Ein Kuss für die Ewigkeit: Roman (German Edition)
eine Ofenkartoffel. Thousand-Islands-Dressing.« Er klappte die Speisekarte zu und reichte sie der verdutzten Kellnerin. Wag es ja nicht, mir zu widersprechen , signalisierte der Blick, mit dem er Shelley taxierte.
Nach einem wegwerfenden Achselzucken starrte sie schweigend in die Kaminflammen. Sie blieb während des gesamten Essens sehr still, antwortete lediglich einsilbig auf seine Fragen und ließ sich auf keine Unterhaltung ein. Wenn das hier lediglich eine subtile Form von Liebeslohn war, dann konnte er sie mal kreuzweise! Sollten ihm die Bissen seines blutigen T-Bone-Steaks doch im Hals stecken bleiben!
Wieder im Wagen, trat er das Gaspedal durch und preschte über den regennassen Highway. Seine zunehmende Gereiztheit wirkte ansteckend. Wie weggeblasen war der rücksichtsvolle Lover der vergangenen Nacht, stattdessen saß ein ärgerlicher, verstimmter Fremder neben ihr. Diese Seite kannte sie noch gar nicht an ihm.
Ein paar Blocks vor dem Campus bog er in ihre Straße ein. »Mein Wagen …«
»Ich weiß, ich weiß. Er steht in der Nähe von Haywood Hall. Ich möchte aber nicht, dass du bei diesem Mistwetter fährst, schon gar nicht …«
»Ich kann auf mich selbst aufpassen!«, bemerkte sie bissig.
»Das weiß ich«, brüllte er zurück. »Trotzdem möchte ich dich heimfahren.«
Vor ihrem Haus trat er voll auf die Bremse. Noch ehe sie die Beifahrertür öffnen konnte, packte er sie am Arm. »Lass das«, knurrte er missmutig. Halb widerwillig, halb bestürzt gehorchte sie und wartete, bis er den Wagen umrundet hatte und ihr die Tür aufhielt.
»Danke für alles«, sagte sie. Ihre Stimme troff vor Sarkasmus. Hektisch steckte sie den Haustürschlüssel ins Schloss und drehte ihn um.
»Moment mal, nicht so hastig.« Geistesgegenwärtig schob er eine Stiefelspitze zwischen die zuschlagende Tür und folgte ihr ins Innere. »Ich lass dich doch nicht allein in ein leeres Haus gehen, nachdem du über Nacht weg warst, ganz egal, wie gut du auf dich selbst aufpassen kannst.« Er schloss die Tür hinter sich und machte Licht.
Während sie im Flur stand und innerlich kochte, inspizierte er ihr kleines Domizil seelenruhig bis in den letzten Winkel. Er hatte es offensichtlich nicht eilig, wieder wegzukommen. Im Gegenteil, als er zu ihr zurückkehrte, hatte er sein Jackett ausgezogen und lässig über die Schultern gehängt. Sie hingegen zischte kurz angebunden »Gute Nacht«.
Verschlagen grinsend hängte er das Sakko über einen Stuhl. »Gute Nacht sagt man für gewöhnlich im Schlafzimmer, Shelley.« Wie vom Blitz getroffen blieb sie stehen, während er zu ihr trat und sie an sich riss. Eine Hand umschlang ihre Taille unnachgiebig wie ein Schraubstock. Die andere vergrub sich in ihren Haaren und zog ihren Kopf nach hinten, derweil Grant sich
dicht über sie beugte. »Und dann gibt man sich einen Kuss.«
»Nein…«, brachte sie noch heraus, bevor sich seine Lippen auf ihre senkten. Er küsste sie ungestüm, seine Zunge plünderte die Süße ihres Mundes. Obwohl sie sich in seiner Umklammerung wand und wehrte, hob er sie scheinbar mühelos auf und trug die wütend strampelnde Shelley in ihr Schlafzimmer.
Sie landete so schwungvoll auf dem Bett, dass es ihr den Atem aus den Lungen presste. Dann warf er sich auf sie.
»Lass mich sofort los.« Heiße, wütende Tränen traten ihr in die Augen, während sie auf seine Brust eintrommelte. Es war zwecklos.
»Du hast nicht die Spur einer Chance.« Sprach’s und umschloss rigoros ihre Handgelenke. Er fingerte an den Knöpfen ihrer Bluse, und zum zweiten Mal innerhalb von vierundzwanzig Stunden schob er ihr den seidig schimmernden Unterrock herunter und entblößte ihre Brüste. »Sag mir, dass dir das nicht gefällt. Dass du es nicht willst. Nicht brauchst.« Mit seiner freien Hand streichelte er sie zärtlich. Ganz anders als seine stählerne Umklammerung ihrer Handgelenke.
»Nein, bitte, lass das«, seufzte sie, da sie die verräterische Reaktion ihres eigenen Körpers registrierte. Sie bäumte sich auf den Kissen auf, musste jedoch kapitulieren. Der Versuch war zwar ehrenwert, aber gescheitert. Ihr lauter Protest verebbte zu leisem, lustvollem Stöhnen, zumal er sie mit seiner Zunge verwöhnte. Sanft wie der Flügelschlag eines Schmetterlings schwebte diese über ihrer Brustknospe.
Als er sah, dass sie sich geschlagen gab, ließ er ihre
Handgelenke los. Sogleich gruben sie sich ekstatisch in sein Haar, als befürchtete sie, dass er jetzt plötzlich flüchten
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