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Ein Kuss für die Ewigkeit

Ein Kuss für die Ewigkeit

Titel: Ein Kuss für die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARGARET MOORE
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was misslingen konnte. Von Finn stammte der Vorschlag, dass es überzeugender wirkte, wenn Lord Wimarc nicht nur zwei, sondern vier Männer schickte. Sie und Keldra konnten Finns und Garreth’ Kleidung tragen und auf ihren Pferden ein Stück hinter ihnen bleiben.
    Sie war mit seinem Vorschlag sofort einverstanden gewesen, fragte ihn aber, woher er die Pferde nehmen wollte.
    „Es ist besser, wenn Ihr das nicht erfahrt“, erwiderte er.
    „Ich will nur hoffen, dass Ihr nicht erwischt werdet“, sagte sie, da ihr nur allzu klar war, in welche Gefahr er sich begeben musste, noch bevor sie überhaupt Wimarcs Burg erreicht hatten.
    „So etwas habe ich schon oft genug gemacht“, versicherte er ihr lächelnd.
    Und dann schwand langsam das Lächeln von seinem Gesicht, das in den zuckenden Lichtschein des Lagerfeuers getaucht war. Stattdessen flammte in seinen Augen ein Lodern auf, das Lizettes Herz zum Rasen brachte, ihren Atem schneller gehen und ihren Blick über seine vollen Lippen, seine breiten Schultern, die muskulösen Arme und die schlanken, aber kräftigen Hände wandern ließ.
    Da sie das Gefühl zutiefst beunruhigte, das sie in diesem Moment überkam, stand sie so hastig auf, dass sie beinahe über den Saum ihres Kleides gestolpert wäre. Finn erhob sich halb und griff nach ihrem Arm, um ihr zu helfen.
    Seine Berührung war wie ein fesselndes, belebendes Feuer, das sich über ihren Arm ausbreitete, ihr Herz erfasste und auf jede Partie ihres Körpers übersprang. Sie wusste, was Verlangen war. Sie hatte dieses Gefühl schon einige Male verspürt, wenn die Männer sie abschätzig betrachteten, die vergeblich um Adelaides Gunst geworben hatten. Dann hatte sie sich vorgestellt, wie es sein mochte, von ihnen geküsst und in den Armen gehalten zu werden. Aber nie war es so stark gewesen, wie diese Begierde, die Finn mit einem einzigen Blick in ihr auslöste.
    Doch dann ließ er sie schnell wieder los und setzte sich hin. Als sie ihm eine gute Nacht wünschte, kam von ihm keine Antwort. Er nickte nur und starrte in die Flammen.
    Jetzt, am Morgen danach, versuchte sie, sich diese Gefühle gar nicht erst in Erinnerung zu rufen, stattdessen konzentrierte sie sich ganz auf den Plan. Sie streifte die einzige andere Hose über, die Finn besaß, und fand, dass sie ein wenig sonderbar saß. Während der Stoff eng an Finns muskulösen Beinen anlag, war ihr dieses Kleidungsstück deutlich zu weit.
    Noch bewusster war ihr aber, dass er eben noch diese Hose angehabt, dass der Stoff seine nackte Haut berührt hatte.
    Sie machte ein paar Schritte. „Ich glaube, ich könnte mich daran gewöhnen, Hosen zu tragen“, überlegte sie laut und lächelte Keldra an, dann entledigte sie sich rasch ihres Unterkleides und streifte ein weites, häufig geflicktes Hemd über, das sich auf ihrer Haut weich anfühlte.
    Die Ärmel waren ein gutes Stück zu lang, und der Kragen war so weit, dass er ihr bis zum Nabel reichte. Zwar zog sie die Schnüre so sehr zusammen, wie es ging, dennoch war das Hemd am Hals noch immer zu weit ausgeschnitten.
    Dann muss ich eben aufpassen, dass ich mich nicht nach vorn beuge, sagte sie sich und zwang sich noch in ein von Motten zerfressenes Wams und zurrte den Gürtel fest. Sie setzte sich auf den Waldboden und griff nach ihren Stiefeln, froh darüber, dass sie die während der Fahrt auf dem Wagen getragen hatte und nicht ihre eleganten, zierlichen Schuhe.
    Schließlich erhob sie sich und drehte sich langsam um die eigene Achse. „Und? Wie sehe ich aus?“
    „Wie ein Komödiant, aber nicht wie ein guter“, antwortete Finn.
    Erschrocken wirbelte sie herum und entdeckte ihn zwischen den Büschen. Er hielt die Zügel von vier Pferden in den Händen. „Wie lange steht Ihr schon da?“
    „Leider bin ich gerade erst angekommen“, erwiderte er, wobei in seinen Augen spitzbübische Belustigung aufblitzte.
    Sie hob das Kinn an und machte mit einem frechen Lächeln auf den Lippen ein paar Schritte auf ihn zu, wobei sie abermals den Unterschied bemerkte zwischen der Freiheit, die ihre Röcke ihr boten, und dem Gefühl, den Stoff auf ihrer Haut zu spüren, der sonst seine Beine umschloss.
    „Versteckt Eure Haare hier drunter“, sagte Finn und warf ihr eine Lederkappe zu, die ihr sofort über die Augen rutschte, nachdem sie sie aufgesetzt hatte. Als Lizette sie nach hinten schob, fiel ihr auf, dass Finn sich ein Lachen zu verkneifen versuchte.
    „Ich kann mir vorstellen, dass das sehr lustig ist“, erklärte sie.

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