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Ein Kuss fur die Unsterblichkeit

Ein Kuss fur die Unsterblichkeit

Titel: Ein Kuss fur die Unsterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Fantaskey
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überhaupt nicht dazu komme, meine Identität abzustreiten,
sondern ist schon dabei, mich zu meinen Verdiensten auf den Gebieten von Tod,
Verstümmelung, etc. zu beglückwünschen.
    Du kannst
dir vorstellen, dass das nicht die Art von Lob ist, die ich hören möchte, also
danke ich ihm einfach für seine freundlichen Worte und greife nach meinem
Essen.
    Tuttavia, ehe ich weitergehen
kann, sagt mein irregeleiteter, junger Fan: »Hast du schon das von Claudiu
gehört, Dude?«
    Ich bleibe stehen und lasse bei seinen nächsten Worten beinahe
meinen Burrito fallen. Zitat: »Der Alte ist Toast, Mann.«
    Lucius, stimmt das?
Wurde Claudiu vernichtet? Und wenn ja, wann? Denn wir hatten doch noch diesen
Morgen mehrmals Kontakt und Du hast nichts davon erwähnt.
    Ich glaube
ja eigentlich nicht an Sorgen, aber ich muss doch zugeben, dass mich diese
Information etwas aus der Ruhe bringt.
    Ich warte
gespannt auf die messaggio, in der Du mich auslachst und mir rätst:
»Höre nicht auf junge Vampire, die kaum reden können, weil das viele Silber
ihre törichten Zungen behindert!« Ich ahne auch schon den langen paragrafo voraus,
in dem Du Deine Unzufriedenheit mit Burritos, Hütten jeglicher Art und Orten,
an denen Leute »Dude« sagen, ohne sich zu schämen, kundtust. Wenn Du möchtest,
belehre ich mich selbst und Du kannst Dir die Mühe sparen, LOL!
    Aber per
favore... antworte presto, Lucius, wenn es keine allzu großen
Umstände macht.
    Und
könntest Du mir vielleicht sagen ... ob Melinda Sue bei Euch ist, inmitten von
diesem zwar unwahrscheinlichen, aber immerhin doch möglichen Zentrum von Tod
und Zerstörung?
    Raniero

Kapitel 24
    Mindy
    Ich und
Jess hockten dicht aneinandergekuschelt auf dem großen Bett
in meinem Gästezimmer. Das mit dem Auspacken hatten wir endgültig aufgegeben.
Wir hatten echt versucht, so zu tun, als wäre alles okay, aber als Jess' Hand
so sehr zitterte, dass sie den Reißverschluss an meiner Tasche mit den ganzen
Schuhen nicht aufbekam, ließen wir es schließlich bleiben und setzten uns neben
das schwarze Kleid, das ich mitgebracht hatte, für den Fall, dass es etwas zu
Feiern geben sollte.
    Ich sah das
Kleid traurig an. Zu schade, dass es ausgerechnet eine Beerdigungsfeier sein
musste.
    »Es tut mir
so leid, dass das gerade jetzt passieren musste«, sagte Jess und kaute an
ihren Fingernägeln – eine Angewohnheit, die sie eigentlich ablegen wollte,
aber ich erinnerte sie nicht daran. Sie hatte schon genug Kummer, auch ohne an
ihre Maniküre zu denken.
    Einer von
den alten Vampiren war tatsächlich umgebracht worden. Als ich zur Tür
hineinkam, dachte ich, da läge ein toter Hund oder so auf dem Boden, und ich
verstand überhaupt nicht, warum Lucius so mit Blut vollgeschmiert war. Als
ich endlich kapiert hatte, was los war ... da hab ich zum ersten Mal
begriffen, warum Jess vielleicht fand, dass Prinzessin-Sein doch nicht ganz so
toll ist wie im Märchenbuch.
    »Geht's dir
gut?«, fragte ich sie. Sie hatte tiefe schwarze Ringe unter
den Augen und war echt viel zu dünn. Ich war wirklich froh, dass ich ihr die
dreifach schokoladigen Schokomuffins und die Karamell-Biskuitrollen mitgebracht
hatte.
    »Das sollte
ich wohl besser dich fragen.« Sie sah mich total besorgt an. »Ich könnte es
gut verstehen, wenn du gleich wieder nach Hause willst.«
    Aber mir
konnte sie nichts vormachen. Ich war schon so lange ihre beste Freundin, also
wusste ich, dass sie wollte, dass ich bleibe. »Auf keinen Fall, Jess«, sagte
ich. »Ich lass dich jetzt bestimmt nicht alleine!«
    Jess sah
echt erleichtert aus. »Ich glaube wirklich, dass du hier sicher bist.« Trotzdem
gab sie mir noch eine Chance abzuspringen: »Aber ich kann es verstehen, wenn du
lieber gehen willst.«
    Verdammt,
irgendwie wollte ich das ja auch. Aber dann stellte ich mir vor, wie meine
Ferien zu Hause aussehen würden – meine Mutter würde mich garantiert jeden einzelnen
Tag vollsülzen, dass ich mir endlich einen Job bei McDonald's oder KFC oder so
besorgen soll, weil, sie würde mir demnächst Miete abknöpfen und so weiter – und auf einmal sah diese Alternative hier gar nicht mehr so schlecht aus. Es
war ja nicht so, dass irgendeiner von diesen alten Vampiren – und mal ehrlich,
einer von denen war ein Mörder – mir irgendwie blöd kommen würde.
»Jess?«, sagte ich. »Ich muss dir was erzählen.«
    »Hmh?«,
machte sie und dann ärgerte sie sich über sich selbst und sagte noch mal:
»Ja?«, weil sie nämlich gerade versuchte,

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