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Ein Kuss für die Ewigkeit

Ein Kuss für die Ewigkeit

Titel: Ein Kuss für die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARGARET MOORE
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die Enge trieb.
    Wie sie gehört hatte, war Gilberts Wahl schließlich auf eine Braut aus Lincoln gefallen, auf die Tochter eines Earls, der keine Söhne hatte, weshalb ihre Mitgift besonders beträchtlich ausfiel. Helewyse hieß die junge Frau, und Lizette konnte sich so gut daran erinnern, weil Gillian anmerkte, sie könne nicht besonders klug sein, wenn sie mit Gilbert als Ehemann einverstanden war.
    Einer der Soldaten in der ersten Reihe der Eskorte deutete mit einem Nicken auf Lizette und Keldra, dann sagte er etwas zu seinem Kameraden, der breit grinste und eine abfällige Geste machte.
    Möglicherweise war es ja doch ein Fehler gewesen, sich von Finn verabschiedet zu haben, und sie sollten zwischen den Bäumen Schutz suchen. Nur hatten Gilberts Männer sie bereits entdeckt, und wenn sie zur Verfolgung ansetzten, würden sie vielleicht auch auf Garreth und Finn stoßen. Zweifellos würde Finn eine gute Erklärung liefern können – und das auch noch in dem Tonfall eines Adligen, den er so gut beherrschte. Doch diese Soldaten würden sie womöglich für Diebe halten und sie töten, bevor Finn einen Ton herausbringen konnte.
    Auch wenn sie persönlich etwas gegen Gilbert hatte, war er doch immerhin ein Adliger. Er würde ihr sicher helfen, selbst wenn sie ihn seinerzeit geohrfeigt hatte.
    „Ihr da, macht den Weg frei“, rief einer der Soldaten ihnen zu, dann wandte er sich zu Lord Gilbert um. „Da vorne stehen ein paar Bettlerinnen, Mylord!“
    „Bettlerinnen?“, wiederholte die Dame so laut, dass Lizette und Keldra sie klar und deutlich verstehen konnten. „Ihr habt mir zugesichert, Wimarcs Land würde frei von solch lästigen Geschöpfen sein.“
    Wimarcs Land? Gilbert und seine Dame waren unterwegs zu Wimarcs Anwesen?
    Sie hatte Gilbert für überheblich und habgierig gehalten, nicht aber für einen bösartigen Mann. Vielleicht hatte sie sich geirrt, und wenn er gemeinsame Sache mit Wimarc machte, dann war sie bei Finn allemal besser aufgehoben.
    Schnell streifte sie die Kapuze über den Kopf und begab sich an den Straßenrand. „Mit diesen Leuten können wir doch nicht mitgehen“, flüsterte sie Keldra zu. „Sag keinen Ton. Nicht einmal dann, wenn dich einer von ihnen anspricht.“
    Keldra musste mitbekommen haben, dass der Name Wimarc gefallen war, denn sie befolgte sofort die Anweisung, kauerte sich auf den Boden und schlug ebenfalls die Kapuze hoch.
    Die Soldaten waren nur noch gut zwanzig Fuß entfernt, als Lizette eine gebeugte Haltung einnahm, mit einer Hand den Mantel am Hals zusammenraffte und die andere ausstreckte.
    „Almosen, edler Herr“, rief sie mit heiserer Stimme und ahmte so die kränkliche Mutter des Schankmädchens aus Averette nach. „Almosen für eine arme Frau und ihre dumme Tochter.“
    „Aus dem Weg, Weib!“,knurrte einer der Soldaten und holte mit dem Fuß aus, als wollte er nach ihr treten.
    Lizette brachte sich rasch im Gebüsch in Sicherheit und blieb dort stehen, während das Gefolge vorbeizog.
    „Wir sollten Castle de Werre morgen vor Einbruch der Nacht erreichen“, sagte Gilbert zu seiner Frau, der er einen etwas verärgerten Blick zuwarf. „Du musstest mich nicht begleiten. Ich habe dir ja erklärt, dass das kein Höflichkeitsbesuch ist.“
    „Und du hast mir gesagt, du hättest dich nie mit dem Mann getroffen.“
    „Das habe ich auch nicht, und deshalb hat mich seine Einladung ja auch so überrascht.“
    „Die an uns beide gerichtet war“, betonte seine Frau trotzig. „Also sollte ich auch dabei sein.“
    Ihr Ehemann erwiderte nichts, sondern ritt schweigend weiter.
    Zu dem Gefolge gehörte auch noch ein Wagen voll mit Gepäck – zweifellos handelte es sich dabei um all jene Dinge, die der Lord und seine Frau für ihren Komfort als unverzichtbar betrachteten.
    Lizette sah mit gesenktem Kopf zu Boden und wartete, bis auch der letzte Soldat außer Sichtweite war. Erst dann richtete sie sich auf und stöhnte leise, da ihr Rücken schmerzte. Plötzlich tauchte ein wütend dreinblickender Finn zwischen den Bäumen auf und lief auf sie zu.
    Sie konnte ihm seine Verärgerung nicht verdenken. Immerhin hatte sie ihm recht deutlich zu verstehen gegeben, dass sie ihm nicht vertraute, und dann tat sie doch nicht das, was sie zuvor angekündet hatte.
    Garreth dagegen kam an ihm vorbeigestürmt und grinste begeistert. „Verdammt, Mylady, Ihr seid wirklich gut!“, rief er. „Natürlich nicht so gut wie Finn, aber mich hättet Ihr damit überlisten können! Ihr habt

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