Ein königlicher Skandal
zurückkehren.
„Ich gehe noch nicht“, erwiderte er und sah ihr tief in die Augen. Sie rechnete fest damit, dass er eine feste Zeit nannte, zu der ihre gestohlenen gemeinsamen Stunden endeten.
Stattdessen erklärte er: „Ich bleibe, solange ich kann, Rosa, solange ich es wage …“
Keine Versprechen, keine Garantien. „Dann lass uns keinen Moment vergeuden“, antwortete sie ernst.
Max drückte die Lippen auf ihren Hals. Und so lagen sie eine Weile da und genossen den Augenblick, bis Rosa sich bewegte.
Ruckartig setzte Max sich auf und sah sie fragend an. „Vermutlich nimmst du nicht die Pille.“
„Nein.“ Das Thema ernüchterte Rosa. Sie wurde wieder rot. Natürlich hatten sich seine bisherigen schönen erfahrenen Geliebten um solche Dinge gekümmert.
„Tut mir leid, dass ich so direkt war“, versicherte er und strich mit dem Zeigefinger über ihren Mund. „Es ist nicht weiter wichtig. Ich werde mich darum kümmern.“
Geschickt kletterte er aus der Hängematte und verschwand. Seufzend blieb Rosa im Halbschatten des Baums liegen. Verträumt schwelgte sie in der Erinnerung an Max’ Nähe und konnte die nächsten Minuten kaum erwarten. Entschlossen schob sie jeden störenden Gedanken an die weiter entfernte Zukunft beiseite. Bald schon würde sie nur noch zu Max gehören, und sie freute sich immer mehr darauf.
Obwohl er lautlos zurückkehrte, fühlte sie seine Gegenwart und öffnete die Augen. Er kam gerade um die Ecke und ging vorbei an der Mauer, an der Jasmin wuchs.
„Das ging aber schnell“, sagte sie. „Gab es Wanzen in der Villa?“
Lächelnd ließ er sich zu ihr gleiten. Diesmal trennte kein Zentimeter ihre Körper. „Der Experte ist noch nicht fertig, aber keine Angst. Er kommt bestimmt nicht hierher, um mir Bericht zu erstatten.“
Einen Moment lang war sie verlegen, doch seine Küsse vertrieben jeden Gedanken daran, dass sie beobachtet werden könnten. Bereitwillig öffnete sie sich Max’ Kuss und erwiderte ihn fordernd. Vielleicht war sie unerfahren, aber sie hoffte, ihre Liebe würde ausreichen.
Die Vorfreude berauschte sie wie eine mächtige Droge und nahm Rosa die letzten Bedenken. Die fantastischen Gefühle brachten auch die warnende Stimme zum Verstummen, die flüsterte, dass es vielleicht doch nicht vernünftig war.
Es war ihr gleichgültig. Und wenn morgen die Welt unterging, das Heute gehörte Rosa und Max. Entschlossen schob sie ihm die Finger ins Haar und strich hindurch.
„Du hast keine Ahnung, wie oft ich mir das gewünscht habe“, sagte er dicht an ihren Lippen. „Ich habe mich danach gesehnt wie ein Verdurstender in der Wüste. Und ich war mir sicher, dass ich es nie finden würde. Irgendwie ist es dir in jenem Sommer gelungen, in mein Leben einzudringen, und du bist nicht daraus verschwunden.“
„Hätte ich das bloß gewusst“, murmelte sie seufzend. „Ich habe mir oft vorgeworfen, wie dumm ich mich benahm. Aber ich habe nur von dir geträumt. Kein anderer Mann hat jemals solche Gefühle in mir ausgelöst wie du. Und dazu brauchst du mich nur anzulächeln.“
„Rosa“, erwiderte er zärtlich, „das ist eine gewaltige Verantwortung für mich. Wirklich kein anderer Mann?“
Sie hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen. „Kein anderer.“
„Dann hoffe ich, dass es dir gefallen wird“, flüsterte er.
Beinah hätte sie aufgestöhnt, weil es diesmal kein Traum war. Jetzt schlang Max die Arme um sie, der Mann, den sie liebte. Und dieser Mann war mit einigen der schönsten Frauen der ganzen Welt im Bett gewesen. Was hatte sie ihm anzubieten? Ihre Unerfahrenheit?
„Das wäre jetzt eigentlich mein Satz“, sagte sie verlegen lächelnd. „Ich weiß nicht, was ich tun soll, du schon.“
„Und das finde ich unglaublich toll“, versicherte er. „Aber wenn du aufhören willst oder du etwas nicht magst, musst du mir das sofort sagen.“
Beinah hätte sie laut gelacht. Sie legte ihm die Hände an die Wangen und genoss es, seine Bartstoppeln auf der Haut zu spüren. „Du kannst gar nichts falsch machen.“
Er küsste sie sachte auf den Mund und glitt mit den Lippen über ihren Hals. Nur mit Mühe unterdrückte Rosa ein Stöhnen, als er sanft an ihrem Ohrläppchen knabberte. Ein tiefes Entzücken erfüllte sie, das sich in ihr ganzes Sein einwob.
Als sie nach Atem rang, lachte Max leise. Er drückte einen Kuss auf die Stelle unter ihrem Ohr und verwöhnte die empfindsame Halsbeuge mit Lippen und Zähnen. Bei jeder Berührung durchrieselte ein Verlangen
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