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Ein Kuss fur die Unsterblichkeit

Ein Kuss fur die Unsterblichkeit

Titel: Ein Kuss fur die Unsterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Fantaskey
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wurden wie Jess', als dieser widerliche Fabio und die anderen
alten Vampire anfingen zu protestieren: »Aber er ist ein blestamata ... er
ist selbst ein Verdammter!«
    Es gab echt
einen Riesenaufstand! Die Ältesten diskutierten, ob sie den Aussagen eines
Vampirs, der anscheinend so was war wie der schlimmste Verbrecher aller Zeiten,
Gehör schenken sollten. Oder durften.
    Raniero
stand während der ganzen Diskussion aufrecht da, auch wenn ich ihm ansehen
konnte, wie viel Kraft ihn das kostete. Genauso gut hätten sie auf ihn
einschlagen können. Ich sah, dass er sich große Mühe gab, nicht jedes Mal
zusammenzuzucken, wenn jemand rief: »Aber er ist verdammt ... Seine Aussage ist
nicht gültig.«
    Aber dann
mischte sich Jess ein und sagte immer noch sehr gelassen: »Ihr habt
Raniero Vladescu Lovatu zu dem gemacht, was er ist: der am besten ausgebildete
Killer der Welt – ein
Experte der Vernichtung, der sich mit Wunden und Blut auskennt, wie kaum ein
anderer – und damit der glaubwürdigste Zeuge, den es in unseren Clans geben
kann.« Und damit stand sie kurz davor, Runde zwei ebenfalls für sich zu
entscheiden.
    Es folgte
ein langer Moment des Schweigens, dann sagte der alte Fabio sehr langsam, als
wären wir alle Idioten: »Er wird lügen, um seinen Freund zu schützen.«
    Jess ließ
sich mit ihrer Antwort einen Augenblick Zeit, damit alle über Fabios Worte
nachdenken konnten. Dann holte sie zum K.-o.-Schlag aus – indem sie genau das
sagte, was mir schon die ganze Zeit so schwer im Magen lag. »Raniero hat viel
mehr zu gewinnen, wenn Lucius Vladescu vernichtet wird, als wenn er ihn
rettet. Er ist der Erste in der Thronfolge. Und so ist seine Zeugenaussage,
wenn sie den Prinzen entlastet, sehr viel glaubwürdiger als jede andere, denn
er zahlt dafür einen hohen Preis. Er opfert dafür Reichtum, Privilegien und
eine Macht, von der die meisten nur träumen.«
    Jess hörte
sich an wie ein anderes Mädchen – eine andere Frau. Sie klang königlich.
    Wieder war
es still. So still, dass man eine Nadel hätte fallen hören. Schließlich ergriff
einer der Ältesten das Wort: »Der blestamata soll sprechen. Es gibt kein
Gesetz, das es verbieten würde.«
    Raniero
hielt seine Hände vor sich verschränkt, wie es Lukey gerade getan hatte, nur
ohne Ketten – zumindest keine, die man sehen konnte. Doch er hatte den Kopf
hoch erhoben und stand breitbeinig da. Und wenn ich glaubte, ein Lächeln in
Lucius' Gesicht gesehen zu haben, als er kurz vorher auf derselben Stelle
gestanden hatte, so war ich mir jetzt sicher, dass Ranieros Augen
flackerten, als loderte ein Feuer darin. So hatte ich ihn noch nie zuvor gesehen – und ich hätte es auch nicht unbedingt gewollt.
    Ich sah zu
Ylenia und sie lächelte auch irgendwie, wo die Verhandlung jetzt tatsächlich in
Gang kam.

Kapitel 109
    Antanasia
    Für
einen Vampir, der
einmal all das gewollt hatte, was Lucius besaß, schlug sich Raniero wirklich
eindrucksvoll, als er genau den Prinzen verteidigte, der ihm den Weg zur Macht
versperrte – und das, obwohl es ihn allein schon eine unglaubliche Überwindung
gekostet haben musste, nur zur Verhandlung zu kommen. Ich hatte gesehen, welche
Schmerzen ihm die Worte der Ältesten bereitet hatten.
    »Er ist
ein Mörder ... Verdammter ... blestamata ...«
    Das Gerede
der Ältesten – insbesondere Flavius – brachte Raniero schließlich an den
Punkt, den er so gefürchtet hatte. Seine Augen waren schwarz und gefährlich
geworden. Und doch tat er sein Bestes für seinen Freund.
    Er
präsentierte Lucius' Pflock und zeigte allen, dass die Blutspur darauf nicht zu
den Verletzungen des Opfers passte. Und er ließ die Bediensteten, die Claudius
Leiche für die Beerdigung präpariert hatten, bezeugen, dass in der Brust des
vernichteten Ältesten drei Stichwunden gewesen waren.
    »Zwei sind
nicht besonders tief und von einem Rechtshänder verübt worden – und ein
letzter Stoß wurde von jemandem mit der Linken ausgeführt«, teilte er allen
mit. »Für mich – der in der Vergangenheit viele Vampire vernichtet hat – ist
das sehr einfach zu erkennen. Und wir wissen alle, dass Lucius Vladescu mit
einem einzigen Stoß seiner linken Hand vernichten würde. Er würde niemals seine
rechte Hand benutzen – oder sein Opfer verfehlen.« Raniero lächelte
tatsächlich ein kleines bisschen. Ein grimmiges Lächeln der Anerkennung für
Lucius' starke Nerven. »Und Lucius Vladescu bittet niemanden um Unterstützung,
wenn er kämpft. Wenn Lucius diese Tat

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