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Ein König für San Rinaldi

Ein König für San Rinaldi

Titel: Ein König für San Rinaldi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PENNY JORDAN
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gesagt und sich von ihr zurückgezogen. „Du hast bekommen, was du wolltest. Jetzt kannst du ja verschwinden.“
    Was sie gewollt hatte! Von wegen! Er hatte sie doch auch gewollt, oder etwa nicht? Natürlich hatte er das. Zugegeben, die Initiative war von ihr ausgegangen. Und das hatte sie nie zuvor getan.
    Endlich erreichte sie die Tür, zog sie einen Spalt auf und warf einen Blick auf den Korridor. Zum Glück war niemand zu sehen. Natalia eilte zum Aufzug, um zu ihrem Zimmer im darunterliegenden Stockwerk zu gelangen. Nur gut, dass Perez gleich morgen früh abreiste. Was sich zwischen ihnen abgespielt hatte, würde sie bis an ihr Lebensende geheim halten. Das war sie sich und San Rinaldi schuldig. Außerdem würde ihr der Vorfall für immer eine Warnung sein. Dafür sorgte schon allein ihr Gewissen.
    Die Gewissensbisse waren berechtigt. Zwar ging es nicht nur darum, dass sie sich wegen ihres ungewöhnlichen Verhaltens schämte. Es verstieß gegen alle ihre moralischen Grundsätze. Aber sie hatte ab sofort eine hohe Verantwortung zu tragen. Natalia würde bald den nächsten König von San Rinaldi heiraten!
    Dass sie das alles vergessen hatte, schien ihr im Nachhinein kaum nachvollziehbar. Als Zukünftige von Prinz Kadir durfte sie gegen gewisse Regeln nicht verstoßen. Als Braut und Ehefrau eines Königs war es geradezu lebenswichtig, dass Natalia moralisch unangreifbar war. König Giorgio hatte mit Sicherheit diskret Erkundigungen über ihr Privatleben einholen lassen. Er wusste darüber Bescheid. Die Tatsache, dass sie lange mit keinem Mann zusammen gewesen war, hatte garantiert ein wesentliches Argument für seine Entscheidung gebildet.
    Es war besser, sie dachte nicht mehr an die vergangenen Stunden in diesem Hotel. Leon Perez musste aus ihrer Erinnerung verbannt werden. Auf der Stelle. Gelang es Natalia nicht, ihn zu vergessen, blieb ihr nichts anderes übrig, als König Giorgio alles zu beichten. Dann müsste sie erklären, dass sie Prinz Kadir nicht heiraten konnte.
    Während sie sich die Situation ausmalte, stiegen widerstreitende Gefühle in ihr auf. Angenommen, sie enttäuschte König Giorgio und sagte im letzten Moment ab – dann war sie frei. Doch bedeutete das automatisch, dass … dieser Leon Perez sie wiedersehen wollte? Nein, der Gedanke war verrückt. Dass sie sich überhaupt ein weiteres Treffen mit ihm wünschte, jagte ihr Angst ein.
    Außerdem war sie eine bindende Verpflichtung eingegangen. Der Entschluss stand fest, Natalias Zukunft war klar vorgezeichnet. Und zu dieser Zukunft gehörte kein Mann, der seine Meinung über sie bereits klar und deutlich ausgesprochen hatte.
    Wie eine Ertrinkende klammerte Natalia sich an die Tatsache, dass sie Prinz Kadir heiraten würde. Sie hatte etwas Schreckliches, Abstoßendes getan und sich verhalten, als hätte sie den Verstand verloren. Jetzt war es wichtig, zu akzeptieren, was sie nicht ungeschehen machen konnte, und es zu vergessen. Es war nichts weiter als ein verzweifelter Versuch auszubrechen gewesen, Torschlusspanik. Ihre Sinne hatten ihr einen Streich gespielt. Jetzt war es vorbei. Das Ganze gehörte der Vergangenheit an.
    Von nun an konzentrierte sie sich nur noch auf das, was vor ihr lag.

3. KAPITEL
    Prinz Kadir sah sich im Schlafzimmer um. Sie war fort. Gut so. Die Musikanlage hatte sie nicht abgeschaltet, und die unverändert gedämpfte Beleuchtung erinnerte ihn viel zu deutlich daran, was geschehen war. Dazu hielt sich der verführerische Duft in der Luft und schien förmlich an ihm zu kleben. Nicht einmal unter der Dusche war Kadir diese ungewöhnliche Mischung aus Sinnlichkeit und fremdartigen Aromen losgeworden. Es ärgerte ihn, dass er permanent dieses Parfum roch und nicht vergessen konnte.
    Warum verschwendete er auch nur einen einzigen Gedanken an diese Frau? Sie bedeutete ihm nichts. Offensichtlich nutzte sie einfach jede sich ihr bietende Gelegenheit. Unter normalen Umständen hätte er sie nicht einmal angefasst. Nachdem er jedoch die Beziehung mit seiner Geliebten beendet hatte, war er mit keiner Frau zusammen gewesen. Das hatte er seiner Mutter versprochen, kurz bevor sie gestorben war. Und bis heute hatte er sich daran gehalten. Der einzige Grund für das Intermezzo mit dieser Masseurin lag in seiner Enthaltsamkeit. Eine andere Erklärung fiel Kadir nicht ein.
    Schließlich konnte er sich derartige Ausrutscher nicht leisten in der neuen Rolle, die er bald übernehmen sollte. Er würde Thronfolger und Ehemann sein, und da kam Sex

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