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Ein König für Deutschland

Ein König für Deutschland

Titel: Ein König für Deutschland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Eschbach
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have to. Otherwise, there will be a catastrophe here.«
    »Kapier ich das richtig?«, murmelte Root. »Sie macht aus, sich mit ihm zu treffen, um mit Zantini zu reden?«
    Alex winkte nur ab; gerade war nur schwer zu verstehen, was Sirona sagte.
    »Yes. I remember the picture you once sent me. No, I didn’t, right. But I will recognize you. That’s all we need, don’t we?« Sie drehte sich mit einer heftigen Bewegung herum. »Okay. I call you back in a few minutes. Bye!«
    Root bewegte den Mauszeiger auf den Button, der die Übertragung aus dem Nachbarraum mit einem Klick beenden würde, und sie verfolgten, was weiter geschah.
    Nämlich, dass Sirona ihr Handy wegsteckte, die andere Tür öffnete, die auf den Gang führte …
    Und hinauseilte.
    »He«, rief Alex aus. »Die haut ab! Ich glaub’s ja nicht. Denkt die, wir lassen sie so einfach wieder raus?«
    Er griff nach dem Hörer, aber Root legte die Hand auf seine und sagte: »Lass sie.«
    Alex schüttelte ungläubig den Kopf. »Bist du verrückt? Sie weiß, wo Zantini ist! Sie wird ihn aufstöbern und als Zeugen herbringen, so, wie die drauf ist!«
    »Sie weiß, wo Zantini ist, okay«, sagte Root. »Das heißt, sie wird uns zu ihm führen. Und alles Weitere … Das liegt doch an uns, was wir daraus machen, oder?«
    »Uns zu ihm führen? Wie meinst du das?«
    Root verdrehte die Augen. »Mann, Kanzler, bist du heute schwer von Begriff! Ruf den BND an. Den Geheimdienst. Du bist der Regierungschef; die müssen springen, wenn du Hopp! sagst.« Er grinste. »Und es wird ja wohl kein Problem sein, eine Frau zu verfolgen, die dermaßen aufgetakelt ist wie Sirona.«
    92 Afghanistans letzter König starb erst am 23. Juli 2007. http://www.faz.net/s/ RubDDBDABB9457A437BAA85A49C26FB23A0/ Doc~EA3B433772FB2485A86F4AEFA6C802D6C~ATpl ~Ecommon~Scontent.html

KAPITEL 47
    E s war ihm zur Gewohnheit geworden, nach dem Öffnen der Türe im Flur stehen zu bleiben und aus der Dunkelheit des Hauses heraus erst einmal die Umgebung abzusuchen. Inzwischen war ihm jedes Detail der Landschaft vertraut – die Form jeder Korkeiche, jeder Ulme, jeder Stechpalme entlang der Grundstücksgrenze, die Umrisse der steinigen, verkarsteten Stellen an den Hängen der umliegenden Berge, sogar die Wolken, die deren Gipfel passierten.
    Heute würde es regnen. Nicht nur regnen, sondern schütten. Es waren tiefviolette, regenschwere, mit wütender Kraft aufgeladene Wolken, die sich da am Apennin auftürmten. Es roch nach Unwetter.
    Benito Zantini trat ins Freie. Er sah sich noch einmal gründlich um, ehe er dem vor Jahrhunderten in den Fels gehauenen Pfad zu dem kleinen Steinhäuschen an der Straße folgte. Dort warteten die Lebensmittel, die ihm ein verschwiegener Helfer jeden Morgen aus dem Dorf unten im Tal heraufbrachte.
    Und wie jeden Morgen fragte sich Benito Zantini, wie lange dies alles weitergehen konnte. Ob es irgendwann enden würde. Ob er die Angst jemals wieder loswurde.
    Täuschte er sich, oder blitzte es oben in den Wolken schon? Er blieb stehen. Ja, ein ferner Donner rollte durch das Tal. Nicht mehr lange, und die Naturgewalten würden losbrechen. Man spürte es mit jeder Faser des Körpers.
    Er holte den Korb mit Brot, Gemüse und dergleichen aus dem Versteck, schloss die knarrende Bohlentür wieder. Und als er sich umdrehte, um zum Haus zurückzugehen, stand da ein Mann wie aus dem Boden gewachsen.
    »Guten Tag, Herr Zantini«, sagte der Mann.
    Auf Deutsch.
    Lähmender Schreck ließ Zantini erstarren. Also doch. Sie hatten ihn gefunden.
    »Wir hatten eine Abmachung«, fuhr der Mann fort. Er war ganz in Schwarz gekleidet, trug hohe, schwarze Lederstiefel und einen ledernen Mantel, der wie ein Umhang wirkte. Aber das Erschreckendste an ihm waren die martialisch kurz geschorenen Haare auf seinem Schädel.
    Abgesehen von dem erbarmungslosen Ausdruck auf seinem Gesicht, natürlich.
    Zantini fand seine Sprache wieder. »Ich verstehe, dass Sie erbost sind«, stieß er atemlos hervor. »Aber glauben Sie mir, ich weiß selber nicht, wie das passieren …«
    Er hielt inne. Da waren noch mehr Männer. Von allen Seiten kamen sie jetzt auf ihn zu. Alle in Schwarz. Alle fast kahl. Und alle kochend vor Wut.
    »Haben Sie wirklich geglaubt, Sie könnten unsere Millionen nehmen und damit abhauen?«, fragte der Mann. »Haben Sie wirklich geglaubt, wir finden Sie nicht?«
    Zantini spürte den Korb an seinem Arm schwer werden. »Das war nie meine Absicht«, beteuerte er. »Ich habe getan, was ich versprochen

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