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Ein Kuss fur die Unsterblichkeit

Ein Kuss fur die Unsterblichkeit

Titel: Ein Kuss fur die Unsterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Fantaskey
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Antanasias Seite. Wir beide wissen, dass es
keine Regelung gibt, die es einem blestamata verbietet zu herrschen. Kein
Präzedenzfall, keine Regelung.
    Tu es
für uns ALLE, Bruder – Trauzeuge, Beschützer der Braut ...
    In
Dankbarkeit, die so ewig wie hoffentlich auch Dein Leben ist.
    L

Kapitel 98
    Antanasia
    In
cazul in care
a acuzat nu poate vorbi«, las
Raniero laut vor, wobei er mit dem Finger die Zeile entlangfuhr, und da ich die
komplizierten Sätze in den Gesetzbüchern, über denen wir kauerten, nicht
annähernd verstand, starrte ich gedankenverloren auf den Verband an seiner
Hand.
    Ich habe
ihm das angetan – und es war ein furchtbares Gefühl. Aber auch ein Gefühl von
Macht.
    Der Pflock
war nicht ganz hindurchgegangen, aber ich hatte doch einigen Schaden
angerichtet. Viel mehr als damals, als ich mit der Mistgabel in Lucius' Fuß
gestochen hatte. Und Raniero fand, dass ich es gut gemacht hatte.
    »Hier, das
ist die Stelle, die wir brauchen«, sagte er und riss mich aus meinen Gedanken.
»Ein weit zurückliegender Fall aus dem Jahre 1622, aber sehr treffend. In
realtà werden die Ältesten vor so einem altehrwürdigen Fall Respekt haben.
Manche erinnern sich wahrscheinlich sogar noch an den Prozess.«
    »Was genau
steht da? Ich muss den exakten Wortlaut wissen.«
    Raniero
nahm ein Stück Papier von Lucius' Tisch und fing an zu schreiben: »Im Falle,
dass der Angeklagte nicht in der Lage ist zu sprechen ...« Er beendete den Satz
und schob mir den Zettel zu. Dabei ging Lucius' Laptop zum dritten Mal an
diesem Abend wieder an. Und zum dritten Mal sah ich die E-Mails meines Mannes.
All die E-Mails, die er mit Raniero ausgetauscht hatte, einige davon noch kurz
vor Claudius Vernichtung.
    Worum ging
es in ihren Mails? Fußball und Surfen? Oder Geheimnisse der Staatsführung?
    »Wenn du
jetzt hast, was du brauchst ...? Es wird langsam spät und ich habe noch eine
Verabredung«, deutete Raniero an.
    Ich wollte
am liebsten die ganze Nacht hindurch diese Gesetzbücher nach etwas Brauchbarem
durchforsten. Lucius' Verhandlung war in weniger als einem Tag. Aber ich hatte
Raniero für diesen Tag schon genug abverlangt. Wahrscheinlich für sein Leben.
Und ich hatte auch kein Recht, ihn zu fragen, mit wem er diese »Verabredung«
hatte.
    Hat es
etwas mit Mindy zu tun? Sie ist definitiv noch nicht so weit, mit dem neuen
Raniero klarzukommen.
    »Ich werde
mich nicht mit Mindy Sue treffen«, überraschte er mich. Meine Sorge musste
offensichtlich gewesen sein. »Du brauchst dir keine Gedanken zu machen.« Er
lächelte traurig und verbittert. Er konnte anscheinend gar nicht mehr anders
lächeln. »Ich habe ihr alles über meine Vergangenheit erzählt, als sie mir die
Haare abgeschnitten hat, und was noch zwischen uns war, ist mit den Haaren
verschwunden. Ich verspreche es dir.«
    »Ich sollte
nach ihr sehen. Sie muss ziemlich durch den Wind sein«, sagte ich und wollte
aufstehen.
    Aber er
legte mir eine Hand auf die Schulter und hielt mich fest. »Es geht ihr gut – und sie hat, glaube ich, auch Pläne.«
    Sie hat
Pläne? Spät am Abend in einer einsamen Burg?
    Aber ich
nahm Raniero beim Wort, denn ich konnte Mindy sowieso gerade nicht helfen.
Nicht, bevor ich nicht Lucius gerettet hatte. Danach würde ich bis in alle
Ewigkeit für sie da
sein, wenn sie mich brauchte. »Okay, wenn du sagst, dass es ihr gut geht.«
    »Du
solltest dich schlafen legen«, riet Raniero und ging zur Tür. »Du brauchst
nicht nur das Wissen aus den Gesetzbüchern, sondern auch Stärke.«
    Ich lehnte
mich auf Lucius' Stuhl zurück. »Nein, ich werde weiter arbeiten. Ich kann
schlafen, wenn Lucius frei ist.«
    »Das ist
eine gute Einstellung.« Raniero öffnete die Tür. »Sogar noch besser als die
deines Mannes, finde ich.« Dann ging er, ehe ich ihn fragen konnte, was er von
Lucius' Einstellung wusste – oder seiner Zurechnungsfähigkeit.
    Ich musste
arbeiten, aber als ich alleine war, wusste ich nicht, woran überhaupt. Mir lief
die Zeit davon und ich hatte nichts, um Lucius zu entlasten. Geistesabwesend
griff ich nach der Maus und schüttelte sie, sodass der Computer wieder
aufwachte, und dieses Mal gab ich der Versuchung nach und klickte auf die
Mails.
    Ich
schnüffelte nicht herum, ich schaute bloß, ob ich irgendeine Information fand,
die ihm helfen konnte. Ich wollte außerdem auch mehr über Raniero erfahren,
denn der seelisch zerrissene Killer war jetzt Teil meines Lebens. Und
ein kleiner Teil von mir sehnte sich einfach nur nach Lucius.

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