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Ein Kuss für die Ewigkeit

Ein Kuss für die Ewigkeit

Titel: Ein Kuss für die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARGARET MOORE
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weiß schon, ob es mit Helewyse anders wäre?“
    Greseld näherte sich dem Mann, den sie mehr liebte als ihr eigenes Leben und der für sie mehr wie ein Sohn war, als es jedes leibliche Kind je hätte sein können. „Angenommen, Lord Gilberts Wunde beginnt zu eitern, und sein Zustand verschlechtert sich … Und wenn Roslynn einen Unfall erleidet …“
    „Es würde ein schlechtes Licht auf mich werfen, wenn Gilbert ums Leben kommt, während er mein Gast ist“, erwiderte er energisch.
    Doch in seinem Hinterkopf fielen Greselds Worte bereits auf fruchtbaren Boden. Wenn aus Gilberts hübscher Frau Gilberts hübsche Witwe wurde, dann wäre sie es bei all seinem Geld und seinen Ländereien wert, geheiratet zu werden.
    Und sie wäre es auch wert, mit ihm, Wimarc, das Bett zu teilen.
    Finn zuckte zusammen, als Lizette ihm den Stiefel auszog. Sie kniete vor ihm, bettete seinen Fuß vorsichtig in ihren Schoß und rollte seinen Strumpf nach unten, sodass die lange Schnittwunde zum Vorschein kam.
    Heilige Muttergottes!, dachte er, als er die Wunde betrachtete und die Zähne zusammenbiss, während Lizette das Blut wegwischte. Wie sollte er damit laufen oder reiten? Wie sollte er jetzt Ryder befreien und aus der Burg fliehen? „Wie schlimm sieht es aus?“
    „Gott sei Dank muss es nicht genäht werden“, antwortete sie und nahm ein sauberes Tuch, um ihm einen Verband anzulegen. „Allerdings solltet Ihr das Bein ein oder zwei Tage lang schonen, damit die Wunde nicht aufplatzt und wieder anfängt zu bluten.“
    Ein oder zwei Tage. „Zum Teufel mit diesem Keiler!“
    „Ihr könnt von Glück reden, dass nichts Schlimmeres geschehen ist.“
    „Ja“, stimmte er ihr zu. „Aber je länger wir bleiben, umso riskanter wird es für uns. Wer weiß, wie viel Zeit Ryder noch bleibt? Und Garreth und Keldra werden allmählich glauben, dass irgendetwas schiefgegangen ist.“
    „Es ist ja auch etwas schiefgegangen“, entgegnete sie. „Aber wir können daran nichts ändern.“ Ihr Blick wurde eindringlicher. „Was genau ist passiert, Finn? War das wirklich ein Unfall? Ich kann mir vorstellen, dass Wimarc Euch etwas antun, wenn nicht sogar Euch umbringen wollte.“
    Finn überlegte, wie der Eber herangestürmt und wie das Ganze abgelaufen war. „Es wäre möglich. Aber wenn er Gilbert als Verbündeten haben möchte, warum sollte er ihn ermorden wollen?“
    „Das kommt darauf an, ob er an einem Verbündeten oder an dessen Soldaten und Vermögen interessiert ist“, erklärte sie, hob seinen Fuß von ihrem Schoß und sammelte die blutigen Tücher ein, mit denen sie die Wunde gesäubert hatte. „Wenn er Gilberts Witwe in sein Bett holt, kriegt er dessen Soldaten und Geld, und Gilbert selber hat er dann gar nicht mehr nötig.“
    „Das würde zu seiner Denkweise passen“, stimmte Finn ihr zu.
    „Nach allem, was mir Greseld heute erzählt hat, traue ich Wimarc alles zu. Er hat einen Mann bei lebendigem Leib gehäutet.“
    Finn schauderte. „Was konnte Greseld sonst noch berichten?“, fragte er, da er nicht vermutete, dass Lizette die Unterhaltung an diesem Punkt beendet hätte.
    „Sie ist sehr stolz auf ihren Herrn und hält ihn eindeutig für einen großartigen Mann“, erwiderte sie und stellte die Schüssel mit den blutigen Tüchern auf den Waschtisch, dann strich sie sich eine Strähne aus dem Gesicht. „Sie erzählte mir auch von seinen Privatgemächern. Die befinden sich in der alten Feste über dem Verlies und sind immer abgeschlossen. Ganz sicher werden wir dort Beweise für Wimarcs Verrat finden.“
    Finn atmete pfeifend aus. „Ja, davon ist auszugehen.“
    Jemand kratzte an der Tür, als lauere dort draußen eine riesige Maus.
    „Mylady?“, krächzte Greseld. „Es wird Zeit für das Abendessen, und Lord Wimarc lässt fragen, ob Ihr ihm im Saal Gesellschaft leisten werdet.“
    Lizette trat zur Tür und öffnete sie. „Ich werde in Kürze nach unten kommen“, sagte sie der Dienerin. „Mein Ehemann wird hier zu Abend speisen. Lasst ihm bitte das Essen herbringen.“
    „Ja, Mylady“, bestätigte die alte Frau unterwürfig die Anweisung.
    In Finn regte sich die Eifersucht, aber er bemühte sich, sie zu unterdrücken, als Lizette sich zu ihm umdrehte. „Das muss wohl sein, nicht wahr?“
    „Er muss glauben, dass ich lieber mit ihm zu Abend esse, anstatt mich um Euch zu kümmern. Außerdem muss ich ihm erklären, warum ich Euch mit Finn ansprach und wie ich zu dem Kosenamen Butterblume kam.“
    Ja, richtig. Und

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