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Ein Kuss für die Ewigkeit

Ein Kuss für die Ewigkeit

Titel: Ein Kuss für die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARGARET MOORE
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gezeigt. „Ich muss betrunken gewesen sein.“
    „Wart Ihr etwa auch betrunken, als Ihr Lord Wimarcs Einladung annahmt?“, fragte Lizette.
    „Wie nicht zu überhören ist, hat sich an Eurer frechen Zunge nichts geändert“, erwiderte er. „Warum sollte ich nicht besuchen, wen immer ich möchte?“
    „Weil es dem König vielleicht nicht gefällt.“
    Empört runzelte er die Stirn. „Solange ich meine Steuern zahle und ihm die Männer zur Verfügung stelle, die er benötigt, geht ihn das schließlich nichts an.“
    „Es könnte ihn aber etwas angehen, wenn meine Vermutung zutrifft.“
    „Wer ist dieses … dieses Weib, das es wagt, so mit dir zu reden?“, verlangte Helewyse von ihrem Mann zu erfahren.
    „Lady Elizabeth d’Averette“, verkündete Lizette im gleichen Moment, als der Ire sein Pferd kehrtmachen ließ, absaß und zu ihnen geschlendert kam. Seine Hand lag auf dem Schwertheft. „Wenn ich Euch dann um Euer Schwert und alle anderen Waffen bitten dürfte, die Ihr bei Euch führt, Mylord.“
    „Was?“, rief Gilbert fassungslos und griff nach seinem Schwert. Doch bevor er das Heft berühren konnte, surrte ein Pfeil dicht an seinem Kopf vorbei. Der Ire hatte bereits sein Schwert gezückt – dessen Spitze allerdings nicht auf Gilbert gerichtet war, sondern auf Helewyses Herz zielte, die jeden Moment in Ohnmacht zu fallen drohte. Ein kurzer Blick über die Schulter zeigte Gilbert, dass der Kutscher den nächsten Pfeil bereits angelegt hatte.
    Und Lizette? Sie wirkte fast genauso überrascht.
    „Kein Grund zur Sorge, Mylord, Mylady“, verkündete der Ire freundlich. „Wir möchten uns nur für eine Weile Eure Identität ausleihen, und wenn wir alles erledigt haben, werdet Ihr heimkehren oder zu Lord Wimarc weiterreisen können, falls Euch das lieber ist.“
    „Ausleihen?“, wiederholte Gilbert, während seine kreidebleich gewordene Frau mit zitternden Händen ihre Zügel umklammerte.
    „Es verhält sich so, Mylord“, erläuterte der Ire. „Wir müssen in Wimarcs Burg gelangen, allerdings sind wir nicht eingeladen. Ihr und Eure reizende Gattin seid dagegen eingeladen.“
    Gilbert blickte zwischen ihm und Lizette hin und her, während er allmählich zu verstehen begann. „Ihr wollt Euch für mich und meine Frau ausgeben?“
    „Ja“, antwortete Lizette leise. Ihre Lippen hatten den rosigen Schein verloren. „Es muss sein, Gilbert.“
    „Richtig, es muss unbedingt sein. Wenn Ihr also ein kluger Mann seid, Mylord, dann tut Ihr, was wir Euch sagen, und bereitet uns keinen Ärger“, warnte der Ire ihn. „Wenn nicht … nun, ich habe einen schrecklich verruchten Ruf, Mylord, und Ihr dürft nicht vergessen, dass Euch Eure Ehefrau begleitet.“
    Helewyse stieß einen leisen Schreckenslaut aus, und Lizette musste schlucken. Finn hatte kein Wort davon gesagt, dass sie notfalls Gilberts Frau bedrohen würden, um ihn gefügig zu machen, und sie hätte fast aufgeschrien, als er sein Schwert auf sie gerichtet hatte.
    Vielleicht war ihr ein schwerer Fehler unterlaufen, indem sie nicht daran gedacht hatte, wozu Finn fähig sein mochte, um seinen Bruder zu befreien. Und jetzt war es längst zu spät, daran noch etwas zu ändern.
    „Euer Schwert bitte, Mylord“, wiederholte Finn. „Nehmt es ab und werft es auf den Boden. Garreth, du legst es sofort in den Wagen.“
    Der Junge stieg vom Kutschbock und befolgte Finns Anweisung, der unterdessen die Zügel von Lady Helewyses zierlicher Stute packte, die schnaubte und verängstigt nach hinten trippelte. „Wir haben für Euch eine gute Unterkunft ausgesucht, Mylord. Sicher nicht das, was Ihr gewöhnt seid, aber immer noch besser als so einige Nachtlager, mit denen ich mich schon manches Mal in meinem Leben habe zufriedengeben müssen.“

8. KAPITEL
    „Ihr erwartet von uns, dass wir in dieser … in dieser Baracke schlafen?“, rief Gilbert entsetzt, als er in der Tür der kleinen Hütte stehen blieb.
    Das Gebäude war alt und verwittert und lag so hinter einer Baumgruppe verborgen, dass man schon von seiner Existenz wissen musste, wenn man es dort finden wollte. Es war sehr klein und hing voller Spinnweben. In der Nähe floss ein klarer Bach über ein paar Felsen, das Plätschern war das einzige Geräusch weit und breit.
    Nachdem Lizette und Keldra wieder ihre eigene Kleidung angezogen hatten, befahl Finn dem Adligen und seiner Frau, abzusitzen und sich in die Hütte zu begeben. Sein Schwert legte er dabei nicht aus der Hand und auch Garreth hielt den

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