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Ein Kuss fur die Unsterblichkeit

Ein Kuss fur die Unsterblichkeit

Titel: Ein Kuss fur die Unsterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Fantaskey
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okay?«
    »Si.« Seine Stimme klang auch anders.
Irgendwie ... härter.
    Er schien
einfach weitergehen zu wollen, also fasste ich ihn am Arm. Er drehte sich um
und sah zu mir herunter. Hatte ich meinen Kopf schon immer so weit in den
Nacken legen müssen, um zu ihm hochzusehen? Oder war er irgendwie, keine
Ahnung, gröber geworden? »Ronnie?«, fragte ich noch einmal. »Geht es ihr
wirklich gut?«
    »Si, sie wird wieder auf die Beine
kommen.«
    Für ein
paar Sekunden standen wir einfach nur da, in denen ich versuchte
herauszufinden, was genau mich an ihm irritierte, aber ich konnte es nicht
sagen. Ich musste auch daran denken, wie alle total verrückt geworden waren,
als er bei der Trauerfeier aufgetaucht war, und wie Jess mich mehrmals gefragt
hatte, ob er gefährlich sei, und daher stellte ich ihm eine Frage, die sich
selbst für mich komisch anhörte.
    »Raniero
... wer genau bist du eigentlich?«
    Er sagte
ziemlich lange nichts. Für eine Sekunde sah er sogar fast
schon wieder normal aus. Er ließ die Schultern hängen, sein Blick wurde sanfter
und seine Stimme auch. »Oh, Mindy Sue ...«
    Ich hätte
niemals gedacht, dass ich das sagen würde, aber ich war wirklich froh, dass er
gerade nicht aufrecht stand. »Ernsthaft, Ronnie.« Ich sah ihm direkt ins
Gesicht. Und besonders in seine wunderschönen Augen, die immer noch nicht
wieder so waren, wie ich sie in Erinnerung hatte. »Wer bist du?«
    Er
versteckte etwas. Oder ... er veränderte sich irgendwie. Trotzdem klang er
immer noch wie ein Philosoph – ein trauriger Philosoph –, als er antwortete:
»Ich werde gerade zu dem, wie du mich immer haben wolltest, Mindy Sue. Und mit
diesem Vampir solltest du besser nicht bekannt sein wollen.«
    Ich
versuchte, dieses Rätsel zu verstehen, während er schon den Gang hinunterging
und mit jedem Schritt größer zu werden schien. Auf einmal fiel mir wieder ein,
was ich ihn eigentlich fragen wollte, und ich rief ihm hinterher: »Ronnie ...
Was ist mit dir und Ylenia ... Was ist zwischen euch passiert?«
    Er drehte
sich zu mir um, aber sagte nichts.
    Er musste
auch gar nichts sagen. Es stand ihm ins Gesicht geschrieben, genau wie bei
Ylenia, als sie ihn auf der Beerdigung die ganze Zeit angestarrt hatte – als
hätte sie nicht aufhören können, ihn anzusehen – und ich musste mir plötzlich
den Bauch halten, weil, es fühlte sich so an, als wenn der Typ, der niemandem
etwas zuleide tun würde – der Typ, dessen Blick sagte: »Es tut mir furchtbar
leid« –, mir gerade mit voller Wucht in den Magen geschlagen hätte.

Kapitel 64
    Raniero
    Lucius –
    Ich sage
dir noch einmal, mach dir keine Sorgen. Die leitende Rolle bei der Beerdigung
zu spielen, hat Deiner Frau etwas zu schaffen gemacht, aber sie erholt sich.
Ich glaube sogar, es wird ihr besser gehen als jemals zuvor!
    Viele
Jahre lang habe ich geglaubt, dass ich nichts Gutes in der Zeit meiner
gewaltsamen Erziehung gelernt habe, aber jetzt erkenne ich (widerwillig) den
Wert dessen, was gli
Americani »strenge Liebe« nennen. Die Weisen, die sagen, dass keine
Erfahrung umsonst ist, haben letztendlich doch recht, ja?
    Wo wir
gerade beim Thema Gewalt sind: Hast Du etwas dagegen einzuwenden, wenn ich ein
Werkzeug aus der Waffensammlung unserer Vorfahren borge? Oder würdest Du es
vorziehen, wenn ich einen neuen Pflock schnitze?
    R
    Ich
ergänze noch ein Postskriptum, weil du sie so liebst. Ich trage wieder lange
Hosen, wie Du mir so oft geraten hast. Ich nehme an, Du hast nichts dagegen,
wenn ich sie aus Deinem Schrank borge. Vielleicht kann ich mich eines Tages
revanchieren ... zum Beispiel mit meinem Leben! (LOL!)

Kapitel 65
    Antanasia
    Ich
stand nicht sofort
auf, nachdem Raniero gegangen war. Ich lag vielmehr noch eine ganze Weile da
und starrte an die Decke, während das Tageslicht langsam abnahm und die
Schatten an den Wänden immer länger wurden.
    Raniero war
zu streng mit mir. Niemand kann sich vorstellen, wie schwierig es ist, den
einen Tag noch eine ganz gewöhnliche Schülerin zu sein und am nächsten Tag
schon mit dem Anführer einer Horde bösartiger Vampire verheiratet zu sein. Ich
könnte tatsächlich meinen Mann verlieren ... für immer.
    Das sagte
der vernünftige Teil von mir. Die Mathematikerin in mir, die Herausforderungen
auf logische Art und Weise abwog und bemaß.
    Aber
eigentlich war ich dieses Mädchen nicht mehr. Ich war auch die Tochter von
Mihaela Dragomir, der mächtigen Königin, die ihrer eigenen Vernichtung
furchtlos entgegengesehen und

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