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Ein König für San Rinaldi

Ein König für San Rinaldi

Titel: Ein König für San Rinaldi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PENNY JORDAN
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entgegenschleuderte: „Nun, dann kommst du eben deinen Pflichten nicht mehr nach! Damit kannst du sofort aufhören.“
    Sekundenlang herrschte Stille im Raum. Dann schaltete Kadir seine Nachttischlampe ein, damit er Natalia betrachten konnte.
    „Was genau meinst du damit?“, fragte er.
    „Ich meine, dass ich schwanger bin“, erwiderte sie leise. Zu spät wünschte sie sich, vorsichtiger gewesen zu sein.
    Er runzelte die Stirn. „Das ist natürlich eine gute Neuigkeit“, sagte er kühl. „Aber ist es nicht noch zu früh, um ganz sicher zu sein?“
    Natalia konnte die Gelegenheit nutzen und lügen. Sie brauchte nur das Schlupfloch zu nutzen, das er ihr ungewollt anbot. Was spielte es schon für eine Rolle? Sie wusste schließlich, dass ihr Kind von Kadir war. Wenn ein Baby ungefähr zwei Wochen zu früh geboren wurde, wurde niemand misstrauisch. Und weshalb sollte Natalia das Risiko eingehen und Kadir die Wahrheit sagen?
    Andererseits, wie konnte sie ihn anschwindeln, wenn sie doch so viel für ihn empfand? Sie kannte seine Einstellung Frauen gegenüber. Er vertraute keiner. Aber Natalia war nicht wie seine Mutter: Sie war kein junges Mädchen, das aus Angst und wegen der äußeren Umstände ihrem Ehemann das Kind ihres Geliebten unterschob.
    Kadir war der Vater ihres Babys.
    Sie wollte nicht, dass die Zukunft ihres Kindes oder ihre Ehe von Betrug überschattet wurde. Niemand konnte vorhersehen, was geschah und wie nahe sie einander womöglich im Lauf der Jahre kamen. Vielleicht waren solche Träume unsinnig. Aber Natalia hoffte darauf und wollte sich nicht alles mit Lügen verderben, die irgendwann ans Licht kamen.
    „Wann?“, fragte Kadir schroff, als sie schwieg. „Wann wurde dieses Baby gezeugt?“
    Sie atmete tief ein. „In Venedig. Es passierte in Venedig.“
    Zu ihrer Überraschung schlug er die Bettdecke zurück und stand auf.
    „Kadir!“, rief sie.
    „Das ist unmöglich“, behauptete er. „Du weißt sehr gut, dass ich verhütet habe.“
    „Natürlich weiß ich das, aber Kondome können versagen. So etwas kommt vor.“
    „Wie praktisch für dich. Woher soll ich nun bitte wissen, dass es mein Baby ist? Schließlich weiß ich aus eigener Erfahrung, wie leichtfertig du dich einem Mann hingibst. Was ist wirklich passiert, Natalia? Warst du bei einem Liebhaber unvorsichtig und hast es dann so eingerichtet, dass du auch schnell mit mir schläfst? Wolltest du dich nach allen Seiten absichern? Hast du mich in Venedig gezielt ausgesucht, weil du wusstest, wer ich war? Immerhin benutze ich den Namen aus meiner Zeit als Polospieler schon seit Jahren.“
    Sie rang nach Luft. „Das ist lächerlich!“, stieß sie hervor. „Ich hatte keine Ahnung, wer du bist, und direkt vor dir gab es keinen anderen. Ich hatte nie …“
    „Was hattest du nie?“, unterbrach er sie scharf. „Hattest du nie Sex mit Fremden?“
    Natalia merkte, dass sie rot wurde. Gegen diesen Vorwurf konnte sie sich nicht verteidigen.
    „Du kannst sagen, was du willst“, fuhr er frostig fort, „du wirst mich nicht davon überzeugen, dass dieses Kind von mir ist.“
    Er griff nach dem Parfumfläschchen, das sie aus Venedig mitgebracht hatte, und hielt es hoch. Natalia sah, wie der Flakon in seiner Hand zu leuchten und zu strahlen begann. Lag es an Kadirs reinem Herzen und seiner Güte, wie der alte Glasbläser behauptet hatte? Das musste ein Irrtum sein.
    „Ich lasse nicht zu, dass du mir dieses Kind unterschiebst“, stieß Kadir zornig hervor, stellte das Fläschchen auf ihren Schminktisch und wandte sich ab.
    Ihren Anblick ertrug er kaum eine Sekunde länger. Für diese Frau hatte er Gefühle entwickelt und Hoffnung in sie gesetzt! Er hatte wirklich gedacht, die Vergangenheit vergessen zu können, auf San Rinaldi die Schatten seiner Kindheit hinter sich zu lassen und mit Natalia eine Zukunft aufzubauen.
    Natalias Kuss hatte süß geschmeckt, jetzt verspürte Kadir nur noch Bitterkeit. Süß? Oh nein, diese vermeintliche Süße überdeckte nur den Giftgeschmack. Offenbar glaubte seine Frau, dass sie ihn da hatte, wo sie wollte. Als würde er sich von ihr manipulieren lassen.
    Bis er das Schlafzimmer verlassen und die Tür seines Ankleidezimmers hinter sich geschlossen hatte, blieb Natalia still liegen. Erst dann ließ sie ihren Tränen freien Lauf.

11. KAPITEL
    Natalia war fest entschlossen, sich nichts anmerken zu lassen. Nun musste sie mit ansehen, wie Zahra sich an Kadir klammerte und ihm ein verheißungsvolles Lächeln

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