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Ein Knödel zu viel: Kriminalroman (German Edition)

Ein Knödel zu viel: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Ein Knödel zu viel: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arnold Küsters
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einen anderen Tag verschieben würden. Und dass es ihm leidtue. Er hatte gleichzeitig gewusst, dass der Zettel als Erklärung nicht ausreichen würde. Es würde Diskussionen geben, warum, verdammt noch mal, immer sein Beruf vorging. Und warum, verdammt noch mal, ihre gemeinsame Zeit immer weniger wurde. Dass sie in den vergangenen Wochen durch ständige Konferenzen auch mehr Zeit in der Schule als zu Hause verbrachte, würde sie als Argument niemals akzeptieren. Deshalb würde er es auch gar nicht erst anführen.
    Frank deutete auf die Tote, die vor ihrem Bett lag. Ihre Augen waren mit einer Art schwarzem Schal verbunden, die Hände mit einem ähnlichen Stoff auf den Rücken gebunden. Jemand hatte sie gefesselt, bevor er ihr den Schädel eingeschlagen hatte. Die Szene wirkte auf ihn, als sei ein Sexspiel außer Kontrolle geraten.
    »Was wissen wir sonst noch?«
    Ecki blätterte durch sein Notizbuch. »Ihr Terminkalender ist schon auf dem Weg in die Kriminaltechnik. Es gibt einige Telefonnummern ohne Namen. Ihre Eltern leben in der Stadt. Nicht weit von hier. Keine Geschwister. Den Rest wird uns die Spurensicherung liefern.«
    Frank ließ seinen Blick durch das Appartement schweifen. Teure Möbel, eine noch teurere Musikanlage, Bettwäsche aus Seide. Ohne einen Blick hineingeworfen zu haben, wusste er, dass in der kleinen Küche nur Edles stehen würde. Er kannte solche Wohnungen. Er hatte in den zurückliegenden Jahren schon einige solcher Etablissements gesehen. Sie glichen sich, als gäbe es diese gewisse Ästhetik für gewisse Verrichtungen von der Stange zu kaufen.
    Frank seufzte. »Eine Edelnutte.«
    Ecki fuhr sich mit der Hand durch sein kurz geschnittenes blondes Haar. »Sieht so aus. Hübsch war sie.« Er deutete auf den nackten Körper der Toten. »Und jung.«
    Frank sah sich um. »Wenn Leenders schon fertig ist, warum deckt man sie dann nicht ab?«
    Michael Eckers zuckte mit den Schultern. »Du weißt doch, dass es personell ein bisschen eng ist, Leenders ist alleine hier, und die Kollegen von der Spurensicherung waren auch schon mal zahlreicher.«
    Frank antwortete nicht. Stattdessen sah er aus dem Fenster. Eine tote Edelprostituierte in der Beethovenstraße. Von hier aus war es nicht weit zum Wasserturm und zum Bunten Garten. Dort waren die Häuser noch schicker als hier.
    Im illegal in ihren Dienstwagen eingebauten CD -Player wartete Outlaw Blues , krachender Bluesrock von Larry Miller.
    »Sind Sie sich sicher?« Robert Mayr war völlig perplex. Er hätte geschworen, dass die Chipstüte aus dem niedergebrannten Haus der Schlüssel zu dem Mord war.
    »Absolut. Weder an der Tüte haben wir Spuren von Solanin gefunden noch in den wenigen Bröseln, die wir sicherstellen konnten. In dieser Tüte steckte mit Sicherheit nicht das Gift, das Büschgens umgebracht hat.«
    Heribert Schüsslers Stimme klang absolut sicher.
    »Ja, dann danke.« Nachdenklich stellte Robert Mayr den Hörer zurück in die Ladestation.
    Prima, jetzt standen sie also wieder am Anfang! Büschgens lag neben St.   Johannes auf dem Kirchhof, die Schneiders war wieder zurück in Düsseldorf. Das einzig Klare war, dass der Immobilienmakler an einer Überdosis Solanin gestorben und sein angeblicher Freitod nur vorgetäuscht gewesen war. Klarer Fall von Mord und klarer Fall von keine Ahnung.
    Die Beerdigung und der Leichenschmaus für Büschgens waren eher dürftig ausgefallen. Außer Pater Maurus, einem Kirchendiener, Marie Schneiders, ihm selbst, Martin Mader und seiner Bedienung war niemand in der Schankstube gewesen.
    Marie Schneiders hatte es eilig gehabt, Moosbach wieder zu verlassen. Wer wollte ihr das verdenken?
    Mayr ärgerte sich über seine Schlampigkeit. Er hatte Marie Schneiders vielleicht unrecht getan. Er hatte sie für die Mörderin gehalten, ohne sich darüber im Klaren gewesen zu sein, wie sie das hätte anstellen sollen. Allein das Aufhängen! Sie hatten an Büschgens’ Kleidung nicht einmal kleinste Faserreste gefunden, die von ihr hätten stammen können. Gut, das musste nichts bedeuten. Außerdem war vom Toten ja nicht mehr allzu viel übrig geblieben.
    Spätestens seit er die Auswertung des Handys auf den Tisch bekommen hatte, das sie dann doch noch im Schutt gefunden hatten, war klar, dass die Schneiders nicht am Tatort gewesen war. Büschgens hatte seine Freundin von Moosbach aus mehrfach auf ihrer Festnetznummer in Düsseldorf angerufen am Tag seines Todes. Und die Rufumleitung war nicht auf ihr Handy geschaltet

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