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Ein Königreich für einen Kuss!

Ein Königreich für einen Kuss!

Titel: Ein Königreich für einen Kuss! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: JENNIFER LEWIS
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das laut auszusprechen, aber immer noch besser, als das Ganze noch länger vor sich herzuschieben.
    „Oh …“ Fassungslos sah Mimi sie an. Zweifelsohne hatte sie gehofft, die Erste zu sein, die die Nachricht von der baldigen Verlobung verbreiten könnte. Nur schwer konnte sie ihre Enttäuschung verbergen. „Nun, ich bin sicher, dass das viele junge Frauen gern hören werden.“ Sie hängte sich ihre kleine Designertasche über die Schulter. „Wir werden uns dann hoffentlich auf dem Ball wiedersehen. Falls Sie mich erkennen.“ Mimi lächelte Stella zuckersüß an und winkte ihr zum Abschied zu.
    Ich habe es getan. Stella konnte selbst kaum fassen, dass sie den Mut gehabt hatte, die Bombe platzen zu lassen. Da auch andere Dinge, die sie Mimi zuvor quasi im Vorbeigehen erzählt hatte, kurz darauf in der Presse aufgetaucht waren, war sie sicher, dass es auch diesmal klappen würde. Und im Gegensatz zu anderen Nebensächlichkeiten war dies geradezu eine Sensation.
    In dieser Nacht fühlte sie sich Vasco gegenüber wie eine Verräterin. Zwar hatte er nie von ihr verlangt, Stillschweigen über ihre Beziehung zu bewahren, aber bisher hatte sie lediglich Karen erzählt, was da zwischen ihnen lief beziehungsweise nicht lief. Selbst als sie sich liebten, wurde sie das Gefühl nicht ganz los, ihn betrogen zu haben.
    Am nächsten Morgen war Stellas Geschichte bereits Thema von Mimis Klatschkolumne. Und am Nachmittag hatte sie sich wie ein Lauffeuer in ganz Europa verbreitet. In allen Blättern der Regenbogenpresse war sie Thema Nummer eins, und viele Schlagzeilen lauteten: „Sexy Vasco Montoya ist und bleibt Europas begehrtester Junggeselle.“
    Das blieb natürlich auch Vasco nicht lange verborgen. „Was soll das?“ Wütend warf er die Zeitung auf den Tisch. „Du hast Mimi erzählt, wir würden nicht heiraten.“
    „Mimi?“ Stella tat naiv und sah ihn mit großen Augen an. „Was hat sie denn mit der Zeitung zu tun?“
    „Sie ist Seniora Rivel, die Klatschkolumnistin. Das weiß doch jeder.“
    „Und trotzdem lädst du sie in den Palast ein?“
    „Sie ist eine nette alte Dame, die nur harmloses Zeug schreibt. Aber warum hast du das zu ihr gesagt?“
    Noch nie hatte sie ihn so aufgebracht gesehen. Er hatte die dunklen Augenbrauen zusammengezogen und musterte Stella düster. Offenbar machte es ihm etwas aus, und das tat ihr gut. „Warum nicht? Es ist doch die Wahrheit. Wir werden nicht heiraten.“
    „Wer sagt das?“
    „Keiner so direkt. Aber von deinem Verhalten her muss ich davon ausgehen. Wann immer ich über die Zukunft sprechen will, lenkst du mich mit Küssen ab oder wechselst das Thema.“ Sie war selbst überrascht, dass sie sich traute, zu sagen, was ihr schon lange auf der Seele lag. Wenn es nicht auch um Nickys Zukunft gegangen wäre, hätte sie wohl nicht den Mut gehabt. „Da offenbar alle Welt über unsere Heiratspläne spricht, wollte ich die Gerüchte ein für alle Mal aus der Welt schaffen.“
    Er war verwirrt, das war nicht zu übersehen. „Aber unsere Beziehung geht niemanden etwas an.“
    „Ich habe mich auch nicht lang und breit darüber ausgelassen, sondern nur ein paar Worte mit Mimi auf dem Markt gewechselt. Und da es der Wahrheit entspricht, ist doch auch nichts dabei.“
    „Aber jetzt wird jeder wissen wollen, warum wir nicht heiraten.“
    Das Herz wurde ihr schwer. Das war die Bestätigung ihrer schlimmsten Befürchtungen. Er hatte wirklich nicht die Absicht, sie zu heiraten. Doch hatte Karen ihr nicht gleich gesagt, dass sie auch mit so etwas rechnen müsse? War es ihr nicht darum gegangen, die Wahrheit zu erfahren? Sie atmete einmal tief durch. „Dann sag ihnen die Wahrheit. Sag ihnen, dass wir uns nicht lieben.“ Unwillkürlich hielt sie die Luft an. Vielleicht widersprach er ihr jetzt, gestand endlich, dass er sie liebte …
    Aber nichts geschah. Er starrte sie nur lange an, dann machte er auf dem Absatz kehrt und verließ den Raum.
    Verzweifelt lehnte Stella sich an die nächste Wand, während sie seinen Schritten lauschte, die sich immer weiter entfernten. Die Tränen liefen ihr über die Wangen. Ja, sie hatte die Wahrheit wissen wollen. Aber im Grunde ihres Herzens hatte sie gehofft, dass ihr kleiner Trick sie näher zusammenbringen würde. Stattdessen war das Gegenteil der Fall. Wie sollte sie nur den Ball am Freitag überstehen? Nur gut, dass sie wenigstens eine mit Pailletten besetzte Maske hatte, hinter der sie ihr verweintes Gesicht verstecken konnte.
    Wie alle anderen

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