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Ein Kuss für die Ewigkeit

Ein Kuss für die Ewigkeit

Titel: Ein Kuss für die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARGARET MOORE
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gibt, wollt Ihr sagen? Nun, das müsst Ihr auch gar nicht, denn ich habe für Euch einen Brief von Seiner Lordschaft.“
    Er holte unter seinem Gürtel ein Blatt Pergament hervor, das sie aus einem von Ryders kostbaren Büchern herausgetrennt hatten, die Finn zum Glück in seiner Tasche mitführte. Sie hatten sich außerdem bei seiner gleichermaßen wertvollen Tinte bedient, damit Lizette mit seinem Federkiel den Text verfassen konnte.
    Sein Bruder würde vor Wut rasen, weil sie sich an seinen Sachen vergriffen hatten, aber das war Finn völlig gleichgültig, solange es ihnen gelang, Ryder lebend aus der Burg zu befreien. Er war Lizette dankbar dafür, dass ihr am Abend zuvor noch diese List in den Sinn gekommen war, sonst hätte er jetzt schlecht dagestanden.
    Der Gedanke an den gestrigen Abend ließ die Erinnerungen an ihre Unterhaltung beim Lagerfeuer wach werden, als sie ihn auf diese … diese eigenartige Weise gemustert hatte.
    Trotz seiner Vergangenheit schien sie ihn zu respektieren, und was ihn noch viel mehr begeisterte: Er war sich sicher, dass sie ihn begehrte.
    Er hatte diesen Blick oft genug bei anderen Frauen gesehen, um ihn zu erkennen. Kein Mann in seinem Alter, mit einem nicht allzu hässlichen Gesicht und passabler Statur entging der Aufmerksamkeit des anderen Geschlechts, und das galt auch für die Frauen am Hof des Königs. Allerdings hatten diese adligen Damen nicht die Wahrheit über seine Herkunft gewusst, ansonsten hätte sich ihre Leidenschaft sehr schnell in Abscheu verwandelt. Aber nicht Lady Elizabeth. Sie war die einzige Adlige, die seine wahre Identität kannte und doch änderte das nichts an ihrem Verlangen. Sie wollte ihn, vielleicht sogar so sehr, wie er sie begehrte.
    Diese Erkenntnis hatte etwas Unglaubliches und Überwältigendes an sich, und ihre anschließende leichte Berührung brannte noch immer wie Feuer auf seiner Haut. Das Einzige, was er hatte dagegen unternehmen können, war, so zu tun, als sei sie gar nicht da. Ansonsten hätte er sie unweigerlich in die Arme geschlossen und das gemacht, wonach er sich so sehr verzehrte – und was sie sich von ihm erhoffte, wenn er sie richtig einschätzte.
    Lord Gilberts Stimme holte ihn aus seinem Tagtraum: „Steigt ab und bringt mir dieses Schreiben.“
    Finn lächelte den Mann und dessen Frau freundlich an, dann saß er ab und ging an den Soldaten an der Spitze der Eskorte vorbei, was er mit völliger Gelassenheit zu tun schien. In Wahrheit jedoch lief ihm der Schweiß über den Rücken und er war bereit, jederzeit sein Schwert zu ziehen, während er sich dem Ritter näherte, der ein Kettenhemd aus den feinsten Kettengliedern trug, die Finn je zu Gesicht bekommen hatte. Gilberts Surcot war aus feiner Wolle gewebt, und sein Helm glänzte im Sonnenschein.
    Was seine Frau betraf, war sie auf ihre blasse, normannische Art recht hübsch, ihr Haar war dunkel, die Lippen schimmerten rosig. Ihre nussbraunen Augen funkelten, aber sie strahlten nichts von der Lebendigkeit und Willensstärke einer Lady Elizabeth d’Averette aus.
    „Bitte, Mylord“, sagte er und reichte Lord Gilbert das Pergament.
    Der nahm die Schriftrolle an sich und überflog den Text. Die Handschrift war äußerst klar und präzise, und der Text war erkennbar von Männerhand niedergeschrieben.
    „Seid gegrüßt, Lord Gilbert“, begann die Mitteilung im gebildeten Französisch des Adels, das kein irischer Gesetzloser beherrschen konnte. Gilbert musterte auch die Unterschrift am Ende der Nachricht, die Wimarcs Verwalter in dessen Namen daruntergesetzt hatte.
    Ein ignoranter Verbrecher hätte zweifellos versucht, Lord Wimarcs Unterschrift zu fälschen.
    Zufrieden rollte er das Pergament zusammen. „Das scheint alles echt zu sein.“ Er schickte seine Männer zurück nach Fairbourne, was denen zwar nicht gefiel, dennoch machten sie kehrt und zogen in die Richtung davon, aus der sie gekommen waren.
    „Garreth!“, rief der Ire, während er zu seinem Pferd zurücklief. „Gib dem Kutscher dein Pferd und übernimm die Zügel.“
    „Was, der Kutscher muss auch umkehren?“, fragte Gilbert erstaunt.
    „Ja, auch der Kutscher“, erwiderte der Ire. „Lord Wimarcs Befehl.“
    „Aber Gilbert …“, begann Helewyse zu protestieren.
    „Es ist alles in Ordnung“, versicherte er ihr und erstickte jeden verbliebenen Zweifel im Keim. „Es ist klug von Lord Wimarc, dass er in diesen schwierigen Zeiten Vorsicht walten lässt.“
    „Gilbert, soll das wirklich der richtige Weg

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