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Ein König für San Rinaldi

Ein König für San Rinaldi

Titel: Ein König für San Rinaldi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PENNY JORDAN
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meine Königin.“
    Unter seinen hingebungsvollen Liebkosungen erschauerte sie wohlig. In ihr keimte eine tiefe Vorfreude auf.
    „Dein Duft hat sich mir unauslöschlich eingebrannt.“ Er küsste ihre Mundwinkel und zeichnete die Konturen ihrer Lippen mit der Zungenspitze nach. „Ich atme ihn ein, bis er mich erfüllt und ich ihn nicht mehr vergessen kann, weil er sich in meine Erinnerung geschweißt hat. Aber heute Nacht bist du keine Erinnerung. Du bist wirklich bei mir.“
    Wie sollte sie widerstehen? Als er ihren Mund erforschte, tobte ein verzehrendes Verlangen in ihr. Sie war zu allem bereit.
    Alles um sie herum schien zu verblassen. Ein einziger Kuss hatte sie noch nie derart gefesselt und erregt. Mit Kadir zusammen zu sein war einzigartig und überwältigend. Dieser Augenblick zeichnete sie für immer.
    Plötzlich löste er die Lippen von ihr. „Viele der Gäste haben heute Abend angedeutet, dass sie hoffen, wir sorgen bald für neues Leben im Palast und schenken San Rinaldi einen Erben. Mein Vater hat es allerdings am eiligsten. Erst gestern hat er mich daran erinnert, dass ihm nicht mehr viel Zeit bleibt.“
    Natalia erstarrte bei seinen Worten innerlich. Jetzt wusste sie, warum er sie lieben wollte. Natürlich nur, um seine Pflicht zu erfüllen. Wie dumm von ihr, etwas anderes zu hoffen! Und sie hatte die Arme um ihn geschlungen wie eine Frau, die dem Mann ihres Herzens nahe sein wollte. Hatte Zahra doch recht? Verschloss Natalia trotz aller Bemühungen die Augen vor der traurigen Realität?
    „Was ist denn?“, fragte Kadir. „Stimmt etwas nicht?“
    Er durfte die Wahrheit nicht erfahren. Sonst hätte er gewusst, was für dumme Gedanken Natalia beherrschten. Es fiel ihr schon schwer genug, seine Verachtung zu ertragen. Sie brauchte nicht auch noch sein Mitleid.
    „Es ist nichts“, behauptete sie und gab sich Mühe, unbekümmert zu klingen. „Bestimmt würde König Giorgio bewundern, wie du dich mit ganzer Kraft deinen Pflichten widmest.“
    Gekränkt zog er sich zurück. Er war sicher, dass sie sich über ihn lustig machte. Hatte sie erraten, was in ihm vorging? Dass er nur den Wunsch verspürt hatte, ihr zu zeigen, wie sehr er sie begehrte?
    Genau wie andere Männer vor ihm sie begehrt hatten … Hatte sie einen dieser Männer geliebt? Vielleicht dachte sie an einen von ihnen, wenn sie ihren Mann umarmte. War sie wie seine Mutter, die sich insgeheim nach ihrem Geliebten gesehnt hatte, obwohl sie eine scheinbar glückliche Ehe geführt hatte?
    Kadir hätte gern gewusst, ob jeder Kronprinz diese bittere Erfahrung machte. Von der eigenen Frau nur toleriert und geduldet zu werden … Aber was wollte er eigentlich? Er war inzwischen vierzig und kein Junge mehr. An so etwas wie wahre Liebe glaubte er schon lange nicht mehr.
    Trotzdem kämpften widerstreitende Gefühle in ihm. Er fühlte sich hin und her gerissen. Letzten Endes spielte es jedoch keine Rolle, ob er sich Natalia emotional verbunden fühlte.
    Er brauchte die absolute Loyalität und Treue seiner Ehefrau. Auf sie musste er sich verlassen können. Und eine Frau, die sich ihm so leichtfertig, aus einem Impuls heraus hingegeben hatte wie Natalia, besaß nicht die nötige Moral. Etwas anderes zu glauben wäre höchst verhängnisvoll, auch wenn Kadir sich gern vom Gegenteil überzeugt hätte.
    Die Tatsachen durfte er nicht aus den Augen verlieren. Schließlich ging es nicht um ihn persönlich als Mann, sondern um ihn als zukünftigen König dieses Landes und um San Rinaldi. Da er Natalia nicht vertrauen konnte, musste er sie überwachen lassen. Nicht auszudenken, wenn sie das Kind eines anderen Mannes in den Palast brachte!
    Gab er seinem Verlangen nach, änderte er nichts an ihrem Moralbewusstsein. Er würde sich nur seine Wünsche erfüllen. Und was würde das mit ihm anrichten? Für einen Mann in seiner Position wäre es fatal, dem Irrglauben zu verfallen, er hätte sich in Natalia getäuscht. Sie sollte nicht denken, dass er bei ihr schwach wurde. Energisch verdrängte er alle unerwünschten Gefühle und stellte sich der Realität.
    „Du meinst also“, griff er den Faden des Gesprächs wieder auf, „dass ich mich bereitwillig meinen Pflichten widme? Ich versichere dir, dass niemand glücklicher wäre als ich, wenn ich es einfach lassen müsste. Du kannst doch nicht im Ernst glauben, ich hätte tatsächlich Interesse an dir oder würde mich nach dir sehnen.“
    Das saß. Seine Worte verletzten sie so sehr, dass sie ihm, ohne nachzudenken,

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