Ein königlicher Verführer
stimmte sie zu. „In den Nachrichten heute Morgen haben sie gesagt, dass es am Nachmittag trocken und warm wird, um die fünfundzwanzig Grad.“
„Für einige ist das bestimmt schon wieder zu heiß.“
„Aber nur, weil sie nicht im Süden der USA gelebt haben. Fünfundzwanzig Grad sind dort ausgesprochen wenig.“
Er lächelte breit und sah sie einen Moment belustigt an.
Sie kniff die Augen zusammen. „Was sehen Sie mich so an?“
„Wenn Sie über die USA sprechen, wird Ihr Südstaatenakzent wieder stärker.“
„Wirklich?“
Er nickte. „Das gefällt mir.“
Und ihr gefiel, dass es ihm gefiel. Er hatte an diesem Morgen keine Zeit verloren, um mit ihr zu flirten. Wenn sie den ganzen Tag mit ihm auf diese Weise verbrachte, würde sie heute Nacht bestimmt nicht Nein sagen.
„Hungrig?“, wollte er wissen, und sein Lächeln verriet ihr, dass er nicht nur das Frühstück damit meinte.
„Ich bin am Verhungern, um ehrlich zu sein.“
„Das Frühstück sollte jetzt fertig sein.“ Er stand auf und reichte ihr seine Hand, um ihr aufzuhelfen. Als sie dankbar annahm, spürte sie, wie sich seine Finger um ihre schlangen. Als sie sich vorstellte, wie sich seine Hände wohl an anderen Stellen ihres Körpers anfühlen mochten, erschauerte sie und hoffte, dass es nicht mehr zu lange dauerte, bis sie das herausfand.
Obwohl Thomas Isle wirklich wunderschön war, hatte Chris bisher die Erfahrung gemacht, dass die meisten Frauen bereits nach einer Stunde genug vom Anblick der königlichen Felder und Gewächshäuser hatten. Eigentlich wäre es ihm jetzt sogar lieb gewesen, wenn er an die Situation auf den Ostfeldern dachte. Aber er hätte wissen müssen, dass Melissa nicht wie andere Frauen war. Sie hatte den ganzen Morgen über unzählige Fragen gestellt und schien wie ein Schwamm die Informationen regelrecht aufzusaugen. Entweder war ihr Interesse echt, oder aber sie war eine verdammt gute Schauspielerin. Trotzdem mangelte es auch jetzt nicht an versteckten sexuellen Anspielungen und Neckereien.
Das blassorangefarbene Sommerkleid, das sie trug, reichte gerade mal bis zur Mitte ihrer Oberschenkel und gewährte fast uneingeschränkte Sicht auf ihren Rücken. Entweder verbrachte sie viel Zeit draußen in der Sonne oder im Solarium. Ihre Haut war braun und weich, und ganz offensichtlich hatte sie keinen Badeanzug an, wenn sie sich im Freien sonnte. Ihre Beine waren schlichtweg ein Gedicht, das Perfekteste, das er jemals gesehen hatte. Sie trug ihr langes Haar offen und hatte es in sanften Wellen über eine Schulter gekämmt. Zusätzlich zu ihrem Akzent betonte es ihre erotische und exotische Erscheinung umso mehr. Er erwischte sich dabei, wie er versuchte vorherzusagen, welcher ihrer Dialekte als Nächstes hervortreten würde. Wenn sie über geschäftliche Dinge oder Angestellte sprach, klang sie nach der Ostküste der USA, wenn sie aufgeregt war, dann brach der Südstaatenakzent durch. Nur wenn sie ihn neckte oder witzige Bemerkungen machte, zog sie alles in die Länge, und diese etwas schleppende Sprechweise mochte er am liebsten an ihr. Genau wie ihr übermütiges Lächeln, das diese Art von Bemerkungen immer begleitete. Als er um ein Uhr vorschlug, zum Mittagessen auf das Schloss zurückzukehren, schien sie aufrichtig enttäuscht darüber, dass die Führung schon vorbei war. „Aber wir haben ja noch gar nicht die Ostfelder gesehen!“, beklagte sie sich.
„Die laufen uns schon nicht davon“, versprach er. „Sind Sie denn gar nicht hungrig?“
„Ganz schön sogar.“
Er brachte sie zurück zum Wagen, eine Hand leicht auf ihrem Rücken. An diesem Morgen waren sie wahnsinnig oft auf Tuchfühlung gegangen: ein Streicheln hier, eine sanfte Berührung dort. Entweder hatten sich ihre Schultern versehentlich gestreift, oder ihre Ellbogen waren an seinen Arm gestoßen. Oder war das gar nicht aus Versehen passiert? Ehrlich gesagt, konnte er es kaum erwarten, endlich mit ihr allein zu sein.
„Können wir denn nicht erst zu den Ostfeldern fahren und danach Mittag essen?“, erkundigte sie sich.
„Ich kann ja den Koch bitten, uns ein Picknick vorzubereiten“, schlug er vor und wusste, dass die meisten Frauen so etwas Romantisches nicht ausschlagen konnten. Als ihre Augen aufleuchteten, wusste er, dass sie ihm in die Falle gegangen war.
„Ich denke, dass die Ostfelder warten können“, entgegnete sie lächelnd.
Von seinem Mobiltelefon aus rief er in der Schlossküche an. Dann half er Melissa in den
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