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Ein Knödel zu viel: Kriminalroman (German Edition)

Ein Knödel zu viel: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Ein Knödel zu viel: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arnold Küsters
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endlich zu einem Du. Das ist doch schon mal was. Der erste Schritt zu deinem nackten Arsch. Los jetzt.« Er wedelte mit dem Messer.
    In Carinas Denken vollzog sich ein abrupter Wandel. Das Zittern hörte urplötzlich auf, sie sah die Dinge glasklar vor sich. Bongarts, der an seiner Hose nestelte, das aufgeschlagene Bett, aus dem es muffig roch, ihre Hände, die an ihrem Körper entlangfuhren, um den Reißverschluss ihres Kleids zu öffnen. Sie würde aus ihren Kleidern steigen, und er würde ihr nichts anhaben können.
    Er würde sich auf sie legen, und sie würde sein Gewicht nicht spüren, seine Bewegungen vergessen und sich seinen Atem wegdenken. Bongarts war nur einer von vielen. Ihr machte seine schmutzige Gier nichts mehr aus, sein schmutziger Körper würde in sie eindringen, und sie würde in diesem Augenblick aus ihrem aussteigen. Sollte er sich doch auf sie legen, sie würde nicht da sein.
    Carina Bauer sah Heinz Bongarts direkt in die Augen. »Wie willst du mich? Soll ich mich ganz ausziehen? Willst du den Rest erledigen? Ich trage kein Höschen, das solltest du wissen. Von vorne, von hinten? Sag, was du willst. Du kannst es dir aussuchen.«
    Ihr Kleid war nur noch einen Wimpernschlag davon entfernt, auf den Boden zu sinken.
    Bongarts schluckte. Seine Augen flackerten. Bauers Sinneswandel verblüffte ihn. Unschlüssig drehte er den Messergriff in seiner Hand.
    »Du willst mich wohl verarschen?« Er blinzelte immer noch. Er konnte nicht erkennen, was ihre wirkliche Absicht war. Er sah sich mit einem schnellen Blick im Raum um. Es war alles wie zuvor: das breite Bett, die Naturholzmöbel, die Allgäuer Folklore.
    »Was ist?« Carina lächelte leicht. Sie wollte keine unbedachte Bewegung provozieren. »Du willst mich doch, oder? Nackt und geil.«
    Bongarts sah sich noch einmal um. Irgendwas stimmte hier nicht. »Ich lass mich von dir nicht aufs Kreuz legen. Nicht von dir.«
    Carina Bauer überlegte. Bongarts war gereizt. Jedes Wort zu viel konnte ihn ausrasten lassen. Aber sie wollte leben. Sie wollte dieses Schwein überleben, wie sie auch all die anderen überleben würde, die sie benutzt hatten.
    »Ich tue, was du willst.« Sie hatte ihre Hand immer noch an einem Träger ihres Kleides. Sie senkte ihren Blick, um Bongarts noch tiefer in die Augen sehen zu können.
    Bongarts hatte sich wieder gefangen. Diese Schlampe würde er sich vornehmen, dass ihr Hören und Sehen verging. Trotzdem wollte er Zeit gewinnen. Er musste ganz sicher sein, dass sie ihn tatsächlich nicht verarschte. »Ich sehe, dass du vögeln willst. Geh duschen, und trockne dich nicht ab. Ich will dich so.«
    Carina Bauer ließ den Träger los. Die Dusche würde ihr die Zeit bringen, die sie brauchte, um vielleicht doch noch einen Plan zu entwickeln.
    Ohne Bongarts aus dem Blick zu lassen, erreichte sie den Durchgang zum Bad. Sie wusste, dass die Tür nicht abzuschließen war, absolute Tabulosigkeit, war damals das Motto. Aber der fehlende Schlüssel war ihr egal. Hauptsache, sie konnte die Tür schließen.
    »Braves Mädchen. Ich mach mich schon mal nackig.« Bongarts klang aufgedreht. Aufreizend strich er über das Bettlaken. »Du wirst deinen Spaß haben. Du wirst sehen. Mit mir hat noch jede ihre Freude gehabt.«
    Carina Bauer schloss die Tür hinter sich und lehnte sich gegen das Türblatt. Du bist stark, Carina, du hast noch alles geschafft, machte sie sich Mut. Mehrmals wiederholte sie die beiden Sätze. Schließlich ließ sie ihre Kleider fallen und stellte sich unter die Dusche. Es gab keine Seife. Aber das störte sie nicht.
    »Scheiße.« Robert Mayr stieg die Stufen des Hoteleingangs hinunter. Sein gemächliches Tempo passte nicht zu dem Kraftausdruck, den er nun schon zum dritten Mal wiederholte. »Unser Anwalt ist durchgebrannt.«
    Carsten Jakisch hatte es geahnt. Hätte er Leuchtenberg nur begleitet, dann wäre ihm die Blamage erspart geblieben. Seine Mönchengladbacher Kollegen würden fluchen.
    »Wie das?«
    »Er ist hintenrum raus.« Mayr zuckte mit den Schultern. Er sah nicht im Mindesten aufgeregt aus.
    »Hintenrum?« Jakisch war wütend über Mayrs Gelassenheit.
    »Da gibt es noch zwei Türen, sagt die Frau an der Rezeption.«
    »Und jetzt?«
    »Er ist in den Ort hinein.«
    »Na, wenigstens haben wir ihn schnell. Seine Flucht ist das beste Schuldeingeständnis. Worauf warten wir noch?«
    »Die junge Frau geht davon aus, dass Leuchtenberg seinen Wagen dort geparkt hat. Heute Morgen seien gleich ganz früh LKW s gekommen,

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