Ein Königreich für einen Kuss!
wird.“
„Na und? Hört sich doch so an, als hättest du eine tolle Zeit.“
„Das schon. Aber ich bin nach Montmajor gekommen, um Vasco die Gelegenheit zu geben, seinen Sohn kennenzulernen. Damit habe ich das getan, was er wollte. Und ich muss sagen, dass es mir hier sehr gut gefällt. Aber ich kann hier nicht bleiben, nicht als Dauerfreundin, die jede Nacht mit ihm schläft.“
„Warum denn nicht? Scheint mir ein fantastisches Leben zu sein.“
Stella streckte sich auf ihrem Bett aus. „Wahrscheinlich bin ich für so was nicht der Typ. Vielleicht bin einfach zu altmodisch. Erinnerst du dich, dass ich Trevor immer dazu bringen wollte, mich zu heiraten?“
„Ja, weil du Kinder haben wolltest.“
„Das schon, aber ich wollte auch eine Ehefrau sein. Ist das nicht seltsam?“
„Finde ich nicht, im Gegenteil. Das hört sich sterbenslangweilig an. Sei doch mal ein bisschen weniger normal. Pack das Leben bei den Hörnern und Vasco bei … na, das musst du schon selbst entscheiden.“
Stella lachte leise. „Du bist unmöglich. Aber genau das will ich gleich tun, und deshalb muss ich auflegen.“
„Gott sei Dank! Jede Minute ohne den Mann ist vergeudet. Ich habe nämlich Bilder von ihm in der Hello gesehen und muss schon sagen, alle Achtung!“
„Dann liest du auch diese schrecklichen Geschichten?“
„Allerdings. Was bleibt Frauen wie mir übrig, die nicht so ein aufregendes Liebesleben haben wie du?!“
„Und ich wollte doch nichts anderes, als meinen Sohn in Ruhe aufzuziehen und alte Bücher zu restaurieren.“
„Und genau das tust du doch auch. Außerdem schläfst du mit dem schärfsten Mann in ganz Europa. Dazu ist er auch noch ein König. Du bist wirklich zu bedauern!“
„Aber Karen, du weißt doch, was mich bedrückt. Ich muss entscheiden, ob ich mit Nicky hierbleibe oder ob ich in die USA zurückkehre. Vasco will, dass wir bleiben. Aber ich kenne mich und weiß, dass ich auf Dauer nicht seine Geliebte sein will. Und es ist auch nicht fair Nicky gegenüber. Denn er fängt schon an, sich hier zu Hause zu fühlen. Deshalb muss ich wissen, ob dieses unsere neue Heimat ist oder ob ich nur eine von Vascos langjährigen Freundinnen bin.“
„Ein Monat ist keine lange Zeit.“
„Ich weiß. Aber lang genug für mich.“ Um mich zu verlieben. Doch sie sprach es nicht aus. Normalerweise war ein Monat keine lange Zeit für ein Paar, das sich ein- oder zweimal in der Woche traf, um sich näher kennenzulernen. Sie aber lebte seit einem Monat mit diesem Mann zusammen. Sie sahen sich jeden Tag und in den Nächten sowieso, von den einsamen Morgenstunden einmal abgesehen. Kein Wunder, dass sich da jeder fragte, wie es mit dieser Beziehung weitergehen würde, und dass auch sie darauf gern eine Antwort hätte.
„Was? Willst du damit sagen, dass du bereits von ihm gelangweilt bist?“
Stella seufzte. „Schön wär’s.“
„Ach so. Jetzt verstehe ich. Du hast dich gefühlsmäßig bereits mehr auf ihn eingelassen, als du wolltest. Und nun musst du wissen, wie es weitergeht, damit du dich möglicherweise aus der Affäre ziehen kannst, solange noch Zeit ist.“
„Genau. So etwas habe ich noch nie empfunden, nicht einmal Trevor gegenüber. Und ich habe genug Lebenserfahrung, um zu wissen, dass solche Beziehungen vor dem Altar oder in Tränen enden.“ Stella setzte sich auf. Vasco würde sich fragen, wo sie blieb. Vielleicht war das gar nicht so schlecht …
„Dann frag ihn doch einfach.“
„Das sagt sich so leicht. He, Vasco, willst du mich heiraten, oder wartest du auf jemand Aufregenderen?“
„Den letzten Teil des Satzes musst du natürlich auslassen. Oder mach du ihm einfach einen Antrag.“
„Was? Unmöglich.“ So etwas würde sie nie fertigbringen, das wusste Stella genau. Eine Zurückweisung könnte sie nicht ertragen. „Aber vielleicht könnte ich ihn fragen, ob er beabsichtigt, Nicky zu seinem Erben zu machen. Wenn er mich nicht heiratet, kann Nicky auch nicht den Thron besteigen. Zumindest nicht, wenn Vasco noch ein Kind haben sollte.“
„Gute Idee. Davon kannst du dann abhängig machen, ob du bleibst oder nicht. Hast du den Eindruck, dass Nicky in Montmajor glücklich ist?“
„Sehr. Er war früher doch sehr ruhig und zurückhaltend. Und jetzt ist er lebhaft und brabbelt den ganzen Tag vor sich hin. Das Leben hier ist beschaulicher und freier, und jeder liebt ihn.“
„Und du?“
„Mir gefällt es auch sehr gut. Es ist ein bisschen so wie in einem Fünfsternelandhotel.
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