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Ein Kuss fur die Unsterblichkeit

Ein Kuss fur die Unsterblichkeit

Titel: Ein Kuss fur die Unsterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Fantaskey
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immer getragen hat.« Ich zupfte an dem
volkstümlichen Muster auf meiner Decke. »Ich hätte dir auch sagen sollen, dass
er eine ganze Zeit bei mir in Pennsylvania war.« Ich schaute sie an, um zu
sehen, ob sie schockiert war – sie war es. »Er hat so ein paar Kiffer
getroffen, die eine Band in Lancaster hatten, und wir haben viel zusammen
rumgehangen – und rumgemacht. «
    Traurige,
wohlige Schauer liefen mir über den Rücken, als ich nur daran dachte. Es war
zugleich so abstoßend und so gut gewesen.
    Jess hatte
große Augen bekommen. »Ihr habt aber nicht ... Er hat dich nicht gebissen, oder?«
    »Nein, zum
Glück bin ich kein Vampir.« Mist, so hatte ich das nicht sagen wollen. Ich warf
ihr einen entschuldigenden Blick zu. »Ich hab's nicht so gemeint, wie es sich angehört
hat.« Wenn überhaupt, war ich sauer, dass er noch nicht einmal angeboten hatte,
mich zu beißen.
    Aber Jess
war daran gewöhnt, dass ich in jedes Fettnäpfchen trat, das in meiner Umgebung
zu finden war. »Schon gut.«
    »Wie auch
immer ...« Ich zuckte mit den Schultern. »Es hat nicht geklappt mit uns beiden.«
    »Warum, was
ist passiert?«
    »Gott, was
ist nicht passiert, das ist die Frage!« Ich fing an, es an meinem
Fingern abzuzählen. »Er hat keinen Job gefunden. Er hat sich die Haare nicht
schneiden lassen. Und er hatte nie Geld, obwohl seine Eltern superreich sind.«
    »Hmh, hab
ich von gehört.« Dann sah sie mich irgendwie so forschend an, als läge ich
unter einem Mikroskop. »Hat er jemals ... einen gefährlichen Eindruck gemacht?
War er mal ... gewalttätig?«
    Trotz
meines gebrochenen Herzens musste ich lachen. Für einen Moment. Auf traurige
Art. »Jess, das Schlimmste, was er getan hat, war, dass er mich nicht
verteidigt hat, als einer seiner blöden Mitbewohner behauptet hat, ich hätte
Pizza aus dem Kühlschrank geklaut, die ich gekauft hatte. Ich und dieser
Kiffertyp haben uns total gefetzt und dann hat er mich geschubst und ich sag:
›Ronnie, hast du das gesehen?‹, und alles, was mein Freund mit seinem bescheuerten
Akzent sagt, ist: ›Tut mir leid, Mindy Sue, aber ich kann nichts machen.‹ Und
dann ist er einfach weggegangen. Das war es dann gewesen!« Ich seufzte. »Er
ist ein Rumtreiber, wie mein Dad. Da wäre sowieso nie was draus geworden.«
    »Raniero
ist wirklich einfach weggegangen, nachdem du geschubst wurdest?«
    »Ja.« Es
war mir so peinlich, das der Frau von Lucius Vladescu gegenüber zuzugeben, der
Frank Dormand plattgemacht hatte. Und ich kapierte überhaupt nicht, warum Jess jetzt
sagte: »Zum Glück.« Sie sah mich wieder ganz genau an. »Und er war wirklich nie
auch nur das kleinste bisschen gewalttätig?«
    »Jess, er
hat doch nicht mal angeboten, mich zu beißen.« Ich griff nach einem
Kissen und schlug frustriert darauf ein. »Das war wirklich das Schlimmste, um
ehrlich zu sein.« Dann zuckte
ich so ranieromäßig mit den Schultern. »Ich schätze, er wollte sich einfach
nicht richtig drauf einlassen.«
    Jess schien
sich irgendwie ihren Teil zu denken und sagte bloß: »Tut mir leid, dass es mit
euch beiden nicht geklappt hat. Aber danke, dass du es mir erzählt hast. Ich
muss wissen, wer in meiner Burg lebt, jetzt wo Lucius nicht da ist, um mir zu
helfen.«
    »Oh, ich kenne Raniero, Jess, und glaub mir – er ist der netteste Typ auf Erden. Ein
Faulenzer ohne ein Fitzelchen Ehrgeiz, aber sehr nett.«
    Ich hätte
gerne weiter so mit Jess dagesessen und gequatscht, vielleicht Frühstück ans
Bett kommen lassen, aber auf einmal klopfte es an der Tür und plötzlich stand
schon wieder Jess' neue Freundin Ylenia im Zimmer – um verdammt noch mal sieben
Uhr morgens – und sagte mit ihrer komischen Stimme, die so klingen sollte, als
täte es ihr voll leid, dabei tat es das eindeutig nicht im Geringsten: »Ich
will ja nicht stören, aber ich habe dich gesucht, Antanasia. Ich dachte,
vielleicht hast du vergessen, dass wir heute die Beerdigung vorbereiten müssen.
Wir wollten uns um sieben in Lucius' Büro treffen.«
    »Oh, Mist,
das hatte ich tatsächlich vergessen.« Jess schien zwar immer noch müde zu sein,
aber sie beeilte sich, aus dem Bett zu kommen, als wenn Ylenia ihre Chefin wäre. »Tut
mir leid, Min«, sagte sie. »Wir reden nachher weiter. Vielleicht können wir
zusammen Mittag essen?«
    »Hmh,
klar.« Ich musterte Jess' Cousine, die aussah, als hätte sie gut
geschlafen.
    »Hey,
Jess«, sagte ich, bevor sie und ihre neue Freundin aus der Tür waren. »Wenn ihr
in Lucius' Büro seid,

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