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Ein Kuss für die Ewigkeit: Roman (German Edition)

Ein Kuss für die Ewigkeit: Roman (German Edition)

Titel: Ein Kuss für die Ewigkeit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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Grants gehauchten Liebesschwüren und ihrem eigenen flammenden Begehren zu
kapitulieren. Sicher, sie verzehrte sich nach ihm, und es brachte sie fast um, dass sie ihn nicht haben konnte, aber sie durfte seine und ihre Karriere auf gar keinen Fall für einen One-Night-Stand riskieren. Und mehr würde daraus vermutlich ohnehin nicht werden.
    Zweifellos würde er sich bereitwillig auf eine Affäre einlassen. Und gehen, sobald er die Nase voll hatte. Wenn er ihrer überdrüssig geworden wäre, ihr ein zweites Mal das Herz gebrochen hätte, würde er verschwinden. Er wäre frei in seinen Entscheidungen, und ihr bliebe nichts anderes übrig, als den Scherbenhaufen ihres Lebens wieder einmal zu kitten.
    Allerdings mochte sie Grant so viel Gefühllosigkeit nicht zutrauen. Aber bei Daryl hatte sie sich da auch getäuscht. Wenn Frauen liebten, waren sie in Beziehungskrisen jeweils in der schwächeren Position.
    Und obwohl sie Grant aufrichtig liebte, würde sie sich nie mehr verwundbar machen.
    Zunächst realisierte er nicht, dass sie von ihm wegrückte und seine Zärtlichkeiten nicht mehr erwiderte. Als sie unvermittelt erstarrte, war er völlig perplex. Sie schob seine Hand weg. Er musterte sie verstört blinzelnd und schüttelte betreten den Kopf.
    »Shelley …?«
    »Leb wohl, Grant.« Sie drückte die Autotür auf und stolperte in die Dunkelheit.
    »Shelley!«, hörte sie ihn hinter sich rufen. Sie lief durch den Vorgarten, schloss die Eingangstür auf und knallte sie so hektisch zu, als hätten es die dunklen Mächte der Hölle auf sie abgesehen.
    Wie in Trance glitt sie dann in ihr Schlafzimmer, wo sie sich mechanisch auszog. Bestürzt die beiden feuchten
Stellen auf ihrer Seidenbluse inspizierend. Da war zweifellos eine Reinigung fällig, überlegte sie, bevor sie deprimiert losheulte.
     
    Den Sonntag verbrachte sie allein in ihrem Haus. Da es den ganzen Tag regnete, hatte sie einen plausiblen Vorwand, warum sie die eigenen vier Wände nicht verlassen wollte. Ihre Mutter rief an und erkundigte sich, ob es etwas Neues gebe und ob Shelley sich an der Universität gut eingelebt habe. Shelley zog es vor, den Dozenten Ihres Politikseminars nicht namentlich zu erwähnen.
    Offensichtlich akzeptierte Grant ihre Entscheidung. Sie hatte zwar darauf gehofft, dass er anrufen würde, aber das Telefon blieb stumm.
    Am Montagabend zermarterte sie sich das Hirn, ob sie am folgenden Tag Grants Seminar sausen lassen sollte, wie sie es eine Woche zuvor angekündigt hatte. Die Gründe gegen eine Teilnahme überwogen ganz eindeutig. Trotzdem erwischte sie sich dabei, dass sie mental Vorwände erwog, warum sie seine Veranstaltung weiterhin besuchen sollte.
    Sie mochte Rektor Martin nicht die Genugtuung geben, dass seine Gardinenpredigt bei ihr Wirkung zeigte. Dass er dies überhaupt realisieren würde, war zwar fraglich, aber es widersprach ihren sämtlichen Prinzipien, so schnell nachzugeben und zu Kreuze zu kriechen.
    Außerdem wollte sie nicht, dass Grant sie für einen Feigling hielt. Er hatte sie kurz zuvor so bezeichnet und damit relativ richtig gelegen, trotzdem sollte er nicht denken, dass ihr die Situation über den Kopf wuchs.
Hatte sie nicht selbst in den höchsten Tönen damit angegeben, dass sie ihr Leben wieder auf die Reihe gebracht hätte? Dass sie selbstbewusst und unabhängig sei? Wenn sie bei der kleinsten Kleinigkeit das Handtuch warf, würde er sie bestimmt für eine ausgemachte Idiotin halten, unreif und nicht emanzipiert genug für eine moderne Zweierbeziehung.
    Am Dienstag betrat sie mit verdächtig roten Augen und grimmig entschlossener Miene den Seminarraum. Grant war bereits da. Er stand über das Pult gebeugt und sortierte seine Unterlagen. Seine kaum merklich zuckende Wangenmuskulatur verriet ihn: Er wusste genau, dass sie gekommen war, obgleich er ganz bewusst nicht aufsah.
    So ging es zwei Wochen lang. Er sah durch sie hindurch, als wäre sie Luft für ihn. Mehrmals war sie versucht, sich an den erhitzten Diskussionen in seinem Seminar zu beteiligen, verkniff es sich aber. Sie konnte dieses hartnäckige Schweigen genauso lange durchziehen wie er.
    Eines Nachmittags, als sie besonders früh eintraf, weil sie Grant zu einer Aussprache nötigen wollte, ertappte sie ihn in Gesellschaft von Miss Zimmerman.
    Das junge Mädchen fläzte sich verführerisch aufreizend auf einer Ecke seines Pults. Er lachte ihr zu, während er in seinem Sessel vor und zurück wippte, seine Füße vor das Stück Pult neben ihrer Hüfte

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