Ein König für San Rinaldi
glitt vom Tisch und hielt Natalia fest.
Lust stieg in ihr auf, als er die Hände unter ihr Kleid schob. Über ihre nackten Beine glitten seine Finger zu ihrem Po. Sanft streichelte Perez sie. Natalia erschauerte und fühlte, wie ihr Puls raste. Dabei hatte sie geglaubt, diese heftigen Reaktionen zusammen mit ihrer Jugend hinter sich gelassen zu haben.
Damals hatte sie ihren Körper erst kennengelernt und sich entschieden. Bewusst war sie enthaltsam geblieben. Das war ihr lieber gewesen, als sich auszuleben. Denn dadurch hatte sie sich geschützt.
Nun fehlte ihr jene Sicherheit. Natalia fühlte sich nackt und wehrlos ihren Empfindungen ausgeliefert. Mit aller Kraft wehrte sie sich gegen die unerwünschten sinnlichen Fantasien, die in ihr aufstiegen. Und dennoch spürte sie, wie ein drängendes Verlangen von ihr Besitz ergriff und sie emportragen wollte auf den Gipfel der Leidenschaft. Es war, als hätte jemand ihren Verstand völlig ausgeschaltet, sodass er ihr Verhalten nicht mehr steuern konnte.
Sie war nicht mehr die jederzeit vernünftige und angesehene Natalia Carini, die bald Prinz Kadir heiraten sollte. In diesem Augenblick war sie nur eine sinnliche Frau. Beharrlich versuchte sie, sich den Gefühlen zu widersetzen, ohne recht zu wissen warum. Als sie den Grund dafür erkannte, traf es Natalia wie ein Schock. Sie wollte nicht den nahenden Höhepunkt verhindern, sondern die Lust verlängern. Es sollte so lange dauern wie überhaupt möglich.
Leon Perez hielt sie gefangen und beherrschte sie in jeder Hinsicht. Gegen ihn war Natalia machtlos. Sie hatte keine Ahnung, wie sie sich dem Sog widersetzen sollte, der sie unweigerlich zu diesem Mann hinzog. Ihr fehlte einfach die nötige Erfahrung. Bisher hatte sie noch nie ähnlich empfunden.
Auch wenn sie sich dagegen wehrte, sehnte sie sich danach, ihn zu berühren, seine Küsse und seine Haut zu schmecken. Sie wollte ihn heftig atmen hören, bevor er die Beherrschung verlor. Sie wollte ihn in sich spüren, Lust empfangen und Lust schenken. Und sie wollte seinen Duft festhalten und herausfinden, was entstand, wenn er sich mit ihrem mischte. Etwas völlig Neues und Einzigartiges würde dann geschaffen, die Kombination individueller Essenzen, wie Natalia sie immer wieder mit ihren Ölen schuf.
Es war unglaublich. Sie, gewöhnlich so stolz auf ihre Selbstbeherrschung, erlebte eine überwältigend wilde Leidenschaft. Und Natalia genoss es sogar. Weshalb? Hing es mit der bevorstehenden Hochzeit zusammen? Hatte sie zu lange allein gelebt? Oder lag es nur an diesem ganz besonderen Mann?
Die zweite Begründung hätte ihr am besten gepasst. Trotzdem gründete ihr Verhalten wahrscheinlich auf der Tatsache, dass Natalia bald Prinz Kadir heiraten sollte. Die Dinge in diesem Licht zu betrachten, das gefiel Natalia überhaupt nicht. Es bedeutete nämlich, dass nichts zwischen ihr und Leon Perez geschehen durfte. Dieser Mann war für sie verboten.
Nein, es darf nicht sein, sagte sie sich entschieden. Sie durfte sich auf nichts einlassen.
„Wer bist du?“, fragte er gepresst und streifte ihr das Kleid ab. „Was bist du? Aber wieso frage ich? Nein, sag nichts“, verlangte er. „Wir beide kennen die Antwort. Du bist eine Meisterin in Lug und Trug, voller Versprechungen und trickreich. Du bist für alle Männer die Erfüllung ihrer Wünsche, solange es dir gefällt.“
Er sprach voller Verachtung, seine Worte klangen bitter und zornig. Dennoch achtete Natalia nicht darauf. Seine Wut durchdrang nicht den sinnlichen Rausch, in dem sie schwebte. Unfähig, auf die Warnung zu hören, wurde sie von einer Woge der Lust mitgerissen.
Leise stöhnend überließ sie sich dem Wirbel, der sie immer tiefer zog. Und schon jetzt ahnte sie, dass ihr mit diesem Mann eine so innige Erfahrung bevorstand, wie sie sie nie erlebt hatte. Plötzlich erschien es Natalia doch richtig, ihn zu begehren. Die fast unerträgliche Sehnsucht verstärkte sich, als sie sich zu ihm beugte, die Lippen auf seine Haut presste und die Hände über seinen Körper wandern ließ.
„Nein!“
Die harte Zurückweisung traf sie wie ein Schlag und ließ ihr Herz schneller schlagen.
„Du hast dich vielleicht anderen Männern hingegeben und ihnen die Kontrolle entrissen, aber bei mir gelingt dir das nicht“, fuhr er mit tiefer Stimme fort. „Wo ich herkomme, bestimmt der Mann. Da läuft es nicht andersherum. Der Mann nimmt, und die Frau gibt.“
Quälend langsam glitten seine Hände an ihrem Körper höher und
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