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Ein Kuss fur die Unsterblichkeit

Ein Kuss fur die Unsterblichkeit

Titel: Ein Kuss fur die Unsterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Fantaskey
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Gesicht kullerte. »Das hat sich dann ja wohl
von selbst erledigt!«
    Lucius
strich über meine Arme und fasste mich dann bei den Schultern. Er lächelte
nicht mehr. »Wir sollten uns jetzt erst einmal Gedanken machen, wie wir meine
Unschuld be weisen. Die Krönung kann warten. Aber ich habe die Hoffnung noch
nicht aufgegeben für keines von beidem.«
    Mein Kinn
fing an zu zittern und ich konnte meine Tränen nicht mehr zurückhalten. »Oh,
Lucius ...« Ich vergrub meine Hände unter seinem Umhang und fing richtig an zu
weinen, und als ich keine Tränen mehr hatte, fasste er mich wieder an den Armen
und schob mich zum ersten Mal in unserer Ehe von sich, nur ein bisschen, als
wollte er mich zwingen, auf eigenen Beinen zu stehen, obwohl ich noch kein
bisschen dazu bereit war.
    »Antanasia«,
sagte er leise, aber bestimmt. »Ich weiß, dass es schwierig für dich ist, heute
hier zu sein. Und ich will auch nicht behaupten, dass ich klüger bin als du.
Aber ich weiß, was es heißt zu leiden – ich weiß, was es heißt, dieses Leid vorauszuahnen –, und ich habe vor langer Zeit gelernt, dass Angst viel schlimmer ist als
der Tod, denn die Angst begräbt dich lebendig. Ich bitte dich als dein Mann,
lass dich nicht von deiner Angst begraben. Jeder einzelne hier an diesem Ort
würde, wenn er könnte, bestätigen, dass die Zeit für den Tod noch früh genug
kommt.«
    Ich war in
dem Moment viel zu aufgewühlt für Weisheiten, weswegen seine Worte gar nicht
bei mir ankamen. »Lass uns gehen«, sagte ich nur und wagte es immer noch nicht,
zu der weißen Gruft hinüberzusehen, die über dem noch weißeren Schnee emporragte.
Und zu der schwarzen erst recht nicht. »Ich möchte wirklich nicht länger hier
bleiben.«
    »Selbstverständlich.«
Er sah in den Himmel. »Sieht aus, als ob der nächste Schneesturm bald
losbrechen würde, oder?«
    »Ja, sieht
so aus«, stimmte ich zu, ohne einen Blick auf die Wolken zu werfen. In diesen
Bergen war sowieso immer eine Art Sturm im Anmarsch.
    Schweigend
ritten wir zurück, während der Wind immer heftiger wurde, und wir kamen gerade
noch rechtzeitig zu Hause an, als es anfing, heftig zu schneien – sogar noch
heftiger als gewöhnlich, was in den Karpaten schon etwas bedeutete. Sogar die
wildesten von Lucius' Pferden drängten sich in ihren Ställen zusammen, als ob
sie wüssten, dass es ein schlimmer Schneesturm würde.
    »Lucius.
Prinzessin.«
    Die tiefe
Stimme kam aus dem Schatten der dunklen Scheune. Sie erschreckte nicht nur
mich, sondern auch die Stute, die Lucius gerade zu ihrem Stall führte. Sie
scheute und hätte mich beinahe umgeworfen, als Lucius und ich uns nach der
Stimme umdrehten. Da stand ein Vampir, von dem ich nicht gedacht hatte, ihn
jemals wiederzusehen. Er musste mitten in der Nacht angekommen sein.
    Lucius
hingegen ... schien überhaupt nicht überrascht zu sein.

Kapitel 38
    Antanasia
    Raniero.« Lucius ließ die Zügel fallen und
streckte seine Hand nach seinem Cousin aus, den er Bruder nannte. »Wie schön,
dich zu sehen – obwohl ich nicht erwartet hatte, dich hier anzutreffen.«
    Der
Surfer-Hippie-Typ, den ich seit unserer Hochzeit nicht mehr gesehen hatte, kam
näher, nahm die Hände aus den Hosentaschen und schüttelte Lucius die Hand. »Ich
bin letzte Nacht im Stall geschlafen«, sagte er mit seinem starken
italienischen Akzent und hatte wie so oft Probleme mit der Vergangenheitsform.
»Ich bin sehr spät angekommen und wollte nicht stören.« Er sah mich an. »Ich
habe gehört, wie ihr heute Morgen das Pferd geholt habt, aber ich war zu faul,
unter der Decke hervorzukommen und Hallo zu sagen.«
    »Dass du zu
faul warst, glaube ich dir aufs Wort«, sagte Lucius und grinste. »Aber du hast
bestimmt auch hier geschlafen, weil du die Burg nicht betreten wolltest. Du
möchtest dein Schicksal so lange wie möglich hinauszögern.«
    Raniero
lächelte, aber es war nicht der gelassene, sorglose Ausdruck, den er die
meiste Zeit bei unserer Hochzeit auf dem Gesicht gehabt hatte. »Ich mache mir
nicht mehr so viel aus Luxus.«
    »Nein, das
hast du anscheinend abgelegt, genauso wie deine langen Hosen.«
    Ranieros
Lächeln wurde bei dem Scherz etwas wärmer, obwohl ihm sehr kalt sein musste,
denn tatsächlich trug er nur ausgeblichene olivfarbene Shorts zu einem braunen
T-Shirt, auf dem Werbung für etwas mit dem Namen Terrible Taco aufgedruckt
war. Ein Godzillaähnlicher CartoonTaco stampfte über seine Brust und
zertrampelte eine Stadt, während überall Salatblätter

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