Ein Kuss für die Ewigkeit: Roman (German Edition)
Gesicht auf seine Brust und drückte ihre Nasenspitze sanft in seinen dunkel gewellten Flaum.
»Ja, Shelley. Mach weiter. Bitte.«
Grant schien genauso entrückt wie sie. Seine für gewöhnlich tiefe, eindringliche Stimme klang leise verhalten. Mit seinen schlanken, sehnigen Fingern umschloss er ihren Hinterkopf, streichelte mit den Daumen zärtlich Shelleys Schläfen.
Sie schloss die Augen. Zunächst behutsam, schmeckte ihr Mund seine Haut. Doch die erkennbare Reaktion seines Körpers ermutigte sie zu mehr. Sie küsste ihn wieder, erkundete mit federnden Küssen seine Brust.
Als ihre Lippen seine Brustspitze fanden, hob sie kaum merklich den Kopf. Gewahrte seinen drängenden Blick. Die Sekunden tröpfelten dahin wie eine kleine Ewigkeit. Seine Hände auf ihrem Haar hielten in ihren sinnlichen Bewegungen inne. Er wartete gespannt.
»Soll ich?«, flüsterte sie. »Magst du das?«
»Magst du es denn auch?«
Augenblicklich traf sie ihre Entscheidung. Bevor sie noch wusste, was sie tat, glitt ihre Zunge über seine Brustspitze. Kreiste erotisierend um den dunklen Hof.
Stöhnend riss Grant sie in die Arme. »Oh Gott, du bist süß. So süß.« Sie bog ihm ihr Gesicht entgegen, woraufhin er seinen Mund auf ihren senkte. Lippen, die gierig miteinander verschmolzen. Seine Zunge wand sich in einem wilden Tanz mit Shelleys Zunge. Sie hielt noch immer die Nadel in der Hand. Behutsam schlang sie einen Arm um seinen Nacken und zog ihn näher an sich. Die andere Hand zauste zärtlich durch das haarige Dickicht, fühlte die harten Muskeln.
Ihre Brüste prickelten vor Begehren. Er senkte seine Hand und umschloss die süße Fülle. Seine Fingerspitzen kreisten zärtlich über die empfindsamen Knospen, bis sie sich verräterisch spitz unter der dünnen Seide abzeichneten. Entfesselt hauchte sie seinen Namen an seinen Lippen.
»Shelley, hast du dir das je in deinen Träumen ausgemalt? Dass ich dich so berühre?«
»Ja, ja.«
»Ich auch. Grundgütiger, das habe ich schon getan, als du noch viel zu jung warst für derartige Fantasien.« Zärtlich knabberte er an ihren Lippen. »Endlich können wir unsere sämtlichen Träume wahr machen«, schwärmte er.
Wie gern wäre sie jetzt schwach geworden, hätte sich ihm willenlos hingegeben, aber das wäre fatal gewesen. Sie liebte ihn. Das war ihr irgendwann in den letzten zehn Jahren bewusst geworden. Er war nicht mehr ihr angehimmeltes Idol, Gegenstand ihrer Jungmädchenschwärmereien. Sondern der Mann, den sie liebte, und sie wünschte sich, dass diese Liebe Erfüllung fand.
Aber für ihn war sie womöglich nichts weiter als eine neue Eroberung. Während sie kreuzunglücklich gewesen war, sich nach ihm gesehnt und ständig an ihn gedacht hatte, aussichtslose Träume geträumt und sich – völlig unrealistisch – romantische Situationen zusammengesponnen hatte, hatte er in Washington bestimmt nichts anbrennen lassen. Hatte er in seinem bewegten Leben auch nur einmal an sie gedacht, oder waren seine Methoden, sie in sein Bett zu bekommen, nur raffinierter als Daryls?
Sie hatte sich auf dem Scherbenhaufen ihrer Ehe eine neue Existenz aufgebaut. Ihr weiteres Leben exakt geplant. Wenn sie sich auf Grant Chapman einließ, würde er neben ihrem Seelenfrieden auch noch ihre Zukunftspläne gefährden.
Der Schmerz, als sie sich seiner Umarmung entwand, war schlimmer als ein Messerstich mitten ins Herz, gleichwohl stemmte sie sich gegen ihn, bis er nachgab und sie losließ. Sie wirbelte herum und lief zum Fenster,
spähte in die aufziehende Abenddämmerung. Sie hörte das leise schabende Geräusch, mit dem er den Reißverschluss herunterzog, das Hemd in die Hose stopfte und sie wieder schloss. Mit gespitzten Ohren verfolgte sie seine Schritte, gedämpft von dem dicken Teppich, als er ihr nachkam und sich hinter sie stellte.
»Übrigens, ich war nie der Lover von Missy Lancaster, falls dir das Kopfzerbrechen macht.« Entgeistert drehte Shelley sich zu ihm um und schaute ihn mit großen Augen an. Er machte keinerlei Anstalten, sie in die Arme zu schließen.
»Grant«, meinte sie zögernd, »und wenn, geht es mich nichts an. Meine Bedenken, mit dir … zu … schlafen, haben nichts damit zu tun, was in Washington zwischen dir und diesem Mädchen gewesen ist.«
Die scharfen Linien um seinen Mund entspannten sich, und er wirkte sichtlich erleichtert. Sein Blick büßte jedoch nichts von seiner Intensität ein. »Ehrlich gesagt bin ich froh, dass zwischen Missy und mir nie etwas war.
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