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Ein Königreich für einen Kuss!

Ein Königreich für einen Kuss!

Titel: Ein Königreich für einen Kuss! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JENNIFER LEWIS
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mitgebracht hatte. Hier war er ein gesundes und glückliches Kind, das war nicht zu übersehen. Würde sie es wirklich fertigbringen, ihn aus dieser friedlichen Umgebung zu reißen und ihn wieder dem hektischen Leben auszusetzen, das sie als alleinerziehende und – verdienende Mutter führen musste? Sofern sie überhaupt einen Job fand.
    Als ein Diener ihr ein Glas Champagner anbot, lehnte sie ab. Sie musste unbedingt einen klaren Kopf behalten, denn von ihrer Entscheidung hing auch das Wohlergehen ihres Kindes ab. Die Idee, er könne der Thronfolger sein, gefiel ihr nicht besonders. Andererseits schien das Leben als König auch nicht allzu beschwerlich zu sein. Doch wenn Vasco eine andere Frau heiratete, war sowieso alles vorbei.
    Bei dem Gedanken überfiel sie brennende Eifersucht. Es war nicht nur quälend, sondern verursachte ihr körperliche Schmerzen, zu sehen, wie er mit anderen Frauen lachte, flirtete und tanzte. Und die Vorstellung, dass er eine dieser Frauen heiraten und mit ihr Kinder haben würde, war kaum zu ertragen. Wenn sie in die USA zurückkehrte, brauchte sie wenigstens nicht zuzusehen, wie andere das erreichten, wonach sie sich sehnte. Da Vasco keinerlei Rechte an Nicky hatte, könnte sie noch in dieser Nacht mit ihrem Sohn abreisen und müsste den geliebten Mann nie mehr wiedersehen.
    Doch einen solchen Plan würde sie niemals durchführen können, das wusste sie ganz genau, denn das konnte sie Nicky und auch Vasco nicht antun. Seit der Vater in Nickys Leben aufgetaucht war, womit Stella auch nicht eine Sekunde gerechnet hatte, war alles anders. Denn es war nur allzu deutlich, dass nicht nur Vasco an seinem Sohn hing, sondern dass Nicky diese Zuneigung erwiderte. Der Kleine sah zu ihm auf und bewunderte ihn. Hinzu kam, dass Vasco mehr als großzügig ihr gegenüber war. Dies und seine Liebe zu Nicky hatten sicher eine große Rolle dabei gespielt, dass sie sich Hals über Kopf in ihn verliebt hatte. Auf keinen Fall konnte sie Vater und Sohn voneinander trennen.
    Also mussten Nicky und sie bleiben. Wieder warf sie einen kurzen Blick zu Vasco hinüber, der bereits die nächste Frau umarmte. Sie war groß und schlank und trug ein hautenges lila Kleid, dazu eine weiße Maske, und schmiegte sich an Vasco. Das war unerträglich … Stella wandte sich ab und presste die Lippen aufeinander. Bei der nächsten Gelegenheit musste sie ihm sagen, dass sie nicht mehr mit ihm schlafen würde. Sie konnte nicht mehr seine Geliebte sein, sondern war in Zukunft seine Angestellte wie alle anderen hier im Palast. Der Job einer königlichen Mätresse war nichts für sie, und sie wusste jetzt, dass etwas anderes für Vasco nicht infrage kam.
    Mit gesenktem Kopf schlüpfte sie durch eine Seitentür aus dem Saal und atmete erleichtert auf, als die Tür sich hinter ihr schloss. Vasco würde es gar nicht auffallen, dass sie das Fest bereits verlassen hatte. Dafür, dass er den ganzen Abend noch kein Wort mit ihr gewechselt hatte, gab es nur eine Erklärung: Er wollte die Gerüchte, sie seien ein Paar und würden heiraten, ein für alle Mal aus der Welt schaffen.
    Während sie zu ihrer Suite hinaufstieg, nahm sie die Maske ab und hob den langen Rock an. Nicky schlief tief und fest in seinem Zimmer, die Babysitterin saß neben seinem Bett und las einen Krimi. Stella setzte ein freundliches Lächeln auf, was ihr nicht leichtfiel. „Sie können jetzt gehen. Ich bleibe hier.“
    „Wirklich? Ich kann auch die Nacht über bleiben, wenn Sie wollen.“ Dass sie überrascht aussah, war kein Wunder. Jeder hier im Palast wusste, dass Stella die Nächte mit Vasco in dem Turmzimmer verbrachte.
    Aber das war nun vorbei. „Nein, danke. Ich bin da.“
    Das junge Mädchen ging, und Stella zog sich einen Baumwollschlafanzug an, den sie schon ewig nicht mehr getragen hatte. Dann kroch sie in das kalte Bett. In den letzten Wochen hatte sie sich so sehr daran gewöhnt, einen warmen Körper neben sich zu spüren, dass sie die glatten Laken als geradezu abweisend empfand. Während sie sich in die Bettdecke einrollte, versuchte sie nicht daran zu denken, dass Vasco sich unten mit den schönen Frauen Montmajors amüsierte. Aber sie wurde das Bild nicht los. Ob er wohl in dieser Nacht eine der Damen in das runde Turmzimmer mitnahm? Oder ging er davon aus, dass Stella dort auf ihn wartete? Trotz des vorangegangenen Streits?
    Ruhelos wälzte sie sich hin und her und presste sich das Kopfkissen auf den Kopf, um die Musik nicht hören zu müssen. Die

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