzlich wieder gestärkt und voller Energie. Wenn Mac sie nur halb so sehr liebte wie sie ihn, war alles möglich.
    Â»Okay«, sagte sie. »Ich weiß, wie wir es machen. Wir treffen uns weiterhin, aber wir sorgen dafür, dass wir nicht mehr allein in so eine Situation wie neulich Abend kommen. Wenigstens so lange nicht, bis du bereit dazu bist.«
    Er schaute ihr ernst in die Augen. »Ich weiß nicht, wie lange das dauern wird. Ich habe dir schon gesagt, Nancy – keine Versprechungen.«
    Â»Das ist mir egal«, sagte sie überzeugt. »Egal, wie lange es auch dauert … Ich warte auf dich, Mac. Ich würde mir zwar wünschen, dass es anders wäre, aber … wir müssen einfach das Beste daraus machen, oder?«
    Â»Ach, komm her!« Er zog sie in seine Arme, diesmal nicht in leidenschaftlichem Begehren, sondern bloß in einer ungestümen, freundschaftlichen Umarmung. »Und ich dachte schon, ich hätte dich verloren.«
    Â»Keine Chance!«, murmelte sie an seiner Brust.
    Wie sie gesagt hatte, wünschte sie sich zwar von ganzem Herzen, ihre Situation könne anders sein, aber sie hatte keine andere Wahl: Alles war besser, als ihn gar nicht mehr zu sehen. Und eigentlich konnte sie doch stolz darauf sein, dass der Mann, in den sie sich verliebt hatte, so ehrenhaft, treu und stark war. Im Augenblick gereichten ihr diese Eigenschaften noch zum Nachteil. Aber eines Tages vielleicht …
    Judy muss eine sehr glückliche Frau gewesen sein, dachte Nancy.

X
    Â»Das ist doch wirklich das Allerdämlichste!«
    Nancy, die auf Händen und Knien über die Landebahn kroch, richtete ihren schmerzenden Rücken auf und stieß ein frustriertes Stöhnen aus. Überall um sie her krabbelte praktisch die

Weitere Kostenlose Bücher