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Ein Kuss für die Ewigkeit

Ein Kuss für die Ewigkeit

Titel: Ein Kuss für die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MARGARET MOORE
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genauso musste Finn Lizette in Kenntnis davon setzen, dass auch ihre andere Schwester verheiratet war, aber jetzt war nicht der richtige Augenblick dafür. Dazu brauchte er ein wenig Ruhe.
    „Sagt ihm, als ich Euch das erste Mal begegnet bin, da habt ihr ein gelbes Kleid getragen und im Sonnenschein im Garten gesessen. Ihr habt damals so schön und frisch und lieblich ausgesehen, dass ich Euch Butterblume nannte.“
    „Ihr habt Euren Beruf verfehlt. Bei so viel Fantasie solltet Ihr eigentlich Geschichtenerzähler oder Minnesänger sein“, antwortete sie, während sie ihr Kleid zurechtzupfte und seine Aufmerksamkeit dorthin lenkte, wohin er sie nicht gelenkt haben wollte. „Und was ist mit Finn?“
    „Erklärt ihm, das sei eine verkürzte Form von Finne. So nennt man die Rückenflosse der Wale“, schlug er vor. „Weil ich so gern schwimme.“

16. KAPITEL
    Nachdem Lizette das Schlafgemach verlassen hatte, humpelte Finn zum Bett und legte sich hin.
    Vielleicht war die Verletzung nicht allzu schlimm, sagte er sich. Mit etwas Glück würde ausreichend Schlaf genügen, damit er zumindest in der Lage war, in der nächsten Nacht die Flucht anzutreten. Schließlich wusste er jetzt, in welcher Zelle Ryder festgehalten wurde, und dank Lizette hatte er nun auch eine gute Vorstellung davon, wo Wimarc seine Dokumente aufbewahrte.
    Plötzlich wurde wieder an die Tür geklopft.
    Da musste ihm jemand sein Abendessen bringen. Er setzte sich auf und überlegte, ob Ryder wohl überhaupt noch etwas zu essen bekam. „Herein.“
    Die Tür wurde geöffnet, aber nicht die alte Greseld, sondern Ellie betrat mit einem zugedeckten Tablett das Zimmer.
    Mit dieser Frau wollte er nichts mehr zu tun haben, denn sie bedeutete Ärger. Nicht nur, weil Lizette außer sich gewesen war, dass er sie geküsst hatte – und sie war außer sich gewesen, auch wenn sie beharrlich das Gegenteil behauptete. Nach seiner Überzeugung wollte Ellie ihm nicht nur für ein paar Münzen gefällig sein, sondern sie verfolgte auch noch andere Ziele.
    Die Frage lautete, ob er bereit war, herauszufinden, um welche Ziele es sich dabei handelte, und der Frage auf den Grund zu gehen, ob es ganz allein ihre Ziele waren.
    „Mylord?“, rief sie, nachdem sie die Tür hinter sich geschlossen hatte.
    „Hier. Auf dem Bett.“
    „Ich bringe Euch Eintopf, Brot und Met – für den Anfang“, sagte sie, machte ein paar Schritte in den Raum hinein und stellte das Tablett auf den Nachttisch. Wie schon zuvor regte sich in ihren Augen dieser berechnende Blick, noch während sie ihn anlächelte.
    Er kannte diese habgierige Miene. Viele Frauen, die ihren Körper verkauften, waren so wie auch seine Mutter verzweifelte Menschen, denen einfach keine andere Wahl blieb, wenn sie nicht verhungern wollten. Aber andere sahen in der Prostitution eine Möglichkeit, ein bequemes Leben zu führen, und diese Frauen konnten genauso herzlos sein wie die Männer, von denen sie benutzt wurden. „Hervorragend. Meine Frau sagte mir bereits, ich müsse bei Kräften bleiben.“
    „Ich finde, Ihr seid doch bestens bei Kräften, Mylord“, schnurrte Ellie und zog das Leinentuch vom Tablett. Zum Vorschein kamen darunter eine Schale Eintopf, ein Bronzekelch mit Met und ein Teller mit etlichen dicken Scheiben Brot.
    Als sie ihm ein Tuch auf den Schoß legte, entsprach diese Berührung eher einer kühnen Liebkosung. Auch wenn sie nicht älter als zweiundzwanzig zu sein schien, wirkte es auf ihn so, als wäre diese Geste so wie auch viele andere aus langjähriger Erfahrung geboren.
    Sie setzte sich zu ihm, und als sie sich vorbeugte, um die Schale und den Löffel an sich zu nehmen, gewährte sie ihm dabei einen ausgiebigen Blick auf ihr Dekolleté, was zweifellos ihre Absicht gewesen war. „Hier, Mylord, lasst mich Euch dabei helfen.“
    Sie ging nicht zurückhaltend vor, doch einige der Damen am Hof, die den Mann begehrt hatten, den sie für Sir Oliver de Leslille hielten, waren noch viel forscher und dreister gewesen.
    „Ich habe mich schrecklich aufgeregt, als ich hörte, Ihr seid verletzt worden“, sagte Ellie und führte den Löffel an seinen Mund.
    Es war ein hervorragender Eintopf, und er hatte großen Hunger.
    „Es ist keine schlimme Verletzung“, wehrte er ab und nahm den Kelch, um einen Schluck zu trinken. Der Met war der beste, den er je gekostet hatte.
    „Wäre ich Eure Ehefrau, dann würde ich Euch Gesellschaft leisten, anstatt im Saal mit Lord Wimarc zu schäkern“, erklärte sie und

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