Ein königlicher Skandal
mit der Antwort Zeit. „Seit Giovanni und ich Proben für den Test eingeschickt haben.“
Sie erschrak. „Glaubst du, dass es da eine Verbindung gibt?“
„Eigentlich dürfte es keine geben“, erwiderte er tonlos.
„Aber du vermutest, dass dennoch etwas durchgesickert ist“, hakte sie nach.
„Ich weiß es nicht.“ Müde fasste er sich an die Stirn. „Natürlich könnte jemand aus der Klinik Kontakt zu den Medien aufgenommen haben. Das erscheint mir zwar unwahrscheinlich, aber es ist durchaus möglich. Andererseits würden die Reporter die Nachricht sofort verbreiten, wenn sie sich ihrer Sache sicher sind.“
„Bist du deshalb hierhergekommen?“
„Das war einer der Gründe“, gestand er und musterte ihr blasses Gesicht. „Ich wollte dafür sorgen, dass die Villa auf Wanzen überprüft und für absolute Sicherheit gesorgt wird. Mich fernzuhalten wäre vernünftiger gewesen. Dafür ist es jetzt allerdings zu spät. Wir müssen uns eben so normal wie möglich verhalten.“
Weil er bei ihr sein wollte, hatte er ausnahmsweise auf sein Herz statt auf den Verstand gehört. Das war herrlich, eine tiefe Freude erfüllte Rosa. „Warum sollten Paparazzi auf der Königsinsel herumschnüffeln?“, fragte sie leise.
„Die Leute hier sind dafür bekannt, dass sie zu meiner Familie stehen.“
Max zögerte. „Hier hatten Giovanni und Königin Eva ihre Affäre“, erklärte er dann.
Betroffen ließ sie die Schultern hängen. „Ich verstehe“, murmelte sie. „Aber du hast doch eben selbst gesagt, dass die Leute hier nicht tratschen.“
Er versuchte erst gar nicht, etwas zu beschönigen. „Ausschließen können wir es nicht“, räumte er ein. „Ich gehe einfach vom Besten aus und bereite mich gleichzeitig auf das Schlimmste vor. Heute hat mir mein Sicherheitschef berichtet, dass ein Mann, der sich als normaler Tourist tarnt, der damaligen Affäre auf der Spur ist.“
Entsetzt holte sie Luft.
„Er stellt keine direkten Fragen“, fuhr Max fort. „Er unterhält sich mit alten Leuten, lenkt das Gespräch dann in eine bestimmte Richtung und lässt Andeutungen fallen. Bisher hatte er meines Wissens nach keinen Erfolg. Vielleicht hat es aber schon damals Gerüchte gegeben. Wenn sich heute jemand daran erinnert …“
Sie nickte verstört. „Dann habe ich mich nicht getäuscht. Ich hatte ein paar Mal das Gefühl, beobachtet zu werden. Kennst du das, wenn es zwischen den Schulterblättern so merkwürdig kribbelt? Max, es ist gefährlich, dass du hergekommen bist.“
„Keine Sorge“, versuchte er, sie zu beruhigen. „Falls die Nachricht an die Öffentlichkeit dringt, bist du in Sicherheit. Ich kann dich innerhalb von zwanzig Minuten hier wegbringen. Wenn es Ärger gibt, bist du innerhalb einer Stunde auf dem Weg von San Rinaldi nach Neuseeland.“
„Meinetwegen mache ich mir keine Sorgen“, widersprach sie. Wie konnte er nur so gelassen bleiben?
Max lächelte flüchtig, wurde aber sofort wieder ernst. „Mir ist egal, was über mich gesagt oder geschrieben wird.
Es geht hier aber auch um andere Menschen – meine Mutter und um den König.“ Behutsam griff er nach ihrer Hand und führte Rosa die Treppe hinauf. „Hat der Fotograf dir den Abend verdorben?“
„Nein, das Essen war großartig“, widersprach sie.
Hätte sie ihre Gefühle offen zeigen können, wären die vergangenen Stunden noch entspannter verlaufen. Dennoch wollte Rosa sich nicht beklagen.
„Der Abend war wundervoll“, bekräftigte sie oben angekommen. „Ich werde ihn nie vergessen.“
„Er ist noch nicht vorüber“, flüsterte Max. „Komm her.“
Sehnsuchtsvoll schmiegte sie sich an ihn. Erst als er ihr die Hand unters Kinn legte, sah Rosa ihn an.
„Soll ich dir zeigen“, fragte er mit tiefer Stimme, „was ich mir schon die ganze Zeit wünsche?“
„Dagegen habe ich nichts einzuwenden“, erklärte sie und lächelte verführerisch.
Nachdem Max sie hingebungsvoll geliebt hatte, lag Rosa wach im Bett und seufzte. Der Abend war gestört worden, daran ließ sich nicht rütteln. Wie jede verliebte Frau wollte sie den Mann, den sie liebte, wenigstens auf offener Straße umarmen dürfen. Aber Rosa musste ihre Liebe verstecken.
„Was ist los?“, fragte Max in der Dunkelheit.
„Ach, ich hadere nur mit dem Schicksal“, erwiderte sie leicht ironisch und drehte sich zu ihm.
„Das hat noch niemandem geholfen.“ Er zog sie in die Arme und drückte sie zärtlich an sich.
Während Rosa auf den gleichmäßigen Schlag
Weitere Kostenlose Bücher