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Ein Knödel zu viel: Kriminalroman (German Edition)

Ein Knödel zu viel: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Ein Knödel zu viel: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arnold Küsters
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Bongarts arbeitet immer nur auf eigene Rechnung.«
    Carina Bauer hörte nicht zu. Sie brauchte lange, bis sie begriff. Was hatte Bongarts gesagt?
    Wo war Ferdinand? Er musste sie retten. Sie hatte ihm Unrecht getan. Wie hatte sie nur so über ihn denken können? Wenn er käme, würde sie ihn heiraten. Auf der Stelle. Er war ihre Burg. Nur dorthin würde sie sich flüchten können. Warum hatte sie das nicht schon früher erkannt? Wie hatte sie nur so blind sein können? Sie musste ihn anrufen. Sofort. Wo war das Telefon? Sie wandte den Kopf. Zu weit weg auf dem Tisch. Ferdinand musste sie retten. Ferdinand. Ferdinand.
    »Was mache ich nur mit dir? Kleine Carina. Was?« Bongarts lächelte und fuhr mit dem Daumen über die Schneide des Messers.
    »Warum soll ich dir die Kehle durchschneiden? Wer 300   000 hat, hat auch mehr.« Bongarts nickte beifällig. »Ich lass dich noch ein bisschen leben, glaube ich. Außerdem hatte ich noch keinen Spaß mit dir. Du kennst doch den Spruch: Nach dem Essen sollst du rauchen oder eine Frau gebrauchen.« Er lachte meckernd. »Danach fahren wir nach Luxemburg. Ist mir auch viel lieber. Die Berge hier machen mich nur depressiv.« Er sah sie an. »Und ich hasse diese Kühe. Mit ihren großen braunen Augen glotzen sie nur die ganze Zeit. Glaub mir, die taugen nur für die Pfanne.«
    Heinz Bongarts stand nun dicht vor Carina. Mit einem schnellen Griff hatte er seine Hand an ihren Schritt gelegt. »Es wird Zeit. Komm.«
    »Und? Habt ihr Leuchtenberg?«
    Immer wenn er ins Allgäu telefonierte, machte sich in Ecki Urlaubsstimmung breit. Das lag nicht zuletzt daran, dass er in den vergangenen Jahren regelmäßig mit Kollegen zum Skilaufen nach Fischen gefahren war.
    »Wir warten auf ihn. Er ist gerade noch einmal pinkeln.« Carsten Jakisch freute sich, Eckis Stimme zu hören. Er hatte das Gefühl, nicht mehr in Mayrs Team zu gehören.
    »Hat er schon was gesagt?«
    »Nur dass Carina Bauer in Gefahr ist.«
    »Schwach.«
    »So ist das.«
    »Wie geht ihr weiter vor?«
    Am liebsten wäre Jakisch ein paar Meter zur Seite gegangen, um seinem Ärger über Mayrs Verhalten Luft machen zu können. Aber das traute er sich nicht, Mayr beäugte ihn schon jetzt mit Argwohn.
    »Wir bringen ihn ins Präsidium und werden ihn dort mit allen Ermittlungsergebnissen konfrontieren. Bin gespannt, wie er reagiert. Im Augenblick spielt er noch den Überheblichen.«
    »Nehmt ihn im Zweifelsfall ruhig fest.«
    Jakisch beobachtete Mayr, der sich genüsslich die Fingernägel reinigte.
    »Ich bin mir nicht sicher, ob wir damit bei unserem Staatsanwalt durchkommen.«
    Mayr sah kurz auf und machte ein fragendes Gesicht. Dann widmete er sich wieder seiner Körperpflege.
    »Dann soll Mayr mal Druck machen. Wir schicken gerne auch noch mal eine Mail an den Kollegen.«
    »Tut das.«
    In Wahrheit glaubte er keine Sekunde daran, dass Mayr sich würde durchsetzen können. Er sah seinen Kollegen an. Mayr machte einen abwesenden Eindruck.
    Und Ecki hatte das Gefühl, Jakisch nicht sonderlich unterstützen zu können. Er verabschiedete sich mit einem freundlichen »Servus«.
    »Zieh dich endlich aus. Oder soll ich nachhelfen? Stehst du auf Gewalt? Kein Problem. Musst du nur sagen.« Bongarts kicherte tatsächlich.
    Carina Bauer zitterte. Niemals würde sie sich ausziehen. Niemals.
    »Weißt du nicht mehr, wie das geht?« Bongarts schlug mit der flachen Hand auf seine Faust.
    Die obszöne Geste ließ sie zusammenzucken.
    »Komm, stell dich nicht an wie eine Klosterschülerin. Mit Wackerzapp hast du’s doch auch gemacht. Und gar nicht mal so übel. Hat er mir selbst erzählt.« Er strich sich selbstgefällig über sein T-Shirt. »Bin schon ein wenig stolz darauf, dass ich endlich die Frau im Schlafzimmer habe, die mir mit ihren Fotos so manch nette Viertelstunde bereitet hat. Du hast wirklich geile Titten.«
    Obwohl sie angezogen war, fror sie, als stünde sie nackt auf einem Schneefeld. Sie hatte ihre Arme um den Oberkörper geschlungen, obwohl Bongarts kein Stück Haut sehen konnte.
    »Lange warte ich nicht mehr.« Bongarts’ Stimme wurde dunkel und drohend. Sein Gesicht war zu einer gierigen Fratze verzerrt.
    »Ich, ich kann nicht.«
    Bongarts lachte böse. »Oh, wenn es nur das ist. Das ist kein Problem für mich. So rücksichtsvoll musst du gar nicht sein. Nur runter mit den Klamotten. Den Rest mache ich schon. Keine Sorge.«
    Das Zittern wurde stärker. »Nein. Bitte nicht. Du bekommst das Geld.«
    »Oh, die Dame bequemt sich

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