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Ein Königreich für einen Kuss!

Ein Königreich für einen Kuss!

Titel: Ein Königreich für einen Kuss! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JENNIFER LEWIS
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schalt sie sich. Kurz entschlossen brachte sie ihr Bettzeug in Unordnung, sodass es aussah, als sei sie gerade aufgestanden, und ging ins Bad. Entsetzt starrte sie in den Spiegel. Das Gesicht war gerötet, die Augen glänzten verräterisch, und das Haar stand ihr wild vom Kopf ab. Die drei Damen in der Kapelle hatten bestimmt sofort gesehen, was mit ihr los war. Wie peinlich.
    Aber vielleicht hatte Vasco genau das bezweckt? Warum sonst hatte er in aller Öffentlichkeit mit ihr geflirtet und sie immer wieder umarmt, wenn andere dabei waren? Ganz sicher wollte er, dass man sie für ein Paar hielt. Vielleicht wäre es ihm unangenehm, wenn man herausfand, dass er seinen königlichen Samen einer Samenbank verkauft hatte. Und was würden seine katholischen „Tanten“ davon halten?
    Während das heiße Wasser auf sie herunterprasselte, wünschte sie sich, dass sich dadurch auch die Schuldgefühle und ihre Verlegenheit abwaschen ließen. Warum nur war sie so überstürzt mit Vasco ins Bett gegangen?
    Als Stella aus der Dusche stieg, fühlte sie sich schon sehr viel besser. Zu ihrer Erleichterung war auch das junge Mädchen verschwunden. Wer weiß, vielleicht hatte das zerknüllte Bettzeug das Mädchen doch überzeugt. Sie holte Nicky aus dem Bett, um ihn mit zum Frühstück zu nehmen. Hoffentlich konnten sie das schnell hinter sich bringen, ohne dass sie Vasco zu Gesicht bekam. Sie sehnte sich danach, in den Schutz „ihrer“ Bibliothek zurückzukehren. Allerdings musste sie Nicky vorher bei den „Tanten“ abgeben …
    Aber leider war Vasco schon da, als sie den Frühstücksraum betrat. Mit einem angedeuteten Lächeln stand er auf, sah sie etwas länger an, als angemessen war, und wandte sich dann an Nicky, dem er etwas auf Katalanisch zuflüsterte.
    Der Kleine lächelte. „Hola, Papa.“
    Während Vasco erfreut grinste, starrte Stella den Sohn fassungslos an. Sprach er jetzt schon Katalanisch? Und wie kam er dazu, diesen praktisch Fremden als Vater zu bezeichnen?
    „Komm, setz dich.“ Erneut schenkte er ihr dieses Lächeln, bei dem ihr immer ganz heiß wurde. Wollte er sie verlegen machen?
    Sie ging um den Tisch herum und setzte Nicky zwischen sich und Vasco, um ein bisschen Abstand zu ihm zu wahren. Doch Vasco ließ sich davon nicht beeindrucken. Er beugte sich über das Kind zu ihr herüber und drückte ihr einen Kuss auf die Lippen. Trotz ihrer Verblüffung erwiderte sie den Kuss. Sie konnte einfach nicht anders. Danach sah sie sich hastig im Raum um. Aber keiner der Diener war anwesend.
    „Du siehst heute besonders gut aus.“
    Hoffentlich nicht, weil ich schwanger bin, dachte sie. Aber jetzt konnte sie ihn unmöglich fragen, ob er sich geschützt hatte. Außerdem war sie wütend, dass er sie hier in Nickys Beisein geküsst hatte. Und dass sie es zugelassen hatte. „Weiß auch nicht, was mit mir los war“, murmelte sie und vermied seinen Blick.
    „Aber ich.“ Bei seinem verschwörerischen Lächeln waren alle Gefühle wieder da, die sie in der letzten Nacht empfunden hatte. Er reichte ihr einen Obstteller. „Hier, du musst wieder Kraft sammeln.“
    „Danke, das ist nicht nötig“, erwiderte sie knapp und legte sich die Serviette auf den Schoß.
    „So? Das würde ich gern ausprobieren.“ Er zwinkerte ihr zu und nahm sich ein Stück Melone.
    Was sollte das in Gegenwart ihres unschuldigen Kindes? Der Mann hatte wirklich keine Skrupel. Verärgert griff sie nach einem getoasteten Muffin und bestrich ihn mit Butter, während Vasco etwas auf Katalanisch zu Nicky sagte.
    Als der Kleine mit „Sí, Papa“ antwortete, hätte sie fast das Messer fallen lassen. „Nicky, das ist ja super. Du lernst eine neue Sprache.“
    „Aber klar!“ Vasco fuhr dem Kleinen über den blonden Kopf. „Das ist doch schließlich die Sprache seiner Vorfahren.“
    „Er scheint sie erstaunlich schnell aufzunehmen. Schließlich hat er bis vor Kurzem überhaupt noch nicht gesprochen.“
    „Kein Wunder. Das war ja auch die falsche Sprache.“ Vasco lachte und sagte wieder etwas auf Katalanisch zu Nicky, was der Kleine offenbar verstand.
    Stella wurde das Herz schwer. Warum, war klar: Sie fühlte sich ausgeschlossen. Was natürlich albern war, schließlich konnte sie auch Katalanisch lernen.
    „Ich werde Nicky heute mit in die Stadt nehmen, während du in der Bibliothek bist“, meinte Vasco beiläufig, als sei es das Selbstverständlichste der Welt.
    Er fragt mich nicht mal?! ärgerte sich Stella. „Ich weiß nicht, ob das gut ist.

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