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Ein Kuss für die Ewigkeit

Ein Kuss für die Ewigkeit

Titel: Ein Kuss für die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARGARET MOORE
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sich ein Grinsen nicht verkneifen. Beim Gedanken an Gilberts Gesichtsausdruck an jenem Abend konnte auch Lizette nicht ernst bleiben und entspannte sich ein wenig. Erst als sie bei den Pferden angelangt waren, wurde ihr wieder bewusst, welche Aufgabe vor ihnen lag.
    Finn stieg als Erster auf das Pferd und hielt ihr die Hand hin, um ihr hinauf zu helfen. Im nächsten Moment saß sie auf dem Wallach und hatte die Arme um Finns Taille geschlungen.
    Keldra sah von dem Topf auf der Feuerstelle hoch und als sie erkannte, dass die beiden aufbrechen wollten, kam sie zu ihnen gelaufen. Garreth bemerkte Keldras Reaktion und eilte mit einer kleinen Axt in der Hand herbei.
    „Dann macht Ihr Euch auf den Weg“, sagte Garreth. „Viel Glück, Finn. Nicht, dass Ihr diesen Wunsch nötig hättet. Ich werde Euch zusammen mit Ryder bald wiedersehen.“
    „Möge Gott mit Euch sein, Mylady“, erklärte Keldra voller Eifer. „Bis zu Eurer Rückkehr werde ich krank vor Sorge sein.“
    Lizette war davon überzeugt, dass diese Ankündigung nicht übertrieben war. „Wir kehren zurück, so schnell wir können“, versprach sie.
    „Ihr solltet Wimarc töten, wenn Euch die Gelegenheit dazu bietet“, schlug Garreth vor.
    „Ich werde das im Gedächtnis behalten“, erwiderte Finn, fuhr dem Jungen mit der Hand durchs Haar und lächelte ihn an. „Und jetzt pass gut auf dich auf, Garreth. Dieser Mann könnte ein listiger Teufel sein, und unterschätze nicht seine Frau. Haltet die Augen offen – alle beide.“
    „Das werde ich machen“, versprach Garreth.
    „Ich ebenfalls!“, stimmte Keldra mit ein.
    Finn wandte sich zu Lizette um. „Sollen wir, Mylady?“
    Jetzt würde sie es sich auch nicht mehr anders überlegen. „Ja!“
    Als ihr Wallach durch den in der Abenddämmerung rasch dunkler werdenden Wald galoppierte, hielt sich Lizette mit aller Kraft an Finn fest und rechnete jeden Moment damit, dass das Tier über eine Wurzel stolperte und sie beide abwarf – was für sie fast den sicheren Tod bedeuten würde. Zugegeben, es war noch nicht völlig finster, und Finns Nähe sorgte für ein gewisses Gefühl von Sicherheit, doch sie selber war noch nie eine kühne Reiterin gewesen.
    Als vor ihnen schließlich die beeindruckenden Konturen von Castle de Werre aufragten, überkamen sie Zweifel, ob ihr tatsächlich das ganze Ausmaß des Risikos bewusst war, das sie einging.
    Jede Burg konnte mit ihren hohen Mauern, mit den Verteidigungsanlagen und den Fackeln Angst einflößend wirken, doch nach allem, was sie über Wimarc erfahren hatte, strahlte seine Burg etwas besonders Unheilvolles aus.
    Auch als sie näher ritten und sie feststellte, dass Castle de Werre eigentlich viel kleiner war als die meisten anderen ihr bekannten Burgen, hielt sich dieses Gefühl beharrlich.
    Finn fluchte so leise, dass seine Worte über den Lärm des Hufgetrappels kaum zu verstehen waren. „Ihr presst mir alle Luft aus dem Leib“, beklagte er sich, weil sie ihn so fest umklammert hielt.
    „Mir gefällt nicht, wie diese Burg aussieht!“
    „Mir auch nicht.“
    Im Schutz einer Baumgruppe brachte er das Pferd in einiger Entfernung zum Wachtturm zum Stehen. Anders als bei Burgen sonst üblich, drängte sich hier kein Dorf an den Fuß der Festung. Das freie Gelände ringsum war mit Gras bewachsen, das bis zu einem tiefen, trockenen Graben reichte. Oben auf den Brustwehren konnten sie die Wachleute entdecken, die vom letzten Schein der untergehenden Sonne erfasst wurden.
    Es waren sehr viele Wachleute.
    Das Pferd trat unruhig auf der Stelle, als würde es die Angst seiner Reiter spüren, doch Finn schaffte es, das Tier unter Kontrolle zu halten. „Ihr könnt auch umdrehen, Mylady“, sagte er leise. „Ich kann auch allein weiterreiten. Ich werde Wimarc erzählen, dass meine Frau bei dem Angriff ums Leben kam.“
    Beim Anblick der düsteren, beängstigenden Festung fühlte sich Lizette versucht, sofort die Flucht zu ergreifen. Dennoch gab es auf seinen Vorschlag nur eine Antwort. „Nein. Ihr braucht mich, wenn wir Euren Bruder und einen Beweis für Wimarcs Verrat finden wollen.“
    „Entschlossen und mutig“, erwiderte Finn mit einer unüberhörbaren Mischung aus Respekt und Bewunderung in seinem Tonfall.
    Sie war nicht nur erfreut, von ihm auf solche Weise gelobt zu werden, sondern gewann auch die Zuversicht zurück, dass sie Erfolg haben würden – und diese Zuversicht konnte sie jetzt gut gebrauchen. Es war ihr Plan, und wenn der fehlschlug …
    Nein, sie

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