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Ein Kuss für die Ewigkeit: Roman (German Edition)

Ein Kuss für die Ewigkeit: Roman (German Edition)

Titel: Ein Kuss für die Ewigkeit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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Da können Sie Gift drauf nehmen!« , drohte sie, bevor Grant ihr die Tür vor der Nase zuschlug und demonstrativ den Schlüssel im Schloss drehte.
    »Ist es denn zu fassen?«, brüllte er und raufte sich die ohnehin schon zerwühlten Haare. »Was ich heimlich mit meinen Studentinnen treibe, tsts … Shelley?«
    Er schnellte zu ihr herum und gewahrte ihr kreidebleiches, angespanntes Gesicht. Ihre spontane Verärgerung war Niedergeschlagenheit gewichen. »Was hast du?«, erkundigte er sich und lief zu ihr.
    Sie schluckte. »Ach, nichts, Grant. Bring mich doch bitte nach Hause.« Sie wollte aufstehen, aber er drückte sie zurück auf das Polster. Zwang sie, ihn anzusehen.
    »Schau mich an«, drängte er, als sie das Gesicht abzuwenden suchte. »Warum? Warum willst du, dass ich dich nach Hause bringe? Warum , verdammt noch mal?«
    »Weil … weil … sie hat Recht, Grant. Ich sollte nicht hier in deiner Wohnung sein. Die Leute werden denken …«
    »Es interessiert mich nicht, was irgendwelche Idioten denken«, brüllte er.
    »Aber mich«, brüllte sie zurück.
    »Shelley…« Seine Hände umspannten ihre Schultern so fest, dass sie schmerzvoll aufstöhnte. Daraufhin lockerte er seinen Griff schuldbewusst. »Aus Erfahrung
weiß ich, dass die Leute immer einen Prügelknaben suchen. Sie nehmen sich dreist das Recht heraus, den Stab über andere zu brechen. Und der Versuch, nicht anzuecken, führt letztlich zu nichts. Das ist auch unmöglich, illusorisch. Du musst zu dir selbst und zu deinen Entscheidungen stehen, Shelley.«
    »Nein, Grant. Für das menschliche Miteinander existieren Regeln, die es einzuhalten gilt. Ob dir das passt oder nicht. Wir widersetzen uns diesem Moralkodex. Ich bin jetzt sechsundzwanzig Jahre alt und habe mich bislang daran gehalten. Dergleichen streift man nicht einfach ab wie ein altes Hemd.« Sie musste sich dazu zwingen, ihn fest anzusehen. Dann sagte sie: »Mein Auto steht auf dem Unigelände. Wenn du mich nicht hinfahren möchtest, gehe ich eben zu Fuß.«
    Er fluchte inbrünstig. »Also gut. Geh nach oben und zieh dich um.«
    Minuten später verließen sie das Haus. Er schob sie ins Freie, schloss hinter ihnen ab. Half ihr im strömenden Regen in seinen Wagen und setzte rückwärts aus der Auffahrt.
    »Mein Auto steht hinter Haywood Hall«, sagte sie, als er in die entgegengesetzte Richtung vom Campus steuerte.
    »Ich hab Hunger. Und da dachte ich, wir gehen heute Abend noch zusammen essen.«
    »Wozu? Als Bezahlung für meine Liebesdienste?«
    Sein Kopf schnellte zu ihr herum. Sein gereizter Blick sprach Bände. »Nenn es, wie du willst«, schnaubte er.
    Ihr wäre lieber gewesen, er hätte sie geschlagen. Dann hätte wenigstens nur ihre Wange geschmerzt.
Tränen schossen ihr in die Augen, nahmen ihr die Sicht, genau wie der Regen, der unablässig gegen die Windschutzscheibe trommelte. Sie drehte den Kopf weg. Er sollte nicht merken, wie sehr er sie gekränkt hatte. Frustriert setzte sie sich kerzengerade auf.
    Grant verließ die Innenstadt und fuhr zu einem beliebten Steakhaus. Das verwitterte Backsteingebäude mit der dunkel gestrichenen Holzveranda passte irgendwie harmonisch in die verregnete Landschaft. »Ich hoffe, du magst Steaks.«
    »Ach, geh doch zum Teufel«, fauchte Shelley. Sie riss die Beifahrertür auf und rannte durch den Regen auf die Tür des Restaurants zu. Wenn es seiner Vorstellung von Etikette entsprach, dass zu einem One-Night-Stand ein gemeinsames Essen gehörte, wollte sie es möglichst schnell hinter sich bringen. Dann konnte sie wenigstens nach Hause zurückkehren und sich in Selbstmitleid ergehen.
    Insgeheim war sie erschrocken über seine düstere Miene, als er zu ihr unter das Vordach trat und gereizt die Tür aufstieß. »Geh rein«, blaffte er sie an. Ihr vernichtender Blick schoss zu ihm, ehe sie hinter ihm das Restaurant betrat.
    Eine Kellnerin führte sie an einen Tisch in Kaminnähe. »Möchten Sie schon etwas trinken?«, wollte sie wissen.
    »Nein. Ja«, antworteten beide gleichzeitig.
    »Für mich nicht«, wiederholte Shelley steif.
    »Ein Bier, bitte«, meinte Grant.
    Die Kellnerin brachte ihnen die Speisekarten, und Shelley vertiefte sich in den Inhalt, bis Grants Bier kam und ihre Bestellung aufgenommen wurde.
    »Shelley?«, erkundigte er sich höflich.
    »Ich möchte nur einen Salat. Mit Vinaigrette-Dressing.«
    »Und ein Steak dazu. Ein Filetsteak, medium gebraten. Und eine Ofenkartoffel mit Sauerrahm. Ich nehme ein T-Bone-Steak, rosa, und auch

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