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Ein Kuss für die Ewigkeit

Ein Kuss für die Ewigkeit

Titel: Ein Kuss für die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARGARET MOORE
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gewähren.“
    „Dagegen wird er nichts einwenden“, bestätigte Finn, der über diesen Vorschlag entsetzt war. „Und wenn er mit Euch fertig ist, wird er Euch an seine Männer weiterreichen.“
    Einen Moment lang zögerte sie, doch dann kehrte dieser entschlossene Ausdruck in ihre Augen zurück. „Ob Ihr mir helfen wollt oder nicht, ich muss alles in meiner Macht Stehende unternehmen, um einen Beweis für Wimarcs Verrat zu kriegen. Die Sicherheit meiner Familie und das Wohl des ganzen Königreiches könnte davon abhängen. Und würdet Ihr Euren Bruder im Verlies dieses Mannes sterben lassen, obwohl ich Euch eine Möglichkeit biete, es zu verhindern?“
    „Oh, Mylady, Ihr dürft so etwas nicht versuchen!“, flehte Keldra sie an. „Das ist viel zu gefährlich! Ihr könntet dabei ums Leben kommen! Und was werden Eure Schwestern sagen, wenn das wirklich geschieht?“
    „Ich hoffe, sie werden dann stolz auf mich sein“, antwortete Lizette ohne zu zögern und mit einem leisen Hauch von Wehmut, der den Schluss nahelegte, dass ihre Familie ihrer Meinung nach bislang nicht viel Grund hatte, stolz auf sie zu sein.
    Finn wusste nur zu gut, wie schmerzhaft verletzter Stolz sein konnte. Ihm war dieser Stich unzählige Male zugefügt worden, als er noch ein Junge gewesen war und die Kinder im Dorf ihn immer wieder ausgelacht hatten. Das Bedürfnis, sich selber und allen anderen zu beweisen, wozu man in der Lage war, kannte er ebenfalls sehr gut. Deshalb hatte er es auch bis zur Perfektion gebracht, die Menschen glauben zu machen, er sei ein Adliger. Am meisten Vergnügen hatte ihm die Maskerade bereitet, als er sich am Hof des Königs aufhielt.
    Aus dem gleichen Grund hatte Ryder immer wieder neue Schlägereien angezettelt: Es war der verzweifelte Versuch gewesen, seinen verletzten Stolz zu heilen.
    Und auch Lady Elizabeth verspürte den Wunsch, sich zu beweisen, indem sie Wimarc als bösartigen Verräter entlarvte. Aber dieses Vorhaben war gefährlich, auch wenn ihre gesellschaftliche Stellung ihr noch einen gewissen Schutz bot, während er als gemeiner Dieb …
    „Finn, wir können das schaffen“, beharrte sie. „Ich weiß, Ihr könnt den Adligen spielen. Ich habe gesehen, wie Ihr das macht. Und ich kann Euch einiges über Gilbert erzählen, damit niemand misstrauisch wird. Was mich angeht, wird es für mich nicht sehr schwierig sein, seine Ehefrau zu mimen. Ich bin eine Dame, wir haben erst vor Kurzem geheiratet, also haben wir uns bislang nicht allzu sehr aneinander gewöhnt, sodass Missverständnisse leicht erklärt werden können. Das Wichtigste ist aber: Wimarc ist den beiden noch nie begegnet .“
    „Das ist aber nicht das einzige Problem“, wandte Finn ein, der noch immer nicht gewillt war, ihr Leben aufs Spiel zu setzen. „Es könnte eine Weile dauern, um herauszukriegen, wo Ryder ist. Und genauso lange kann es sich hinauszögern, einen Beweis für Wimarcs Verrat zu finden. Wir müssten Lord Gilbert und seine Frau die ganze Zeit über irgendwo festhalten, was nicht einfach sein dürfte. Oder wir müssten sie töten“, schloss Finn, dem dieser Gedanke zuwider war. Er war ein Dieb, kein kaltblütiger Mörder.
    „Ich habe eine Idee, wo wir sie festhalten könnten“, meldete sich Garreth eifrig zu Wort. „Da ist doch diese verlassene Hütte, in der wir vor ein paar Tagen übernachtet haben. Sie ist so abgelegen, dass sich niemand dorthin verirren wird.“
    „Ja, wir können sie einsperren, bis wir unseren Auftrag erledigt haben“, stimmte Lady Elizabeth sichtlich erleichtert zu, der nicht klar zu sein schien, welche zusätzlichen Gefahren das mit sich brachte.
    „Und wenn sie entkommen?“
    „Sie müssen selbstverständlich bewacht werden.“
    Finn warf Garreth einen Blick zu, der sofort den Kopf schüttelte. „Ich nicht! Ihr braucht mich, Finn. Wie wollt Ihr ohne mich Ryder befreien und die Burg verlassen?“
    „Wir werden noch in der Lage sein, uns den Weg nach draußen freizukämpfen“, besänftigte er den Jungen. „Wenn Gilbert oder seine Frau fliehen und Wimarc erfährt, wer wir wirklich sind, dann ist alles verloren. Wem könnte ich sonst eine solch verantwortungsvolle Aufgabe anvertrauen? Du passt auf sie auf oder niemand, Garreth.“
    Der junge Mann nickte unwillig.
    „Keldra kann dabei helfen“, schlug Lizette vor.
    Finn widersprach nicht. Wenn sie ihr Vorhaben tatsächlich umsetzen wollten, wäre es besser, wenn das Dienstmädchen nicht in Wimarcs Nähe kam, und das hatte nicht nur mit

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