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Ein Kuss fur die Unsterblichkeit

Ein Kuss fur die Unsterblichkeit

Titel: Ein Kuss fur die Unsterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beth Fantaskey
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Schokoladeneis.
    So wie
Ronnie mich angesehen und nichts gesagt hatte, war ich mir ziemlich
sicher, dass er Ylenia Dragomir gebissen hatte. Dass er mit ihr etwas gemacht
hatte, was er mir noch nicht einmal angeboten hatte.
    Ich hätte
ihn hassen sollen. Aber ich tat es nicht.
    Ich liebte diesen blöden, antriebslosen italienischen Vampir. Ich konnte nicht aufhören, ihn zu lieben.
    Aber SIE
hasste ich. Irgendetwas stimmte nicht mit ihr, angefangen
mit ihrer Streberbrille bis hin zu ihren plumpen Schuhen. Irgendetwas hatte
sie ihm angetan. Ich war mir ziemlich sicher.
    Frustriert
schob ich den Laptop zur Seite und schnappte mir die Cosmo, weil, es gab
nichts, was ich an diesem Abend hätte tun können – nicht für mich und auch
nicht für Jess oder Ronnie oder Lucius –, außer vielleicht unsere Horoskope zu
lesen, um zu sehen, ob sich für irgendjemanden von uns in der nahen Zukunft
etwas verbessern würde.
    Aber noch
ehe ich zu den Sternen kam, stolperte ich über das große Dossier in
»Psychologie«. Ich hatte diesen Artikel total vergessen, aber als ich ihn jetzt
sah, las ich ihn, als ob hinter jedem Wort eine Botschaft stecken würde. So
schnell hatte ich wahrscheinlich noch nie etwas gelesen, und als ich fertig
war, schlug ich das Heft zu und sagte den Titel laut vor mich hin.
    »Machen
Sie Ihre liebste Feindin zu Ihrer besten Freundin. «
    Das würde
ich mir merken. Und ich würde auch die letzten paar Zeilen nicht vergessen – obwohl ich mir noch nicht einmal große Mühe gegeben hatte, sie mir zu merken.
    »Wer
weiß? Wenn Sie sich Ihrer Feindin annähern, können Sie vielleicht eine
waschechte neue Freundin gewinnen. Vielleicht ist sie gar nicht so schlecht,
wie Sie immer dachten. Und sollte sie tatsächlich eine falsche Schlange sein,
erfahren Sie wenigstens all ihre Geheimnisse!«
    Ich aß noch
einen Löffel Eis und dachte, dass Cosmo eigentlich immer gute
Ratschläge gab.
    Na klar war
das nicht in Ordnung, aber ich nahm mir wieder den Mac vor und rief Jess'
E-Mails auf, wo natürlich Nachrichten von ihrer neuen besten Freundin Ylenia
zu finden waren – die, wie ich fand, nicht den Namen Dra gomir1
benutzen sollte. Sie war – wenn überhaupt – Nummer zwei.
    Und obwohl
es mich echt alle Überwindung kostete, schrieb ich ihr eine Nachricht.
    »Hey,
Ylenia. Ich bin es, Mindy. Mir ist langweilig, weh Jess so beschäftigt ist, was
sonst, und sie sagt, du bist die beste rumänische Reiseführerin. Hast du Lust,
was zusammen zu machen? Deine Freundin – Min.«
    Ich war mir
sicher, dass es das Richtige war – ich musste einfach herausfinden, ob ich nur
eifersüchtig war oder ob Ylenia wirklich eine blutsaugende falsche Schlange war – aber trotzdem kam mir beinahe das teure Schokoladeneis wieder hoch, als ich
auf »Senden« drückte.

Kapitel 69
    Antanasia
    Ich
wollte mich gerade
auf den Weg zu dir machen«, sagte ich zu Raniero. Er hielt die Zügel, während
ich wieder abstieg. »Aber ich hatte eh das Gefühl, dass du in der Nähe bist.«
    »Si, ich bin dir gefolgt.« Sein Blick war
auf den Friedhof gerichtet und es schien ihm irgendwie noch mehr auszumachen
als mir, hier zu sein. »Ich habe am Tor auf dich gewartet.«
    Hatte Raniero etwa Angst, dass sein Schicksal hinter diesen Mauern lauerte? Ich glaubte
es ja eigentlich nicht, aber er fühlte sich offensichtlich unwohl. Es dauerte
einige Sekunden, bis er seinen Blick vom Friedhof abwandte und mich ansah.
»Warum wolltest du zu mir?«
    Es war
schon etwas merkwürdig, dass er mich nicht zuerst danach fragte, was ich
mitten in der Nacht alleine auf diesem Friedhof machte, aber vielleicht wusste
er es auch. Dass ich dabei war, mich zu verändern. Er schien jedenfalls nicht
besonders überrascht, als ich sagte: »Ich wollte dir etwas mitteilen. Ich
möchte, dass wir zusammenarbeiten, und wenn es zu einer Auseinandersetzung
kommt, sei es vor Gericht oder im direkten Kampf, werde ich an deiner Seite
stehen und nicht davonlaufen.« Ich sah ihm tief in die Augen, die so schön
waren wie Lucius' – und noch viel mehr Schmerz in sich trugen. »Ich habe Lucius
vor ein paar Monaten etwas geschworen, ohne wirklich zu verstehen, was es
bedeutet. Aber ich versichere dir, dass ich es jetzt weiß.«
    Der Vampir,
den ich darum bat – dem ich befahl –, sein Leben zu opfern, um meinen Mann zu
retten, schaute mich lange an, als ob er darüber nachdachte, ob ich mich wohl
wieder ins Bett zurückziehen würde, wenn es zu heikel würde. Dann nickte er und
sagte:

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