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Ein kleines Stück vom Himmel nur

Ein kleines Stück vom Himmel nur

Titel: Ein kleines Stück vom Himmel nur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amelia Carr
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sein …«
    Â»Alles kann doch nur besser sein als das, was wir jetzt machen.« Nancy grub ein Türscharnier aus und ließ es in ihren Eimer fallen. Mac stand auf und klopfte sich den Schutt von der Hose. »Sie wollen doch wohl nicht aus der Reihe tanzen, Sir«, sagte sie schelmisch.
    Er bedachte sie mit einem vernichtenden Blick. »Ich spreche jetzt mit jemandem über deinen Vorschlag«, sagte er.
    Nancy sah ihm hinterher, als er davonging. Schließlich hielt er an, um mit jemandem zu reden – wahrscheinlich dem Kommandanten. Dann fuhr sie mit der Suche fort, höchst zufrieden mit sich und dem Leben, wie sie es in der letzten Zeit beinahe immer war.
    Es waren ein paar wundervolle Monate gewesen, in denen sie mit Mac zusammen gearbeitet und ihre Freizeit genossen hatte. Sie hatten sich an ihre Abmachung gehalten, nicht mehr allein miteinander Zeit in verfänglichen Situationen zu verbringen, in denen sie die Kontrolle verlieren könnten, und es hatte funktioniert. Sie hatten sich mit den anderen Leuten vom Stützpunkt getroffen, waren gemeinsam in den Coach and Horses-Pub gegangen, hatten köstlichen Bread Pudding in Mrs. Cooks Restawhile Café in der Cherry Garden Lane gegessen, waren mit dem Bus der ATA zum Tanzen oder ins Kino nach Maidenhead gefahren und hatten bei alldem viel Spaß gehabt. Natürlich gab es oft Momente, in denen Nancy sich nach mehr sehnte, doch sie war entschlossen, das Beste aus der Situation zu machen. Sie erinnerte sich noch zu gut an die tiefe Verzweiflung, die sie empfunden hatte, als sie dachte, sie hätte Mac verloren, und wollte so etwas nicht noch einmal riskieren. Außerdem war das Leben ohnehin viel zu kurz – und zu unsicher –, um die Zeit mit Bedauern und müßigen Gedanken darüber, was sein könnte, zu verschwenden. Zu ihrem Entsetzen hatte Nancy erfahren, dass Norah Taft beim Start eines Flugzeugs verunglückt war, weil die Motoren versagt hatten. Was doch für eine tragische Ironie darin lag, dass Norah, eine der besten und sorgfältigsten Pilotinnen, gestorben war, während sie, Nancy, mit all ihren Fehlern überlebt hatte – bis jetzt jedenfalls! Außerdem waren erst kürzlich ein Flugschüler und sein Ausbilder hier in White Waltham zu Tode gekommen, als zwei Blenheims kurz nach dem Start kollidiert waren. Jetzt versuchte man, eine Art Flugverkehrskontrolle zu etablieren, aber selbst wenn diese funktionieren sollte – und Mac war zum Beispiel einer derjenigen, die das bezweifelten –, gäbe es immer noch andere Risiken. Sie gingen nun mal einer gefährlichen Arbeit nach, und Nancy war klar, dass ihre Welt nur allzu leicht auseinanderbrechen konnte, wenn sie oder Mac in einem Blechhaufen oder einem nassen Grab endete.
    Sie schrieb weiterhin Tagebuch, wobei sie die glücklichsten Momente in aller Ausführlichkeit festhielt, die Tragödien aber nur kurz erwähnte. Sie kaufte sich eine Brownie-Boxkamera und machte Dutzende von Fotos, sehr zu Macs Belustigung – und zu seinem Ärger, als sie versuchte, ihn aufzunehmen. Mac hatte es nicht gern, wenn man ihn fotografierte. Und sie hielt sich an die Liebe, die sie beide verband. Mochte ihr auch die letzte Erfüllung verwehrt bleiben, so waren sie doch wenigstens zusammen. Und dafür war Nancy aufrichtig dankbar.
    Selbst wenn das bedeutete, zwei eintönige Tage auf Händen und Knien zu verbringen und ein Flugfeld nach allem abzusuchen, was Reifen durchlöchern konnte …
    Sie rackerte sich immer noch ab und tat ihr Bestes, um den Anschluss an die anderen Reihen nicht zu verlieren, während sie im Stillen über ihre abgebrochenen Fingernägel fluchte, als Mac zurückkehrte.
    Â»Ich denke, du kannst bald Feierabend machen«, meinte er.
    Â»Sieht aus, als ob du schon Feierabend gemacht hättest.«
    Er grinste. »Was nützt es denn, Stellvertretender Kommandant zu sein, wenn man seinen Einfluss nicht manchmal geltend machen kann?«
    Â»Um sich vor einer schrecklichen, rückenschädigenden Arbeit zu drücken?«
    Â»Nein, um gute Vorschläge gleich an die Führung weiterzuleiten. Sieht so aus, als ob man sich einen Weg überlegt, deine Idee umzusetzen, Nancy.«
    Â»Ist nicht wahr!« Nancy konnte es kaum glauben. Dann grinste sie, und ihre angeborene Überschwänglichkeit kam zum Vorschein: »Tja, du musst doch zugeben: Wir Amerikaner sind

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