Ein König für Deutschland
unberücksichtigt geblieben seien – je nachdem, wer sich dazu äußerte. Richter N. Sanders Saul ordnete an, sämtliche 450 000 Stimmzettel des Bezirks Palm Beach zusammen mit den verwendeten Wahlmaschinen zur Überprüfung an sein Gericht in Tallahassee zu schaffen, entschied wenige Tage später jedoch gegen Gore. Inzwischen waren eine für den normalen Bürger unübersehbare Anzahl von Gerichten mit Klagen, Gegenklagen, Anträgen und Gegenanträgen beschäftigt, bei denen es um Nachzählungen ging, nochmalige Nachzählungen oder darum, ob Briefwahlunterlagen zugelassen werden durften, die nicht den vom Wahlgesetz Floridas verlangten Poststempel trugen.
5 http://www.buzzflash.com/alerts/04/12/images/ CC_Affidavit_120604.pdf
6 Frankfurter Allgemeine Zeitung, 7.11.2006 – http://www.faz.net/s/ RubCF3AEB154CE64960822FA5429A182360/ Doc~EAB3FEE92FF03488CB358520AE699D5BD~ATpl ~Ecommon~Scontent.html
7 http://www.motherjones.com/commentary/columns/2004/03/ 03_200.html
8 Die offizielle Bezeichnung lautet »Authorization for Use of Military Force Against Iraq Resolution of 2002«. Sie wurde am 10. Oktober 2002 im Repräsentantenhaus mit 296 zu 133 Stimmen verabschiedet, passierte den Senat am folgenden Tag mit 77 zu 23 Stimmen und wurde am 16. Oktober als Public Law Nr. 107-243 vom Präsidenten unterzeichnet.
9 am 29. Oktober, als Public Law 107-252
10 abgekürzt HAVA; Gesetzestext unter http://frwebgate.access.gpo.gov/cgi-bin/getdoc.cgi?dbname=107_cong_public_laws&docid=f:publ252.107
11 nach eigenen Angaben, siehe http://www.essvote.com/HTML/about/dyk.html
12 http://www.onlinejournal.com/evoting/042804Landes/ 042804landes.html http://www.americanfreepress.net/html/ private_company.html
13 CBS News, 28. Juli 2004 – http://www.cbsnews.com/stories/2004/07/28/sunday/ main632436.shtml
KAPITEL 5
D as Jahr 2003 brach an. Im März begann der Irak-Krieg und wurde im Mai für siegreich beendet erklärt, im Oktober wählten die Kalifornier Arnold Schwarzenegger zum Gouverneur, und im Dezember kam der letzte Teil von »Der Herr der Ringe« ins Kino.
Vincent ging ein paarmal mit Fernando zu einem Footballspiel und einmal mit Xuan und Steve zum Fischen. Ob sie eigentlich auch das Gefühl hätten, wollte er von ihnen wissen, dass ihr Leben so … na ja, vorprogrammiert sei? Ob es sich für sie auch so anfühle, als warteten keine Überraschungen mehr in der Schachtel?
Das sei vielleicht eine Berufskrankheit, wenn man als Programmierer so ein Gefühl habe, meinte Fernando.
Xuan hob nur die Schultern. »Kommt auf das Programm an, ob das gut oder schlecht ist.«
»Träumst du nicht davon, dass dir eines Tages mal was richtig Überraschendes passiert?«, fragte Vincent.
»Was zum Beispiel?«
»Was weiß ich … Dass du dastehst und weißt, du hast jetzt die Wahl, in die eine Richtung zu gehen und weiterzumachen wie bisher, oder in die andere, die ins Abenteuer führt, ins Unbekannte …«
»Ich glaube«, mischte sich Steve ein, »du musst dir mal grundsätzlich überlegen, was du eigentlich vom Leben erwartest.«
Dem vermochte Vincent nicht so richtig zu widersprechen, und so lief es am Ende darauf hinaus, dass sie die meiste Zeit auch nur wieder über Computer und die Arbeit redeten. Und da Vincent sich weder für Sport noch fürs Angeln so richtig erwärmen konnte, ließ er es nach diesen Experimenten damit gut sein.
Ein andermal übernahm er die Systemwartung in der Musikbücherei, weil Alvin an dem Tag unpässlich war. Dabei kam er mit einer der Bibliothekarinnen ins Gespräch, die hübsch war, ein herzhaftes Lachen hatte und mit der sich etwas hätte ergeben können. Sie gingen einen Kaffee trinken und unterhielten sich gut, aber irgendwie war Vincent wohl doch noch nicht über die Sache mit Rosie hinweg, jedenfalls fand er es besser, sich nicht wieder zu melden.
Anfang des Jahres 2004 zog die Firma SIT in ein großes, komplett neu errichtetes Gebäude am Rand von Oviedo um, und im Frühsommer feierten sie zehnjähriges Firmenjubiläum. Zur offiziellen Feier in den neuen Räumlichkeiten erschien Consuela Sanchez fast eine Stunde zu spät, in einem atemberaubenden Kleid und in derart aufgekratzter Stimmung, wie man sie an ihr noch nie erlebt hatte.
»Sie ist auf ’nem Trip«, diagnostizierte Alvin fachmännisch. »Ecstasy, würde ich sagen.« Er machte eine wegwerfende Handbewegung, um klarzustellen, dass das für jemanden mit seiner Drogenerfahrung Kinderkram war.
»Vielleicht will sie die Firma verkaufen und
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