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Ein kleines Stück vom Himmel nur

Ein kleines Stück vom Himmel nur

Titel: Ein kleines Stück vom Himmel nur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amelia Carr
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überführen …«
    Â»Und welche Möglichkeit hätten wir dann, uns zu treffen?«
    Â»Aber du wirst doch bestimmt mal Urlaub kriegen …«
    Â»Von dem ich den Großteil zu Hause in Gloucestershire verbringen muss.«
    Ein scharfer Stich der Eifersucht durchfuhr sie. Judy braucht dich doch gar nicht, hätte sie am liebsten gerufen. Aber ich! Doch ihr war klar, dass sie das auf keinen Fall sagen durfte. Er war innerlich so weit, dass er seine Skrupel und Schuldgefühle begraben und diese besonderen Tage zugelassen hatte, doch das hieß nicht, dass er Judy vergessen hatte. Und es hieß auch nicht, dass er sie verlassen würde. Wenn er das Gefühl hatte, es sei seine Pflicht, Judy weiterhin regelmäßig zu besuchen, dann würde er das auch tun, und nichts, was Nancy sagte, könnte daran etwas ändern. Halt – natürlich könnte es etwas ändern, aber nicht zum Guten. Wenn sie jetzt ein falsches Wort äußerte, konnte sie nur verlieren.
    Â»Wie ging es Judy denn, als du da warst?«, fragte sie. Es war das erste Mal, dass sie überhaupt die drei oder vier Tage erwähnten, die Mac zu Hause verbracht hatte; erst jetzt schien es passend zu sein.
    Seine Augen bekamen wieder den trostlosen Ausdruck, doch diesmal verschloss er sein Gesicht nicht.
    Â»Unverändert.«
    Â»Ach, Mac!« Sie streckte die Hand aus und legte sie auf seine Hand. »Das muss so schrecklich für dich sein.«
    Â»Auch nicht schlimmer als für so viele andere Menschen.«
    Â»Aber die anderen Menschen kümmern mich nicht. Um dich mache ich mir Sorgen. Du bedeutest mir etwas.«
    Â»Ich weiß. Und deswegen kann ich mich glücklich schätzen.«
    Â»Glücklich?«
    Â»Viele Menschen finden ihr ganzes Leben lang nicht das, was sie suchen. Ich habe Judy gefunden. Und ich habe dich.«
    Ihr Magen zog sich zusammen. Sie musste ihn immer noch teilen. Aber sie musste lernen, darüber nicht traurig zu sein. Auch sie konnte sich glücklich schätzen, ihn überhaupt gefunden zu haben. Das musste sie sich immer sagen.
    Â»Was sollen wir nur machen?«
    Wieder die Trostlosigkeit in seinen Augen. »Ich weiß es nicht.« Doch dann nahm sein Gesicht einen entschlossenen Ausdruck an. »Wir können nur jeden Tag wieder neu sehen, was das Schicksal bringt.«
    Â»Ich kann es nicht ertragen, dass du gehen musst.«
    Ihre Taschen waren gepackt und standen abfahrbereit neben der Tür. Nancy und Mac lagen auf dem Bett, vollständig bekleidet, aber in enger Umarmung.
    Â»Nancy, nicht.«
    Â»Aber ich kann es nicht ertragen! Ich kann es nicht!«
    Er schob ihren Rock hoch und rollte sich auf sie. Als er in sie eindrang, schlang sie die Beine um seine Taille, bohrte ihm die Fingernägel in die Schultern und spürte, wie seine Lippen im offenen Blusenausschnitt gierig nach ihrer Brust suchten. Im Moment war nichts wichtig, nur der Gleichklang ihrer Körper.
    Und dann war es vorbei. Diesmal ohne das selige Gefühl, sich an ihn zu schmiegen und in seinen Armen einzuschlafen. Das Bett bewegte sich, als er aufstand und ihr den Rücken zuwandte, um seine Kleidung zu richten. Sie begriff, dass er sie bereits verlassen hatte. Ihre gestohlene Zeit war vorbei.
    Â»Wir machen uns besser auf den Weg.«
    Â»Mac … danke.«
    Er warf ihr einen Blick über die Schulter zu und grinste.
    Â»Jederzeit wieder. Gern geschehen.«
    Nein, nicht jederzeit wieder. Vielleicht niemals wieder … Am liebsten hätte sie geweint, ihn festgehalten und nie wieder losgelassen. Alles in ihr schrie vor Schmerz. Doch sie sagte bloß: »Ich werde das nie vergessen.«
    Wieder das ironische Grinsen um seinen Mund. Einen Moment lang dachte sie, er würde sagen: »Ich auch nicht«, aber das tat er nicht. Er war nicht der Typ, der sich zu blumigen Gefühlsäußerungen hinreißen ließ, und außerdem war die Zeit der intimen Zweisamkeit vorbei. Mac war wieder zu einem Jagdflieger geworden, einem Staffelführer und Ehemann.
    Morgen früh würde er fort sein, mit den Gedanken woanders.
    Es war vorbei.

Dritter
T eil
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    Gegenwart

Sarah
    Wir befinden uns irgendwo über dem Atlantik in diesem merkwürdigen ruckelnden Schwebezustand einer Boeing 747. Ich habe schon vier Stunden eingepfercht auf einem engen Sitzplatz zugebracht, vier Stunden erzwungener Untätigkeit; Mahlzeiten, die nach Plastik schmecken, klappernde

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