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Ein Kuss fur die Unsterblichkeit

Ein Kuss fur die Unsterblichkeit

Titel: Ein Kuss fur die Unsterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Fantaskey
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klopfte. Bis
die Person ihren Kopf hereinsteckte. Einen Kopf voller Locken wie die von Jess,
nur viel krisseliger, als bräuchten sie dringend ein Date mit einer Haarkur.
Und sie trug ein T-Shirt in Jess' Lieblingsfarbe. Und der Mund von diesem
Mädchen sah auch genauso aus wie der von Jess – okay, dafür konnte sie nun
wirklich nichts.
    Trotzdem
war mein erster Gedanke: Diese Tussi ist eine Fälschung. Und ich kenne mich
mit Fälschungen aus!
    Ich
verschränkte die Arme über meinem Sieht-aus-wie-Anna-Sui-Shirt und beobachtete
Elaine oder Elainey oder wie auch immer sie hieß, wie sie da stand und
stotterte und stammelte und sich dafür entschuldigte, dass sie einfach so
hereinplatzte, als täte es ihr leid, dass sie überhaupt existierte – was sie
allerdings nicht davon abhielt, sich bei einer Prinzessin
einzuschleimen.
    Das war also Jess' neue Freundin.

Kapitel 25
    Antanasia
    Ylenia, darf ich dir vorstellen: meine
beste Freundin Mindy.«
    Meine
Cousine trat zögernd ein und lächelte schüchtern. »Hi. Schön, dich
kennenzulernen. Ich hab schon eine Menge von dir gehört.«
    Mindy
nickte – lächelte aber nicht. »Hmh. Ich hab auch schon so einiges über dich
gehört.«
    Überrascht
sah ich Min an. Warum war sie auf einmal so unfreundlich?
    Dann
widmete ich meine Aufmerksamkeit wieder Ylenia. »Du bist wahrscheinlich mit
Dorin gekommen, oder? Wegen des Treffens?«
    »Na ja, ich
werde natürlich nicht daran teilnehmen.« Sie blickte Mindy, die noch größere
Außenseiterin, an und erklärte ihr: »Weil ich keine Älteste bin. Aber ja,
Dorin muss selbstverständlich hingehen.«
    »Und ihr
habt also wirklich die Leiche gefunden?«, fragte Mindy und neigte dabei ihren
Kopf, als wenn Ylenia höchstpersönlich einen ausgewachsenen Vampir mit dem
Pflock getötet hätte. »Das muss ja furchtbar gewesen sein.«
    Ylenia
schauderte. Eine Eigenschaft, die anscheinend allen Dragomirs gemein war,
genauso wie eine zynisch hochgezogene Augenbraue, die die männlichen Vladescus
kennzeichnete. »Ja, es war schrecklich. Aber Dorin hat Claudiu
zuerst gesehen und mich noch rechtzeitig weggedreht, sodass ich gar nicht so
viel gesehen habe.« Ihre Stimme zitterte. »Er konnte sich wahrscheinlich
denken, dass es mich zu sehr aufregen würde, die Leiche zu sehen, nach dem, was
gerade mit meinem Vater passiert ist.«
    »Ylenias
Vater ist vor Kurzem ebenfalls vernichtet worden«, erklärte ich Mindy. »Darum
ging es in dem Prozess, von dem ich dir erzählt habe.«
    »Das tut
mir leid«, sagte Mindy zu meiner Cousine. »Mein Vater ist auch nicht mehr da.
Echt ätzend.«
    Ylenia
blinzelte noch ein bisschen mehr. »Dein Vater ist ... gestorben?«
    »Nein, nur
abgehauen«, sagte Mindy nüchtern. »Aber er ist sowieso nur ein arbeitsloser
Loser. Also kein wirklicher Verlust.«
    Mindy war
früher so oft bei mir auf dem Bauernhof gewesen, dass ich ihren trägen Vater
manchmal vergaß, der sich die meiste Zeit irgendwo herumtrieb und sie oft noch
nicht mal anrief.
    »Ja, meine
Mutter ist auch einfach abgehauen.« Ylenia hatte in Sachen dysfunktionale
Familienstrukturen eindeutig die Nase vorn. »Ich habe sie schon seit
Ewigkeiten nicht mehr gesehen.«
    »Das tut
mir leid«, wiederholte Mindy. »Muss für dich ja auch ganz schön scheiße sein.«
    Ylenia
zuckte mit den Schultern. »Geht so. Ich durfte deswegen auf ein Internat in
England. Zumindest, bis kein Geld mehr da war.« Sie lächelte mich an. »Und
jetzt kann ich zum Glück im Haus von Antanasias Familie wohnen, seit sie hier
lebt.«
    Mindy
schien nichts weiter zu sagen zu haben. Die seltsame Spannung zwischen den
beiden machte meinen Tag auch nicht gerade besser, aber ich musste Ylenia
trotzdem fragen:
»Willst du ein bisschen mit uns abhängen? Oder, besser gesagt, mit Mindy, denn
ich muss langsam los zu der Versammlung.«
    Das ungute
Gefühl, das mich inzwischen dauerhaft zu begleiten schien, wurde bei dem
Gedanken an das Treffen wieder stärker. Lucius hat Claudiu öffentlich
gedroht. Jeder hat es mitbekommen. Und jeder hat gehört, wie sie beide
verkündet haben: »Es ist noch nicht vorbei.«
    »Genau
darüber wollte ich eigentlich mit dir sprechen«, sagte Ylenia. »Ich weiß, es
geht mich nichts an, was im Rat passiert, aber ich habe da vielleicht eine
Idee« – sie hielt abwehrend die Hände hoch – »nicht dass ich irgendein Recht
hätte, einer Prinzessin etwas vorzuschlagen ...«
    »Ylenia,
wir sind Freundinnen«, erinnerte ich sie. »Und ich könnte

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