Ein königlicher Skandal
Herrscher, stark genug, um die Krone zu tragen und auch das Zepter. Der erste König von San Rinaldi hatte es anfertigen lassen. Ein großer Rubin schmückte den Schwertknauf, den die Familie Fierezza immer noch besaß. Ihr Vorfahr hatte eine Insel voll von Räubern und Banditen in eine Nation verwandelt.
Im Grunde wusste Rosa, dass sie dieser Ehrenzeichen nicht würdig war. Sie wäre von ihren Beratern abhängig, ihre Aufgabe wäre in erster Linie, die Bevölkerung zu beruhigen. Niemand würde vergessen, dass sie nur die letzte Wahl war.
Sie zuckte zusammen, als Max vom angrenzenden Balkon aus besorgt flüsterte: „Was ist los, Rosa?“
„Ich kann es einfach nicht“, erwiderte sie verzweifelt und stützte sich schwer auf die Balustrade. „Max, ich weiß doch nicht einmal, wie man ein Dorf führt. Wie soll ich da ein ganzes Land regieren?“
Eine Weile herrschte tiefes Schweigen zwischen ihnen.
Rosa klammerte sich an den etwas kühleren Stein der Balustrade.
„Geh zurück ins Zimmer“, sagte Max schließlich so leise wie vorhin. „Und schalte das Licht nicht ein.“
Nachdenklich tat sie wie geheißen. Als sie gerade die Balkontür schloss, betrat er lautlos den Raum. Im schwachen Mondschein erkannte sie, dass Max einen Morgenmantel trug.
„Tut mir leid“, sagte sie und kam ihm zuvor. „Du hast schon genug Probleme und musst dir nicht auch noch meine anhören. Geh wieder schlafen.“
„Die Vorstellung, San Rinaldi zu regieren, fällt jedem von uns schwer.“ Er kam zu ihr, legte ihr den Arm um die Schultern und drückte Rosa an sich.
Dankbar lehnte sie sich an ihn. Seine Kraft zu spüren tat ihr gut. „Das alles muss für dich die Hölle sein.“
„Es ist schwierig“, räumte er ein. „Und es wird noch schwieriger für meine Mutter und den König, selbst wenn nichts an die Öffentlichkeit dringt. Aber so furchtbar ist es für mich nicht. Ich wollte letztlich nie von ganzem Herzen König werden.“
Rosa schauderte. „Ich auch nicht. Max, ich habe schreckliche Angst. Im Gegensatz zu dir habe ich keine Wirtschaftswissenschaften studiert. Ich kann gerade mal ein Laborteam leiten.“ Um nicht die Beherrschung zu verlieren und in Tränen auszubrechen, presste sie die Lippen fest aufeinander.
„Genau dieselben Sorgen haben mich beschäftigt, als mir klar wurde, dass ich als nächster Thronfolger an die Reihe käme“, flüsterte er.
„Aber du hattest wenigstens Erfahrung in Unternehmensführung“, wandte sie ein. „So etwas fehlt mir völlig. Du warst immer schon ein Anführer-Typ. In der Schule wurde ich nicht einmal Klassensprecherin.“
„Beruhige dich“, sagte er sanft und strich ihr das dunkle Haar aus dem Gesicht. „Du bist klug, du bist bei den Leuten beliebt, und du wirst alles Nötige lernen.“ Er zog sie fester an sich, bis sie seine Erregung spürte. „Du machst dir zu viele Gedanken. Ich glaube, ich weiß, wie ich dich ablenken kann.“
Rosa bewegte sich sinnlich und stellte vergnügt fest, dass er sofort darauf reagierte. „Willst du mich mit Sex einwickeln?“, fragte sie herausfordernd.
„Ich glaube schon.“ Er lächelte verwegen. „Stört es dich?“
„Nicht im Geringsten“, erwiderte sie ernst.
Max hob sie hoch und ließ sie aufs Bett sinken. „Nein, zieh das Nachthemd nicht aus“, stieß er heiser hervor, als sie sich aufsetzte.
Bevor sie fragen konnte, warum, löste er den Knoten des Mantels und warf den Stoff achtlos beiseite. Fasziniert sah sie Max dabei zu. Sobald er nackt war, streckte er sich neben ihr aus und drückte sie an sich.
„Warum soll ich angezogen bleiben?“, fragte sie irritiert.
„Weil ich mir selbst nicht traue“, antwortete er rau und erstickte weitere Fragen mit einem stürmischen Kuss.
Seufzend schmiegte sie sich in seine Umarmung. Nachdem er Rosa die dünnen Träger des Nachthemds über die Schultern geschoben hatte, entblößte er ihre Brüste und begann, sie hingebungsvoll zu verwöhnen.
Es war herrlich. Um sie so gekonnt zu verführen, musste er viele Erfahrungen gesammelt haben. Als sie sich in den Strudel der berauschenden Empfindungen sinken ließ, dachte sie nicht länger darüber nach. Und wenig später spielte es ohnehin keine Rolle mehr.
Mit Mund und Händen bereitete er ihr sagenhafte Lustgefühle. Er war zärtlich, wenn sie es brauchte, und leidenschaftlich, wenn sie es forderte. Irgendwann konnte sie nur noch stoßweise atmen und streckte die Hände nach ihm aus.
„Nein, das ist nur für dich“, wehrte er
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